Kalziummangel - erkennen und handeln

Wofür brauchen wir Kalzium?

Der menschliche Körper speichert in den Knochen bis zu 1,5 kg Kalzium. Ein kleiner Teil ist im Blut gelöst oder befindet sich in den Körperzellen.

Kalzium ist an vielen Vorgängen im Stoffwechsel beteiligt. Kalzium, das in die Muskeln gelangt, bewirkt überhaupt erst eine Muskelkontraktion. Die Muskelfasern benötigen Kalzium, um funktionieren zu können. Hierbei sei insbesondere der Herzmuskel erwähnt. Bei einem Kalziummangel kann ein kritischer Zustand entstehen.

Kalzium wir über die Nahrung aufgenommen, hier ist eine Mangelernährung oder ein erhöhter Bedarf eher selten.

Wie erkennt man einen Kalziummangel?

Problematisch ist, dass man einen Kalziummangel zuerst gar nicht bemerkt, weil keine Beschwerden auftreten. Es ist daher wichtig immer gut auf seinen eigenen Körper zu hören, sodass man folgende Symptome rechtzeitig erkennt:

• Es kann sein, dass man ein Kribbeln um den Mund herum oder an Händen und Füßen wahrnimmt.
• Die Reflexe sind häufig gesteigert, was bedeutet, dass ein Arzt bei einer Untersuchung mit dem Reflexhammer stärkere Reflexe bemerken kann.
• Der Herzschlag kann sich verlangsamen, die Funktion des Herzens eingeschränkt sein oder es im schlimmsten Fall zum Stillstand kommen.
• Bei einem schweren Kalziummangel kann es zur sogenannten Tetanie kommen, das sind Spasmen und Krämpfe an Händen und Füßen. Die Hände bekommen die sogenannte „Pfötchenstellung“ und die Füße können einen „Spitzfuß“ bilden, bei dem die Fußspitzen gestreckt sind.

Was kann man gegen den Mangel machen?

Es ist zunächst einmal wichtig, dass man beim Arzt abklären lässt, ob es sich tatsächlich um einen Kalziummangel handelt. Je stärker die Beeinträchtigungen sind, desto schneller muss man handeln. Sollte der Kalziummangel so ausgeprägt sein, dass die Gefahr eines Herzstillstandes besteht, wird man umgehend im Krankenhaus versorgt werden.

Ansonsten wird der Arzt Präparate, etwa Säfte, Pulver oder Brausetabletten verschreiben, die genau nach Anweisung eingenommen werden müssen.

Um einem Kalziummangel vorzubeugen, kann man auf eine Ernährung mit viel Kalzium setzen. Ein paar Lebensmittel, die viel Kalzium liefern sind: 

• Brennnesselblattpulver
• Sesam
• Mikroalgen
• Chiasamen
• Petersilie
• Mandeln
• Kresse
• Haselnüsse
• Grünkohl
• Rukola
• Brokkoli
• Blattsalate
• Haferflocken
• Dinkelvollkornbrot

Diese Ernährung kann man gut umsetzen, aber es ist wichtig, dass man im Verdachtsfall eines Kalziummangels unbedingt eine Untersuchung beim Arzt wahrnimmt.

Wie kommt es überhaupt zu einem Kalziummangel?

Oft sind andere Erkrankungen der Grund weshalb es zu einem Kalziummangel kommt:   

• Bei eine Leberzirrhose beispielsweise kann es zu einem Albumin Mangel kommen, was die Kalziumaufnahme blockiert.
• Zöliakie oder Rachitis verursachen auch einen Kalziummangel, durch verminderte Aufnahme des Minerals.
• Eine Nierenschwäche oder eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen kann Auslöser für den Mangel sein.
• Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung oder auch die Einnahme bestimmter Medikamente und Kortisonbehandlungen kann einen Kalziummangel begünstigen.

Insbesondere bei einer derartigen Erkrankung ist es also wichtig, dass man sicherstellt, dass man genug Kalzium bzw. kalziumhaltige Lebensmittel zu sich nimmt. Ist man sich einmal unsicher, gilt hier, lieber einmal zu viel zum Arzt und den Kalziumspiegel messen lassen, als einmal zu wenig.