Was Sie benötigen
- Notenpapier
- Bleistift
- Radiergummi
- Geduld
Grundlagen des Schreibens von Kadenzen
- Eine Kadenz ist eine Akkordfolge, die durch ihren Bezug zur Grundtonart (die Tonika) charakterisiert ist. Die Akkorde, die in der Kadenz verwendet werden, stammen aus dem Tonmaterial der Grundtonart (sind also leitereigene Akkorde) und die Abfolge beruht auf Prinzipien der Intervalle.
- Die in der Liedbegleitung am häufigsten verwendeten Kadenzen bestehen aus den Hauptdreiklängen Tonika (1. Stufe), Subdominante (4. Stufe) und Dominante (5. Stufe), die hier mit T, S und D abgekürzt werden.
- Um Kadenzen zu schreiben, ist es notwendig, ihre Formen zu unterscheiden. Die häufigsten Formen der Kadenz sind die Authentische Kadenz (T-D-T, die auf dem authentischen Schluss D-T beruht), die Plagale Kadenz (T-S-T, mit dem plagalen Schluss S-T) und die Vollkadenz (T-S-D-T).
- Von Trugschluss spricht man, wenn statt der Tonika am Ende der Kadenz die Tonikaparallele steht (T-D-Tp). Die Tonikaparallele ist jeweils der Akkord, der sich eine kleine Terz unter der Tonika befindet - in C-Dur also a-Moll. Der Trugschluss in C-Dur wäre also C-Dur (T), G-Dur (D), a-Moll (Tp). Beim Halbschluss endet die Kadenz nicht auf der Tonika, sondern auf Dominante oder Subdominante - dieser Schluss ist eine Kadenz nur im eingeschränkten Sinne.
- Zum Schreiben von Kadenzen sind die Regeln der Stimmführung zu beachten. Diese geben vor, dass in den Stimmen Tenor, Alt und Sopran jeweils der kleinste Schritt zwischen zwei Tönen zu verwenden ist - im Extremfall bedeutet dies, dass der Ton einfach beibehalten wird. Entsprechend sollten Sie Intervalle von großen Sekunden auf- oder abwärts setzen, abwärts gilt auch der Terzsprung als eine gute Stimmführung. Parallele Quinten sind in der Stimmführung generell zu vermeiden!
Kadenzen schreiben - Schritt für Schritt
- Um eine Kadenz zu schreiben, müssen Sie zunächst die Vorzeichen der jeweiligen Tonart kennen, in der Sie die Kadenz schreiben wollen. Hierzu können Sie den Quintenzirkel verwenden. Falls Sie den Quintenzirkel noch nicht kennen, finden Sie ihn beispielsweise bei Wikipedia - Sie können ihm die jeweiligen Vorzeichen einer Tonart entnehmen. Schreiben Sie die Vorzeichen am Anfang der Zeile in die Notenlinien und erinnern Sie sich beim Schreiben der Kadenzen stets an die tonartimmanenten Vorzeichen.
- Bilden Sie anschließend auf den jeweiligen Stufen der Tonleiter Akkorde mit den tonleitereigenen Tönen. Wenn Sie zum Beispiel die Vollkadenz I-IV-V-I in C-Dur schreiben wollen, beginnen Sie mit einem C im Bass. Notieren Sie darüber in den Stimmen Tenor, Alt und Sopran die Töne E - G - C. Sie schreiben also den Grundton des Akkordes in den Bass, die Terz in die Tenorstimme, die Quinte in die Altstimme und die Oktave zum Grundton in den Sopran.
- Schreiben Sie anschließend den Basston der Subdominante F-Dur in den Bass. F-Dur besteht aus den drei Tönen F, A und C. Sie könnten nun versucht sein, die Terz A in den Tenor zu schreiben - wie Sie die Terz E bei C-Dur auch in den Tenor schrieben. Hier greift nun allerdings die Regel des kleinsten Schrittes - dieser folgend sollten Sie nun statt der Terz das F in den Tenor schreiben, weil von den drei Akkordtönen F, A, C das F die nächste Note zum E in der Tenorstimme ist. Verfahren Sie analog für die weiteren Kadenzen.
Falls Sie das Schreiben von Kadenzen online üben wollen, besuchen Sie die Website Musiktheorie aktuell. Gutes Notieren!
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?