Rehabilitation nach Kniespiegelung
Die Rehabilitation besteht in erster Linie aus Krankengymnastik, abschwellend wirkender Lymphdrainage, Muskelaufbau- und Koordinationstraining, was ambulant durchgeführt wird, indem Sie mehrfach wöchentlich zu einem Physiotherapeuten in die Praxis gehen. Eine Kniegelenksspiegelung ist keine Indikation für eine stationäre Reha-Maßnahme. Streng genommen fängt die Rehabilitation nach einer Kniespiegelung am Meniskus bereits vor dem Eingriff an, denn Sie sollten ein paar Vorkehrungen treffen, damit Sie zügig mit dem Training loslegen können.
- Nach der Meniskusoperation werden Sie vorübergehend auf Gehstützen angewiesen sein. Das Umhergehen damit ist nicht einfach und Sie sollten sich bereits vor dem Eingriff mit ihnen vertraut machen und das Gehen damit üben. Nehmen Sie die Gehstützen frischoperiert das erste Mal zur Hand, kann es problematisch werden.
- Besprechen Sie schon vor der Operation mit Ihrem Operateur, wann die Krankengymnastik beginnen soll (meist geht es nach wenigen Tagen los). Sie können dann vor der Operation schon die ersten Termine buchen. Melden Sie sich erst nach der Kniespiegelung bei Ihrem Krankengymnasten, kann es sein, dass er ausgebucht ist und Sie unnötig auf die erste Trainingseinheit warten müssen.
- Überlegen Sie auch, wie Sie zur Praxis des Krankengymnasten kommen, denn sie können nicht selbst mit dem Pkw fahren und auch die Krankenkasse ist für den Transport dorthin nicht zuständig.
- Nach der Operation müssen Sie Ihr Bein hochlagern und das Gelenk kühlen, was gut gegen Schwellung und Schmerzen ist. Haben Sie genug Kissen etc. zum Hochlagern, genug Cool-Packs und Kühl-Akkus?
- Auch wenn Sie nicht gerne Medikamente einnehmen, Sie sollten in den ersten Tagen regelmäßig ein Schmerzmittel einnehmen, damit sie sich gut bewegen können und auch bei der Krankengymnastik ordentlich mitmachen können.
- Eine Übungseinheit beim Krankengymnasten dauert meist nicht länger als 25-30 Minuten, was ja nicht sehr viel ist. Ein guter Krankengymnast wird Ihnen Hausaufgaben geben, also Übungen beibringen, die Sie zu Hause durchführen können. In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie die Übungen jeden Tag intensiv durchführen. Sie werden nicht auf die Beine kommen, wenn Sie nur 2-3 Mal pro Woche für eine halbe Stunde beim Krankengymnasten trainieren!
- Drängen Sie darauf, das Ihr Krankengymnast Ihnen die Termine zügig hintereinander anbietet, größere Abstände zwischen den Terminen sollten Sie nicht akzeptieren. Wünschenswert sind 3 Termine pro Woche, absolutes Minimum 2x wöchentlich!
- Viele Krankengymnasten konzentrieren sich bei Ihrer Arbeit vornehmlich auf die Wiederherstellung der Beweglichkeit Ihres Kniegelenks und vernachlässigen das Muskelaufbautraining. Wenn Sie einige Tage Ihre Oberschenkelmuskulatur nicht fordern, werden Sie schnell merken, wie Ihre Muskulatur sich in Pudding verwandeln wird. Die Oberschenkelmuskulatur ist essenziell für die Kniegelenksfunktion, baut sie ab, werden Sie Flüssigkeit im Kniegelenk entwickeln und später keine richtige Kontrolle über Ihr Kniegelenk haben, was sich insbesondere beim Treppensteigen bemerkbar macht.
- Mit der folgenden, überaus simplen Übung können Sie Ihre Oberschenkelmuskulatur sehr gut trainieren: Legen Sie sich flach hin, drehen Sie das operierte Bein ein wenig nach außen und heben es dann langsam gestreckt an. Das Anheben des Beines erfolgt ausschließlich über Ihre Oberschenkelmuskulatur. Damit Sie einen ausreichenden Effekt erzielen, müssen Sie diese Übungen wie im Fitnessstudio häufig wiederholen.
Nach einer Kniespiegelung am Meniskus ist eine intensive Rehabilitation erforderlich, um den Operationserfolg zu sichern. Man sollte sich gut darauf vorbereiten und während der Rehabilitation intensiv mitarbeiten, damit man schnell wieder auf die Beine kommt und Berufstätigkeit, sowie Freizeitaktivitäten bald wieder aufnehmen kann.
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