Durchführung einer Kieferhöhlenspülung
- Bei einer Kieferhöhlenspülung wird man Ihnen einen dünnen Silikonschlauch über die Nase einführen und ihn über eine kleine Öffnung in Höhe des mittleren Nasengangs bis in die Kieferhöhle vorschieben.
- Über den Schlauch kann evtl. in Ihrer Kieferhöhle vorhandenes entzündliches Sekret abgesaugt und die Kieferhöhle mit desinfizierenden Lösungen oder Antibiotika gespült werden.
- Falls die Öffnung zwischen Nasen- und Kieferhöhle zu eng sein sollte und der Silikonschlauch sich nicht vorschieben lässt, kann Ihr HNO-Arzt vorschlagen, nach örtlicher Betäubung eine starre Kanüle anstelle des Silikonschlauchs zu verwenden und damit über den unteren Nasengang die Kieferhöhle zu punktieren.
- Alternativ kann auch in örtlicher Betäubung oberhalb des Eckzahns innerhalb der Mundhöhle ein kleiner Schnitt am Zahnfleisch angelegt und hierüber mit einer kräftigen Kanüle der Boden der Kieferhöhle, dessen Knochen hier besonders dünn ist, durchstoßen werden. Dieses martialische Punktionsverfahren zur Kieferhöhlenspülung ist allerdings ziemlich überholt, sodass es wahrscheinlich kein HNO-Arzt mehr empfiehlt.
Komplikationen nach Spülung der Nasennebenhöhlen
- Sofern man Ihnen überhaupt noch eine Kieferhöhlenspülung nahelegt, wird man Sie darauf hinweisen müssen, dass derartige Manipulationen an den Nasennebenhöhlen auch Risiken bergen.
- Wird die Kieferhöhle scharf, d. h. mit einer Kanüle wie vorbeschrieben punktiert, kann es passieren, dass der Arzt versehentlich einmal quer durch die Kieferhöhle sticht und den Boden Ihrer Augenhöhle verletzt. Das kann besonders bei kleinen Kieferhöhlen passieren und zu eitrigen Entzündungen der Augenregion führen, bis hin zum Verlust des Augapfels.
- Bei der Kieferhöhlenspülung darf die Spritze mit der Spülflüssigkeit keinerlei Luft enthalten, da diese durch ein versehentlich verletztes Schleimhautgefäß innerhalb der Kieferhöhle in den Kreislauf dringt und eine lebensbedrohliche Luftembolie hervorrufen kann.
- Da die Nasennebenhöhlen durch Verbindungen miteinander kommunizieren, kann es auch passieren, dass bei der Kieferhöhlenspülung Krankheitskeime in andere Nebenhöhlen verschleppt werden.
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