"Jemandem den Hof machen" - das bedeutet der Ausdruck
Die Redewendung "Jemandem den Hof machen" bedeutet, dass Sie von einer anderen Person sehr angetan sind und um ihre Gunst werben.
- Das passende Verb zu diesem Ausdruck lautet "(jemanden) hofieren". Synonym können Sie auch davon sprechen, dass Sie jemanden, mit dem Sie gerne anbändeln würden, bezirzen oder ihn umschmeicheln.
- Es gibt viele Möglichkeiten, die Person zu umwerben, auf die Sie ein Auge geworfen haben, um deren Liebe zu gewinnen. Männer umschmeicheln eine Dame beispielsweise dadurch, dass sie besonders aufmerksam sind und sich ihr gegenüber wie ein echter Gentleman verhalten - ihr beispielsweise die Tür aufhalten, ihr den Stuhl zurechtrücken oder ihr dabei behilflich sind, in den Mantel zu schlüpfen. Durch liebevolle Gesten und eventuell auch kleine Geschenke zeigt er ihr, dass sie für ihn eine ganz besondere Frau ist.
- Natürlich können Sie auch als Frau um einen Mann buhlen. Oft geschieht dies, indem Sie dem Mann demonstrativ besonders viel Aufmerksamkeit schenken oder gekonnt mit den "Waffen der Frau" spielen und offensiv mit ihm flirten. Sie signalisieren ihm dadurch, dass Sie Interesse an ihm haben.
Die Redewendung hat französischen Ursprung
Im wortwörtlichen Sinne würden Sie unter "den Hof machen" wahrscheinlich das Kehren und Instandhalten desselbigen verstehen. Tatsächlich geht der Ursprung dieser Redewendung auf diese und ähnliche Tätigkeiten zurück.
- Die Herkunft finden Sie im französischen "Faire la cour à quelqu'un" - was übersetzt so viel bedeutet wie "Für jemanden den Hof machen". Dieser Ausdruck geht zurück auf die französischen Fürsten- und Königshöfe des 18./19. Jahrhunderts.
- An den Höfen waren die sogenannten Höflinge beschäftigt, die sich um die Instandhaltung der großen Anlagen kümmerten - also den Hof machten. Damals war es eine große Ehre, am Hof arbeiten zu dürfen, da man sich so in unmittelbarer Nähe des Herrschers aufhalten durfte. Dies war nur wenigen Personen gestattet und somit für den Höfling etwas ganz besonderes.
- Dementsprechend diensteifrig und voller Untergebenheit dem Herrscher gegenüber, verrichteten sie ihren Dienst. Die Angestellten buhlten sozusagen um die Gunst ihres Dienstherren, um ihre Stellung am Hofe auf jeden Fall behalten zu dürfen.
So wie die französischen Hofangestellten um die Gunst des Dienstherren warben, so hat sich im Laufe der Zeit die Bedeutung dahin verlagert, dass eine Person um die Liebe einer anderen Person buhlt, in dem sie ihr sprichwörtlich den Hof macht - so wie die Höflinge ihrem Herrscher damals wortwörtlich den Hof machten und durch ihre gute Arbeit um dessen Gunst bemüht waren.
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