Kamelien sind sensible Pflanzen
Kamelien gehören zur Gattung der Teestrauchgewächse. Ihr Ursprung liegt in Ostasien in Ländern wie Vietnam, Nepal, China und Südjapan. Hingegen widersprüchlichen Meinungen kann eine Kamelie gut in Gegenden Europas mit milden Wintern auch im Freiland kultiviert werden. Sie verkraftet leichten Frost besser als Trockenheit und Sonne.
Braune Blätter nach dem Winter bei Freilandpflanzen beruhen meist auf Mittagssonne oder kühlen trockenen Winden. Pflanzenkrankheiten und der Befall mit Schädlingen sind selten und werden meist durch Pflegefehler ausgelöst. Kamelien mögen keine Temperaturen von über 15 Grad, brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit und kalkfreies Wasser. Stimmt einer der Faktoren nicht, reagieren die Pflanzen oft Wochen später mit Blattabwurf.
Pflege der Pflanzen
Kamelien benötigen nur wenige Nährstoffe. Setzen Sie die Pflanzen entweder in Komposterde aus dem Garten oder in Einheitserde Typ P (Pikiererde). Diese Erde ist schwach gedüngt. Außerdem eignet sich auch Moorbeeterde für Rhododendren. Das Umtopfen ist nur in jedem zweiten Jahr sinnvoll.
Die Pflanzen gedeihen am besten in einem leicht sauren Substrat mit einem pH-Wert von rund 5,5. Mit kalkreichem Wasser binden Sie die Säure, der Boden wird alkalisch. Hat Ihr Leitungswasser eine Härte von über zehn dH (deutscher Härtegrad) verwenden Sie Regenwasser zum Gießen. Fall dies nicht vorhanden ist, filtern Sie das Wasser oder kochen Sie es ab.
Brausen Sie die Pflanzen täglich mit weichem Wasser ab. Das erhöht die Luftfeuchtigkeit und hält das Substrat feucht. Eine gleichmäßige Feuchte ist besonders wichtig für gesunde Kamelien.
Sie dürfen die Pflanzen mit jedem Blumendünger düngen, ein Spezialprodukt ist nicht erforderlich. Verdünnen Sie die Mittel mit der doppelten Menge Wasser wie vom Hersteller empfohlen. Gedüngt wird wöchentlich ab Blattaustrieb bis längstens Mitte Juli.
Schneiden Sie die Kamelien nur, wenn kranke Triebe entfernt werden müssen oder wenn Sie zu groß wird. Jeder Schnitt beeinträchtigt die Blüte.
Stellen Sie die Pflanzen an einen hellen, nicht sonnigen Platz. Kübelpflanzen dürfen nach den Eisheiligen bis Anfang November ins Freie. Soll Ihre Kamelie ganzjährig in den Garten, pflanzen Sie diese zwischen Ende März und Mitte Juli aus.
Maßnahme |
Hinweise |
---|---|
Standort |
hell, keine Sonne Temperaturen von 10 bis 15 Grad |
Substrat |
Komposterde Einheitserde Typ P (Pikiererde) Moorbeeterde (für Rhododendren) |
Gießen |
regelmäßig, darf nicht austrocknen keine Staunässe |
Düngen |
ab Blattaustrieb bis Mitte Juli |
Schnitt |
am besten nie |
Überwintern |
im Freien vor Sonne und Wind schützen kühl und hell im Haus |
Vermehren |
Samen, Stecklinge, Abmoosen, Absenker |
Maßnahmen gegen braune Blätter
Die Blätter der Kamelie leben im Schnitt drei Jahre. Es ist völlig normal, wenn Ihre Pflanze einen Teil der Blätter abwirft. Wenn weniger als ein Drittel des Blattwerks betroffen ist und die Blütenknospen nicht abfallen, brauchen Sie keine Maßnahmen zu ergreifen.
Zeigen die Blätter helle Flecken und werden blasser, liegt vermutlich Chlorose vor. Ursache ist das Gießen mit zu kalkhaltigem Wasser. Geben Sie sauren Kompost aus Laub oder Holz oder alternativ Torf auf die Erde der Kamelie. Säuern Sie auf keinen Fall mit Essig oder Zitronensaft. Gießen Sie ab sofort mit weichem Wasser.
Braune Blätter und Knospen, die sich trocken anfühlen, beruhen in der Regel auf Staunässe, Überdüngung oder Sonnenbrand. Wie erwähnt kann der Fehler in der Pflege bereits einige Wochen zurückliegen. Sollte die Erde sehr nass sein, topfen Sie die Kamelie in trockene Erde um. Düngen Sie in der nächsten Zeit nicht.
Schneiden Sie die betroffenen Zweige nicht ab. Kamelien vertragen einen Rückschnitt schlecht. Meist treiben die Pflanzen nach dem Verlust der Blätter rasch neu aus und erholen sich wieder.
Falls Sie braune Flecken mitten auf den Blättern sehen oder einen schmierigen Belag darauf feststellen, liegt eine Pilzinfektion vor. Diese entsteht durch Abdecken mit Folie oder einen zu dunklen Standort. Die Blätter hängen schlaff herab und färben sich erst später braun.
Schneiden Sie die betroffenen Triebe ab. Tauchen Sie das Werkzeug nach jedem Schnitt in Desinfektionslösung (Alkohol mit 96 Prozent). Entsorgen Sie das Schnittgut im Hausmüll.
Ursache |
Anzeichen |
Maßnahme |
---|---|---|
Altersbedingter Blattwechsel |
weniger als ein Drittel der Pflanze betroffen Knospen fallen nicht ab |
keine |
Chlorose |
helle Flecken Blätter sind blass |
mit Kompost oder Torf-Substrat ansäuern mit kalkfreiem Wasser gießen |
Sonnenbrand |
braune Blätter keine anderen Anzeichen |
keine |
Staunässe |
braune Blätter Substrat nass |
in trockenes Substrat umtopfen |
Überdüngung |
braune Blätter überlegen, ob Dünger überdosiert wurde |
nicht düngen |
Pilzbefall |
schmieriger Belag schlaffe Blätter |
befallene Triebe abschneiden und entsorgen |
Kamelien sind etwas heikel in der Pflege, aber die Schönheit der Blüte lohnt die Mühe. Achten Sie besonders darauf, dass der Wurzelballen niemals völlig austrocknet.
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