Kapuzineraffen kaufen? - Das sollten Sie vorher bedenken

Welche gesetzlichen Bestimmungen gibt es rund um den Kauf von Affen?

Je nachdem, welche Affenart Sie kaufen möchten, gilt es vor der Anschaffung einige Dinge zu beachten. So sind etwa viele dieser Tiere im Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen gelistet, da sie von der Ausrottung bedroht sind. Dadurch ist der Handel mit ihnen ausgeschlossen oder nur unter strengen Regeln möglich.

Außerdem sollten Sie berücksichtigen, dass diese Tiere auch durch die EU-Artenschutzverordnung Nr. 338/97 geschützt sind. Bei Primaten, die im Anhang A aufgeführt sind, ist der Handel in Europa verboten. Für die, in Anhang B müssen Genehmigungen des Import- und des Exportlandes vorliegen.

Auch das Bundesnaturschutzgesetz teilt viele Affen in besonders oder streng geschützte Tiere ein. Der Besitz dieser Arten ist grundsätzlich verboten, außer Sie können nachweisen, dass die Tiere rechtmäßig aus Drittländern in die EU eingeführt wurden oder aus einer Nachzucht stammen. Als Beweismittel benötigen Sie unter anderem eine CITES-Bescheinigung oder einen behördlichen Zuchtbeleg.

Grundsätzlich gilt, dass Sie Primaten nur dann halten dürfen, wenn Sie über ausreichend Sachkenntnis verfügen. Außerdem müssen Sie als vertrauenswürdige Person gelten.

Was sollte man vor dem Kauf eines Primaten wissen?

Eine Rasse, die häufiger privat gehalten wird, ist der Kapuzineraffe.

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich einen Kapuzineraffen zuzulegen, sollten Sie wissen, dass diese zu den intelligenten Primaten zählen. Wenn Sie sie nicht ständig beschäftigen, werden diese Affen dauerhaft krank und verhaltensauffällig. Außerdem werden gelangweilte Affen schnell aggressiv.

Damit ein Kapuzineraffe viel beschäftigt ist, benötigt er viel Lebendfutter in Form von kleinen Futtermäusen oder Spinnen und ähnlichen Insekten, die der Affe selbst fangen kann.

Außerdem benötigt der Affe in seinem Gehege Werkzeug, etwa um seine Nahrung zu fangen bzw. zu öffnen. Das können beispielsweise Steine, Äste oder Zweige sein.

Da Kapuzineraffen ursprünglich aus Südamerika kommen, benötigen sie im Sommer eine Außenanlage mit einer Rückzugsmöglichkeit in einen geschützten Innenraum. Im Winter brauchen die Tiere eine Raumtemperatur von mindestens 24°C und eine recht hohe Luftfeuchtigkeit.

Grundsätzlich gilt, dass Affen Rudeltiere sind und auf keinen Fall einzeln gehalten werden sollen. Affen aller Art werden aggressiv, wenn sie ohne Artgenossen leben müssen.

Wie füttere ich einen Kapuzineraffen?

Kapuzineraffen gehören zu den Allesfressern und ernähren sich sehr vielfältig. Einen Großteil der Nahrung machen Früchte aus. Hier können Sie den Affen fast alles an saisonalem Obst anbieten, das auf dem Markt verfügbar ist.

Außerdem lieben diese Affen Trockenfrüchte, Nüsse und Wurzeln wie beispielsweise Möhren oder Pastinaken.

Auch eiweißhaltige Nahrung, wie Eier, lebende Insekten oder Futtermäuse, müssen zum Speiseplan gehören.

Sie sollten sich sehr gut überlegen, ob Sie geeignet sind, einen Kapuzineraffen zu halten. Wenn Sie dem Affen nicht die Möglichkeiten bieten können, wie es gute Zoos können, sollten Sie sich, in Ihrem und im Interesse des Kapuzineraffen, von dem Wunsch eines Affen als Haustier verabschieden.

Was muss beim Kauf eines Affen beachtet werden?

Sind Sie nach allen oben genannten Punkten zu dem Schluss gekommen, dass Sie mindestens zwei Kapuzineräffchen ein gutes Zuhause bieten können, gibt es einige Punkte, die Sie beim Kauf beachten sollten:

1. Ihre Tiere sollten durch einen Transponder gekennzeichnet sein, da dies nach der Bundesartenschutzverordnung vorgeschrieben ist. Die Registrierungsnummer muss mit der in den Dokumenten eingetragenen Nummer übereinstimmen.
2. Teilen Sie sofort nach dem Kaufen der Affen der unteren Naturschutzbehörde mit, dass Sie die Primaten halten wollen. Die Anzeige muss alle relevanten Daten wie Beginn der Haltung, Anzahl, genaue Tierart, Geschlecht und Herkunft beinhalten.
3. Die untere Naturschutzbehörde ist eine Organisationseinheit innerhalb der Landratsämter und kreisfreien Städte. Ihnen obliegt der Vollzug des Natur- und Artenschutzrechts.
4. Gehege, die außerhalb Ihrer Wohnung bzw. Ihres Hauses liegen, müssen von der Behörde genehmigt werden, die die Räumlichkeiten überprüfen, um sicherzustellen, dass der Bereich der Tierart entsprechend groß und eingerichtet ist.
5. Sie müssen Ihre Sachkunde nachweisen können. Diese wird ebenfalls von der unteren Naturschutzbehörde überprüft. Erhalten Sie die Genehmigung zur Haltung, gehört es zu Ihren Verpflichtungen, ein Bestandsregister zu führen und den Affen gesundheitlich zu versorgen und impfen zu lassen.