Was sind Kopten?
Die Kopten bezeichnen sich selbst als die direkten Nachkommen der alten Ägypter. Das Wort "Kopten" stammt vom ägyptischen Wort "Aigyptos" ab, was so viel wie "Ägypter" bedeutet. Die Koptische Kirche geht zurück auf den Apostel Markus, der das Christentum im 1. Jahrhundert nach Ägypten brachte. Die Koptische Kirche ist heute die größte christliche Konfession in Ägypten und hat auch Gemeinden in anderen Teilen der Welt. Die Kopten haben eine eigene Liturgie, Traditionen und eine reiche spirituelle Geschichte.
Woran glauben Kopten?
Die Kopten glauben an die Dreifaltigkeit - den Vater, den Sohn (Jesus Christus) und den Heiligen Geist. Sie betrachten Jesus Christus als Sohn Gottes, der Mensch wurde, um die Menschheit von der Sünde zu erlösen. Die Heilige Schrift, wie sie im biblischen Kanon der orthodoxen Kirchen anerkannt ist, bildet die Grundlage ihres Glaubens. Die Kopten betonen auch die Rolle der Jungfrau Maria, die sie als "Mutter Gottes" verehren. Das Gebet spielt eine zentrale Rolle im koptischen Gottesdienst, der von feierlichen Gesängen und traditioneller Musik begleitet wird.
Unterschiede zu anderen christlichen Konfessionen
Liturgie und Ritus
Die koptische Liturgie ist geprägt von ihrer Tradition und hat sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt. Sie basiert auf dem Alexandrinischen Ritus, einer der ältesten Liturgien der Christenheit. Die Gottesdienste sind geprägt von Symbolik und Anbetung, mit einer klaren Trennung zwischen dem Klosterbereich und dem Gemeindeteil der Kirche. Die Gottesdienste werden oft in der altägyptischen Sprache Koptisch und in Arabisch gefeiert.
Kalender
Die Koptische Kirche verwendet einen eigenen Kalender, den Koptischen Kalender, der sich vom gregorianischen Kalender unterscheidet. Daher feiern die Kopten ihre Feste und Feiertage zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Vergleich zu den römisch-katholischen oder protestantischen Kirchen.
Fasten
Die Kopten praktizieren ausgiebig das Fasten. Sie haben mehrere längere Fastenzeiten im Jahr, die oft mit einer veganen Ernährung einhergehen. Das Fasten ist ein spiritueller Weg der Vorbereitung auf wichtige Feste und ein Mittel, um die eigene Disziplin und Hingabe zu stärken.
Abendmahl
Im koptischen Glauben wird das Abendmahl als sakramentales Opfer angesehen, bei dem das Brot und der Wein zu Leib und Blut Christi werden. Anders als in der römisch-katholischen Kirche wird jedoch der Kelch mit Wein nicht an die Gläubigen gereicht, sondern nur der kommunionspendende Priester nimmt ihn zu sich.
Die Koptische Kirche hat somit ihre eigenen Merkmale und Bräuche. Ihre tiefe Verwurzelung in der ägyptischen Kultur und Geschichte sowie ihre Traditionen und spirituelle Vielfalt machen sie zu einer faszinierenden christlichen Gemeinschaft, die sich von anderen Konfessionen abhebt.
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