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Klapptisch selber bauen

Inhaltsverzeichnis

Holzfans betonen beim Eigenbau des Klapptisches die Holzmaserung.
Holzfans betonen beim Eigenbau des Klapptisches die Holzmaserung.
Gerade auf begrenztem Raum ist ein Klapptisch die beste Tischvariante. Wenn das Möbelstück gerade nicht gebraucht wird, lässt man es einfach verschwinden und genießt den Platz. Ob für Küche, Balkon, Wohnraum, Garten oder sogar im Wohnmobil: Klapptischkonstruktionen können Sie als durchschnittlicher Heimwerker selber bauen. Der Vorteil ist, dass Sie einen individuellen Tisch gestalten.

Was Sie benötigen

  • 2-3 Holzplatten
  • Holzbohrer
  • Akkuschrauber
  • Akkumultischleifer
  • Akkustichsäge
  • Hakenset (Haken und dazu passende Öse)
  • Vier Metallscharniere
  • Schrauben (60 Millimeter lang)
  • Sprühlack

Die richtige Holzart für den Klapptisch - neutral auf Nummer sicher 

Bevor es ans Bauen geht, müssen Sie geeignetes Material besorgen. Aber welches Material eignet sich eigentlich für das Vorhaben Klapptisch?

  • Bei der Auswahl des Holzes müssen Sie mehrere Faktoren berücksichtigen: Das Material sollte stabil und optisch ansprechend sein. Letzterer Punkt ist von Ihrem persönlichen Geschmack abhängig. Eines gilt unabhängig davon aber immer: Achten Sie auf Harmonie mit anderen Hölzern im Bestimmungsraum.
  • Gleiche Hölzer harmonieren immer miteinander. Das gilt sogar dann, wenn sie sich farblich etwas unterscheiden. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen rötlichen und braun-gelblichen Holzarten. Buche, Kirsche und Erle fallen zum Beispiel unter die rötliche Sorte. Birke und Nuss zählen dagegen zu den braun-gelblichen Hölzern und sollten für ein harmonisches Bild nicht direkt neben roten Varianten untergebracht werden.
  • Neutrale Holzarten wie Ahorn machen sich sowohl neben rötlichen, als auch neben braun-gelblichen Hölzern gut. Daher ist eine neutrale Holzart für den Klapptischbau die sicherste Stilvariante. Wenn Sie den Klapptisch optisch betonen möchten, setzen Sie zusätzlich auf auffällige Hell-Dunkel-Kontraste zu Ihren restlichen Holzmöbeln.
  • Aufgrund der erforderlichen Stabilität lassen Sie die Finger von extrem  leichten Hölzern wie Erle. Eschenholz ist sehr robust und weist eine Härte von bis zu 40 Brinell auf. Eine ebenso stabile Variante ist die widerstandsfähige Eiche. Zu harte Hölzer sollten Sie für Ihren Klapptisch aber ebenso wenig verwenden, denn sie lassen sich vom Laien nicht ohne Weiteres weiterverarbeiten.
  • Ahorn eignet sich daher auch im Hinblick auf die Stabilität gut für das Klapptisch-Vorhaben. Platten aus dem Holz sind leicht zu beschaffen, fügen sich in jedes Bild ein und weisen eine relativ hohe Widerstandsfähigkeit auf. Zugleich ist ihr Widerstand aber nicht so hoch, dass die Weiterverarbeitung behindert wird. Zusätzlich liegt ist der Preis angemessen.
  • Wenn Sie Holzfan sind, dann kaufen Sie geölte Platten. Das Öl betont die Maserung und sorgt zugleich für Feuchtigkeitsschutz. Falls Sie dagegen eine Lackbeschichtung andenken, kaufen Sie unbeschichtete Ahornplatten.  

Wie viele Platten Sie benötigen, hängt von Ihrem Plan ab. Daher planen Sie möglichst überlegt und durchdacht.

Den Bau planen - Variante "freistehend" oder angebaut?

In der Regel haben Sie genau zwei Möglichkeiten für den Klapptisch-Bau: Sie können in Ihrer Wohnung, auf dem Balkon oder an der Terrassenwand einen Klapptisch "anbauen". In diesem Fall benötigen Sie drei Holzplatten: Eine davon schrauben Sie an die Wand. Eine dient als Tischbein und aus der dritten basteln Sie die Tischplatte. Diese Variante ist die einfachere. Die Wandplatte kann auch durch eine einfache Holzleiste ersetzt werden. Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass die Wandbefestigungsplatte oder Holzleiste genauso breit ist, wie die geplante Tischplatte. 

  • Wenn Sie dagegen einen Klapptisch für das Camping oder andere Outdoor-Aktivitäten bauen wollen, planen Sie einen freistehenden Tisch. In diesem Fall stricken Sie am besten ein altes, niedriges und schmales Holzmöbel zum Klapptisch um. Das geht zum Beispiel mit einem kleinen Regal. Solche mit Schubladen bieten zusätzlichen Stauraum. Besitzen Sie kein geeignetes Möbelstück, dann denken Sie über die Anschaffung nach.
  • Das Holzmöbel statten Sie auf der Unterseite an jeder Ecke mit einer Rolle aus. Es dient nun als Anbaubasis für den Klapptisch, sodass Sie in diesem Fall lediglich zwei zusätzliche Holzplatten benötigen.  Die Platte für die Tischplatte darf selbstverständlich nicht breiter sein, als das Möbelstück selbst.
  • In welchen Maßen Sie die Platten kaufen, bleibt schlussendlich Ihnen überlassen. Entscheidend ist, in welchen Maßen Sie den Tisch planen. Aus Statikgründen sollten Sie dabei nicht zu weit in die Länge gehen. Setzen Sie eher auf eine gedrungene, regelmäßig rechteckige Form. 
  • Sie arbeiten beim Bau mit Metallscharnieren, die brechen werden, wenn Sie eine zu ausladende Tischplatte planen. Wenn Sie zu sehr in die Länge gehen, benötigen Sie außerdem mehrere Tischbeine.

Bereit? Dann geht es jetzt ans Bauen. 

Das Möbelstück selber bauen - Bauanleitung

Um den Klapptisch selber zu bauen und zu gestalten, sollten Sie sich einen halben Tag Zeit nehmen.

  1. Zeichnen Sie mit einem Stift zuerst ein Rechteck in den geplanten Maßen des Tischbeins auf die erste Holzplatte und spannen Sie sie fest ein. Vorsicht: Das Rechteck im Abstand von mindestens zehn Zentimetern zum Rand anzeichnen. 
  2. Sie bohren die Ecken des Rechteckes mit einem Holzbohrer von zehn Millimetern und einem Akku-Bohrschrauber aus. 
  3. Beginnen Sie nun an den Ecklöchern das Aussägen des gezeichneten Rechtecks mit einer Akkustichsäge.
  4. Nehmen Sie einen Akkumultischleifer zu Hand und schleifen Sie die Schnittflächen nach. 
  5. Aus der zweiten Holzplatte schneiden Sie auf gleiche Art und Weise die geplante Tischplatte. 
  6. Wenn Sie lackieren wollen, lackieren Sie die fertige Einzelteile und gegebenenfalls auch das Wandelement jetzt. Mit Sprühlack ist das am einfachsten.
  7. Lassen Sie den Lack vollständig durchtrocknen.
  8. Bringen Sie nach der Trockenzeit an der Längsseite der Tischplatte einen Haken an.     
  9. Sie verbinden Ihr Tischbein und Ihre Tischplatte nun an den kurzen Seiten über zwei Metallscharniere miteinander. Verwenden Sie vier 60 Millimeter lange Schrauben, die Sie mit einem Akku-Bohrschrauber zunächst nur lose einschrauben. Das Tischbein sollte an der Längsseite exakt in der Mitte der Platte sitzen.
  10. Überprüfen Sie jetzt, ob Bein und Tischplatte präzise übereinander liegen und drehen Sie die Schrauben danach fest.
  11. Für einen befestigten Tisch schrauben Sie jetzt das Wandelement (Platte oder Leiste) an seine Position.
  12. Sie verschrauben zwei Metallscharniere an den beiden Enden des Wandelements. Bei einem freistehenden Klapptisch verschrauben Sie die Scharniere im Maß der Tischplatte an der Stirnseite des Möbelstücks.
  13. Verschrauben Sie die Metallscharniere an der Seite der Tischplatte.
  14. Klappen Sie den Tisch jetzt ein. Markieren Sie die Stelle an der der Haken der Tischplatte die Wand oder das Möbelstück berührt.
  15. Bringen Sie auf der Markierung eine Öse an.

Und fertig ist Ihr selber gebauter Klapptisch. Denken Sie daran: Individualität ist alles. Ihre Konstruktion können Sie jetzt also nach Belieben gestalten. Denkbar wäre zum Beispiel eine wasser- und schmutzabweisende Folie als Tischplattenbezug. Ihrer Kreativität sind aber kaum Grenzen gesetzt, daher lassen Sie sich ruhig selbst etwas einfallen. Viel Spaß dabei und eine schöne Zeit mit dem neuen Möbelstück.

helpster.de Autor:in
Sima Moussavian
Sima MoussavianFür Sima liegt die Schule noch nicht weit zurück. Sie erinnert sich noch gut an die Inhalte. In ihrer Freizeit lernt Sima gerne neues und probiert sich dabei auch im Heimwerken.
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