Das Blut gefriert in den Adern
- Den meisten ist wohl die Redewendung "das Blut gefriert in den Adern" bekannt, auch über das Genre von Thrillern hinaus. Es bedeutet, dass jemand panisch Angst empfindet, starr ist vor Schrecken.
- Wie eine Forschergruppe herausgefunden hat, ist an dieser Redewendung tatsächlich etwas dran: Übergroße Angst kann nämlich das Blut in den Adern zwar nicht zum Gefrieren bringen, jedoch zum teilweisen Stocken (mit ernsten medizinischen Folgen).
Das Gegenstück zu der bekannten Redewendung ist übrigens "das Blut kocht in den Adern". Hier ist jemand mehr als zornig, ja wütend.
Blut gefrieren - kann das gehen?
Im Zusammenhang mit dieser Redewendung können Sie sich natürlich die Frage stellen, ob Blut in den Adern (und überhaupt) gefrieren kann - eine Frage aus dem Alltag.
- Rein theoretisch könnte man sich ja vorstellen, dass Blut im Körper gefrieren könnte, wenn es draußen extrem kalt ist. Allerdings ist auch in diesem Fall die Körpertemperatur bedeutend höher, selbst wenn eine Person deutlich unterkühlt ist. Und wenn nicht schon der Tod durch Erfrieren eingetreten ist, so fließt das Blut auch weiterhin durch den Körper. Aber: Fließendes gefriert nicht so schnell, denken Sie an fließende Gewässer, die auch unter 0 °C noch lange nicht gefroren sind.
- Aber wie steht es mit dem Gefrieren von Blut außerhalb des Körpers, beispielsweise in einem Reagenzgläschen. Genau wie andere Flüssigkeiten auch hat natürlich Blut einen Gefrierpunkt. Als Flüssigkeitsgemisch mit einem hohen Wasseranteil wird man den Gefrierpunkt in der Nähe des Wassergefrierpunktes, also um 0 °C suchen. Tatsächlich liegt er bei 3 °C, mit leichten Variationen, die von der Blutzusammensetzung abhängig sind. Kühlen Sie Blut also auf Temperaturen unterhalb von 3 °C, so wird des gefrieren.
Forschungsfront: Da Blutkonserven nur etwa 35 Tage bei 4 °C gelagert werden können (die roten Blutkörperchen verlieren dann ihre Fähigkeit, den Sauerstoff zu binden), gibt es zahlreiche Versuche, Spenderblut durch Gefrieren zu konservieren. Als aussichtsreich hat sich dabei das Lagern in flüssigem Stickstoff bei -196 °C erwiesen. Allerdings ist hierfür ein "Frostschutzmittel" für die Blutkörperchen nötig.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?