Grundvoraussetzungen für Katzenzüchter
- Zunächst sollten Sie nicht berufstätig sein, wenn Sie Katzenzüchter-Ambitionen haben. Alle Tiere benötigen Zuwendung, ob es nun die eigenen sind oder die einer Zucht. Sind Sie nur selten zu Hause, so ist das Züchten ausgeschlossen. Auch "Vielverreisern" sei von der Katzenzucht abzuraten: Urlaub hat sich mit der Entscheidung zu züchten erst einmal erledigt.
- Dazu benötigen Sie als Züchter anatomisches und medizinisches Grundwissen. Tritt tatsächlich einmal ein Notfall ein, müssen Sie die Katzen versorgen können. Zwar sollten Sie immer auch einen Tierarzt zurate ziehen - nicht nur, wenn die Vierbeiner krank wirken, sondern regelmäßig - jedoch ist es undenkbar, selbst zu züchten, wenn man nicht die geringste Ahnung von Notfallversorgung mitbringt.
- So dumm es auch klingt, aber Geld spielt eine wichtige Rolle für den zukünftigen Katzenzüchter. Sie sollten ein relativ hohes Startkapital mitbringen, denn nicht nur die reinrassigen Tiere für Ihre Zucht werden Sie viel Geld kosten, auch müssen Sie die Tierarztchecks und Impfungen Ihrer Jungtiere bezahlen können und das wird - wenn Sie es bei Verkauf auch wieder einnehmen - erst einmal teuer. Hinzu kommt das hochwertige Futter, das Sie als Züchter verfüttern sollten.
- Dazu kommt, dass Ihre Wohnung für die Zucht relativ groß sein sollte. Auf 120 qm sollten Sie beispielsweise nicht mehr als 4 Tiere halten. Sie können sich dementsprechend vorstellen, wie viel Platz eine Katzenzucht einnimmt. Am besten besitzen Sie als Katzenzüchter ein Haus, das den Vierbeinern nicht nur allerhand Spielecken mit Kratzbäumen bietet, sondern auch über einen gesicherten Balkon und einen katzenfesten Garten verfügt. Die Tiere sollten zumindest so viel Platz haben, dass sie sich zurückziehen können, wenn sie das wünschen. Voneinander abtrennen sollten Sie sie aber auch nicht. Das kann zu Sozialisierungsstörungen führen.
- Letztendlich sollten Sie Katzen tatsächlich lieben, denn die Zucht selbst ist zum einen sehr aufwendig und zeitaufwendig, zum anderen verdienen die meisten Katzenzüchter nicht unbedingt etwas an ihrer Berufung, sondern zahlen hier und da auch noch drauf, gerade durch Versorgung und Tierarztkosten.
Genetikwissen für die Katzenzucht
- Unabdingbar ist für Sie als Züchter neben all den oben genannten Voraussetzungen die Kenntnis der Genetik. Kennen Sie sich überhaupt nicht mit Vererbungslehre aus, so werden Sie kaum eine Katze verkaufen, weil Sie den Wurf so überhaupt nicht einschätzen können. Sie sollten sich vor allem mit dem Rassestandard der von Ihnen gezüchteten Rasse auskennen und daneben zumindest schon einmal von den Mendelschen Erbsenkreuzungen gehört haben.
- Eine von Mendels grundlegendsten Erkenntnissen: In der ersten Generation sehen die Nachkommen einander und ihren Eltern sehr ähnlich, während in der zweiten Generation durch Rekombination der elterlichen Gene eher unterschiedliche Phänotypen im Wurf entstehen. Daneben sollten Sie vor allem die Uniformitätsregel und die verschiedenen Arten von Erbgängen kennen.
- Im Falle eines Falles sollten Sie dazu in der Lage sein, Verhaltensstörungen von Tieren wegzuzüchten. Genauso sollten Sie äußerliche Merkmale verändern, beziehungsweise Rückzüchtungen vollziehen können, um die Tiere nicht zu überzüchten und so neurotisch zu machen.
Es heißt für alle zukünftigen Katzenzüchter also zunächst Bücher wälzen und medizinische, biologische und rassenbezogene Fachliteratur lesen. Überlegen Sie sich dabei gut, ob es das ist, was Sie sich für die nächsten Jahre vorstellen, denn fest steht: Sie werden als Züchter niemals auslernen können und müssen immer aufmerksam, gelehrig und offen für Neues sein.
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