Was eigentlich Kollodium ist
- Kollodium (auch "Collodium" ist als Schreibweise üblich) ist eine zähflüssige, klebrige Lösung.
- Der Name stammt aus dem Griechischen. Dort bedeutet "Kolla" so viel wie "Leim".
- Grundstoff für diesen "Leim" ist sog. Kollodiumwolle. Dabei handelt es sich um niedrig nitrierte Zellulose, auch Nitrozellulose genannt. Dieser Grundstoff wird in einem Alkohol-Ether-Gemisch gelöst, wodurch die Kollodium-Lösung entsteht.
Kollodium - auch heute noch gibt es Anwendungen
- Hobbyfotografen ist Kollodium aus der Urzeit der Fotografie bekannt, nämlich als Beschichtung für Fotoplatten. Die Fotografen, die Ende des 19. Jh. noch auf Plattenkameras angewiesen waren, mussten die Glasplatten für die fotografische Aufnahme erst umständlich selbst herstellen bzw. präparieren. Dabei wurde die Glasplatte vor jeder Aufnahme mit einer konzentrierten und zähen Kollodium-Lösung übergossen, die zusätzlich weitere Chemikalien wie Kaliumjodid und Ammonbromid enthielt. Nachdem diese Schicht auf der Glasplatte angetrocknet war, begab sich der Fotograf in einen dunklen Raum und tauchte die Platte dort in eine Silbernitratlösung. Sobald diese angetrocknet, jedoch noch feucht war, kam die Fotoplatte dann in die Kamera. Dann erst konnte die Platte belichtet werden. Und: Jede Aufnahme musste dann sofort entwickelt werden. So wundert es nicht, dass Schnappschüsse aus jener Zeit eher selten sind.
- Aber auch heute findet Kollodium aufgrund seiner Hautverträglichkeit noch zahlreiche Anwendungen, beispielsweise in der Medizin dient es als Wundverschluss oder zur Herstellung zäher Tinkturen.
- Der Klebstoff wird auch von Maskenbildnern genutzt, eignet er sich doch für entstellende Narben oder Muttermale.
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