Woher der Urin kommt
Der Name "Urin" kommt aus dem Lateinischen von "Urina". Experten nennen ihn auch Harn.
- Urin ist ein sogenanntes Ausscheidungsprodukt, das meist flüssig ist. Manchmal ist er auch bei Erkrankungen pastös (wie eine Paste). Der Harn wird in den Nieren hergestellt, sodass er über die Harnwege ausgeschieden werden kann.
- Der Harnstoff muss aus dem Körper, weil die vielen Stoffwechselprodukte ansonsten den Körper vergiften würden. Beispielsweise bildet sich im Körper Ammoniak (Zellgift) durch die verbrauchten Eiweiße und Aminosäuren. In der Leber wird das Ammoniak mit CO2 (Sauerstoff) vermengt - es bildet sich Harnstoff. Experten nennen dies Harnstoffsynthese. Es geht von dort aus über das Blut in die Nieren, sodass es ausgeschieden werden kann.
- Ebenso wird durch die Ausscheidung des Harnstoffs der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt reguliert. Ein erwachsener männlicher Mensch hat in etwa sechzig Prozent Wasser im Körper, eine Frau fünfzig Prozent. Der Ausgleich des Wasser-Elektrolyt-Haushaltes wird durch die Nieren reguliert.
- Der Harnstoff entsteht in den Nieren als sogenanntes Ultrafiltrat des Blutplasmas. Experten nennen es Permeation. Übersetzt aus dem Lateinischen heißt dies "durchlaufen" oder "durchwandern". "Permeat" heißt übersetzt "Stoff". Durch die Nierenkörperchen (kugelige Struktur der Nierenrinde) fließt dabei das Blut.
- Stoffe und Wasser wie beispielsweise Eiweiße werden filtriert. Es entsteht Flüssigkeit, die als Harn ausgeschieden wird. Der Urin ist dabei steril. Ein erwachsener Mensch produziert in etwa 200 Liter Harn.
Wie ein Wassermangel im Körper entsteht
- Jeder Mensch sollte über den Tag verteilt etwa 2,5 Liter Wasser aufnehmen. Dies geschieht nicht nur über das Trinken, sondern auch über das Essen und den Stoffwechsel.
- Der Körper scheidet circa 2,5 Liter Wasser zum einen durch den Stuhlgang aus (0,1 Liter), über die Atmung (0,4 Liter), über den Schweiß (0,5 Liter) und zum anderen durch den Urin (0,5 Liter).
- Trinken Sie zu wenig oder sind Sie krank (Durchfall, Erbrechen, Schwitzen), entsteht Wassermangel. Experten nennen dies Dehydration. Die Gefahr besteht, dass Sie austrocknen. Im Krankenhaus erhalten Sie eine sogenannte Vollelektrolytlösung als Infusion über die Vene.
- Sie scheiden kaum noch Urin aus. Dieser Harn wird auch nicht mehr steril sein, sondern enthält viele Keime, weil unter anderem der Stoffwechsel nicht mehr im Gleichgewicht ist.
So steril ist der Urin
- Im Urin finden Sie 95 Prozent Wasser und zusätzlich noch Kreatinin, Harnsäure und Harnstoff, ebenso Kochsalz, Phosphate und Kalksalze, Hormone, Vitamine sowie Zitronensäure. Der Urin ist steril, das heißt keimfrei.
- Haben Sie schon einmal Ihren Urin getrunken? Das können Sie theoretisch. Ob die Urintherapie ethisch in Ordnung ist, sei dahingestellt. Ihr Urin ist steril. Er wird auch oft als chemischer Rohstoff verwendet wie beispielsweise zum Beizen oder Gerben.
- Steril in der Mikrobiologie heißt keimfrei. Also ist der Harn frei von Keimen wie zum Beispiel Viren und Mikroorganismen.
- Doch sagen die Mediziner, dass die Definition "keimfrei" eher irreführend ist. Denn es gibt, so die Experten, keine absolute Keimfreiheit.
- Im Grunde gehen Experten davon aus, dass eine sogenannte relative Keimfreiheit erreicht wird, weil die Mikroorganismen nur reduziert werden. Als Mikroorganismen bezeichnen Biologen kleine Lebewesen, die Sie mit bloßem Auge nicht erkennen können.
- Im Harn befindet sich somit noch eine geringe Bakterienkonzentration, die aus der Harnröhre stammt. Sie sollten daher den Urin eines Fremden nicht trinken. Wenn überhaupt, ist nur die Eigenurintherapie angeraten.
Der Harn verkeimt sehr schnell (innerhalb von wenigen Minuten). Daher können Sie sich rasch mit Bakterien infizieren. Möchten Sie eine Eigenurinbehandlung durchführen, sprechen Sie vorab mit Ihrem Arzt.
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