So entschlüsseln Sie Stahlnormen wie JRG2
Bei der Herstellung von Stählen wird von den verschiedenen Herstellern das europäische Normungssystem DIN EN 10 025 verwendet, anhand dessen Experten die Eigenschaften der jeweiligen Stahlsorte ablesen können. Die Bezeichnung JRG2 ist nichts anderes als ein Beispiel für solch eine Norm.
- Der soeben genannten Normbezeichnung geht in der Regel eine grundlegende Klassifizierung anhand eines Buchstabens und einer Nummer voraus. So könnte eine vollständige Stahlbezeichnung etwa S235 JRG2 lauten.
- Das S steht dabei grundsätzlich für Baustahl. Findet sich am Anfang des Kurznamens stattdessen ein E, handelt es sich um Maschinenbaustahl.
- Die drei aufeinanderfolgenden Ziffern geben die sogenannte Mindeststreckgrenze des Stahls in N/mm² an, an welcher sich ablesen lässt, wie stark dieser sich unter Spannung setzen lässt, ohne dass es dabei zu bleibenden Verformungen kommt.
Kerbschlagarbeit und Gütekennzeichnung des Stahls
Während es bei dem ersten Teil einer Stahlnorm entsprechend der obigen Erklärungen um die Stahlsorte und deren Mindeststreckgrenze geht, dient die Bezeichnung JRG2, die sich wiederum aus zwei Teilen zusammensetzt, der weiteren Differenzierung.
- Die ersten beiden Buchstaben sind zunächst ein Verweis auf die sogenannte Kerbschlagarbeit, welche die Zähigkeitseigenschaften des Stahls beschreibt. JR steht konkret für 27 Joule Kerbschlagarbeit bei einer Temperatur von +27 °C.
- Bei der Bezeichnung G2 handelt es sich dagegen um eine Gütekennzeichnung, welche anhand der Beruhigung und des Wärmebehandlungszustands des fertigen Erzeugnisses ermittelt wird und hier für beruhigten und nicht normalisierten Stahl steht.
Auch wenn Sie jetzt noch immer kein Experte im Fachbereich der Stahlnormung sein werden, sollten Ihnen diese Erklärungen einen Eindruck davon ermittelt haben, wie die Bezeichnungen der verschiedenen Stahlsorten zustande kommen und wie sich diese entschlüsseln lassen.
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