Die Kartoffel - weltweit beliebt
In Deutschland schätzt man Reibekuchen und Pellkartoffeln, in den USA French Fries und Hash Browns, in Osteuropa die Kartoffelsuppe. Eines haben jedoch so gut wie alle Länder weltweit gemein: Die Kartoffel wird als Nahrungsmittel sehr geschätzt. Das liegt daran, dass sie satt macht, dabei nicht ungesund ist und auch noch schmeckt. Viele Europäer sind der Meinung, die Kartoffel sei etwas typisch Europäisches. Das stimmt aber nicht: Sie stammt aus Amerika, genauer Süd- und Mittelamerika. Vor ungefähr 13 000 Jahren sollen dort die ersten Wildsorten des Nachtschattengewächses entstanden sein. Erst im 16. Jahrhundert verbreitete sie sich durch wachsenden Handel weltweit und trat einen schnellen Siegeszug an. Traurige Berühmtheit erlangte sie, als sie 1845 in Irland die große Hungersnot auslöste. Dort hatte man sich zu stark auf sie als Nahrungsmittel verlassen. Als die Ernte durch Schädlinge praktisch vernichtet wurde, verhungerten viele Iren. Heute wird die Kartoffel nach wie vor gern gegessen, sei es auf dem Jahrmarkt in Folie oder mit Rosmarin versehen im Restaurant. Genauso vielfältig wie die Zubereitungsmöglichkeiten sind auch die Kartoffelsorten.
Kartoffelsorten - nicht zählbar
Zunächst sollten Sie wissen, dass man kaum sagen kann, in welchem Land nun welche Sorte am beliebtesten ist. Das liegt daran, dass es einfach unzählige gibt, dass sie sich in ihren Bezeichnungen kaum unterscheiden und dass immer mal wieder neue kultiviert werden.
- Dennoch gibt es einige weltweit bekannte Sorten, die man unterscheiden sollte. Zum einen ist die Trennung in Wildkartoffeln und kultivierte Kartoffeln wichtig. Die Wildkartoffeln sind die aus Südamerika stammenden Urgewächse.
- In Lima werden diese in einem eigenen Forschungszentrum untersucht, wobei ständig neue Sorten entdeckt werden - insgesamt soll es schon zwischen 5 000 und 7 000 geben.
- Diese wurden für den Massenanbau aber verändert. So wird unterschieden in Speisekartoffeln und Industriekartoffeln. Letztere werden verarbeitet, beispielsweise zu Stärkepulver. Erstere können im Supermarkt oder auf dem Markt gekauft werden. Unterschieden wird in Klasse A. B und C.
- Die A-Kartoffeln, darunter Sorten wie Nicola, Linda und Sieglinde, sind festkochend und eignen sich perfekt für Salz- oder Pellkartoffeln. Die mittleren B-Kartoffelsorten (Baltica, Fambo, van Gogh) sind perfekt für Eintöpfe oder Reibeplätzchen. Klasse C (Alma, Irmgard) eignet sich für Püree und Klöße.
- In Deutschland weniger, in anderen Ländern umso mehr, sind zudem die Süßkartoffeln beliebt. Diese sind dunkler als gewöhnliche Kartoffeln, manchmal geht die Farbe ins Violette. In den USA werden sie vor allem zu Thanksgiving verspeist, der weltweit größte Produzent ist aber China.
Sie sehen: Die Kartoffel ist sehr vielfältig. Immer mehr Menschen gehen auch dazu über, sich eigene Knollen im Garten zu ziehen. Das hat auch einen dekorativen Nutzen, denn neben dem guten Geschmack sehen die Blüten der Pflanze richtig schön aus.
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