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Ist der Käfer ein Insekt? - Wissenswertes über Käferarten

Ein Maikäfer - ein besonderes Insekt.
Ein Maikäfer - ein besonderes Insekt.
Heuschrecken, Wespen und Mücken sind Insekten - Spinnen nicht. Wie steht es um die Käfer? Tatsächlich sind sie mit über 350.000 Arten die größte Ordnung innerhalb der Klasse der Insekten - und damit das Insekt schlechthin.

Zu den bekannten 350.000 Arten von Käfern kommen jährlich tausende neue hinzu. Immer wieder entdecken Wissenschaftler auf allen Kontinenten - außer der Antarktis - neue Krabbeltiere.

Der Käfer - die wichtigsten Merkmale

  • Käfer unterscheiden sich von anderen Insekten durch den Körperbau. Alle Insekten haben einen dreiteiligen Körper, der aus den Abschnitten Kopf, Brust und Hinterleib besteht. Bei Käfern sind diese etwas anders aufgeteilt. Sie haben ebenfalls einen Kopf, der zweite Teil besteht bei ihnen aber nur aus dem ersten Teil der Brust. Der zweite und dritte Teil der Brust bildet mit dem Hinterleib eine optische Einheit.
  • Dieser Eindruck wird auch durch die sehr stabilen Chitin-Flügelpaare unterstützt, die auf der Oberseite des Käfers diese gesamte hintere Einheit bedecken. Auch von unten betrachtet sind die beiden hinteren Brustsegmente mit dem Hinterleib optisch verbunden, da die Brustsegmente über die ersten Hinterleibssegmente hinausragen.
  • Fast alle Käfer haben sehr harte Chitinpanzer. Diese haben die Funktion eines Außenskeletts, denn im Inneren haben sie keine Knochen. 
  • Sie haben wie alle Insekten sechs Beine und zwei Fühler, die jedoch bei jeder Art sehr unterschiedlich gestaltet sein können.
  • Käfer haben kauende Mundwerkzeuge. Andere Insekten, zum Beispiel Fliegen und Mücken, haben leckend- oder stechend-saugende Mundwerkzeuge.
  • Wie alle Insekten haben Käfer Strickleiternervensysteme. Im Hinterleib befinden sich jedoch keine Ganglien. Weitere typische Insektenmerkmale sind das Röhrenherz, das das offene Blutgefäßsystem antreibt und der schlichte Verdauungstrakt mit "Malpighischen Gefäßen", sozusagen den Nieren der Insekten. Käfer atmen mit Tracheen, Ausstülpungen in der Haut, die die Versorgung mit Sauerstoff und einen Luftaustausch ermöglichen.
  • Der Körperbau und die Färbungen von Käfern bieten eine unermessliche Vielfalt. Die zahlreichen Käferarten sind ihren Lebensräumen und -weisen perfekt angepasst.

Käfer - außergewöhnliche Insekten

  • Die größten Käfer sind der Riesenbockkäfer (Titanus giganteus) und der Herkuleskäfer. Sie können 17 Zentimeter groß werden. Viel größere Käfer kann es nicht geben, weil das Tracheensystem den Sauerstoff zu den Organen führen muss. Deshalb sind sehr große Käfer recht träge. Die großen Tiere können auch nicht fliegen, sie können ihre Flügel nur zum Hinuntersegeln verwenden.
  • Der Riesenbockkäfer lebt in den Regenwäldern Südamerikas. Ihre Larven werden 25 Zentimeter lang und leben in den Stämmen von Bäumen. In Brasilien werden sie von Indianern gegessen.
  • Der Herkuleskäfer lebt ebenfalls in Südamerika, aber auch in Mittelamerika ist er anzutreffen. Seine Flügel erreichen eine beeindruckende Spannweite von 22 Zentimetern. Die Männchen haben bizarre, zangenartige Auswüchse an Kopf und Brust. Sie dienen zum Imponieren und Kämpfen mit anderen Männchen. Auch ihre 20 Zentimeter langen Larven werden von Indianern in Südamerika verspeist.
  • Die kleinsten Käfer der Welt sind die Federflügler. Die kleinsten Arten dieser Familie messen nur 0,25 Millimeter. Diese Insekten leben in morschem Holz und ernähren sich von Schimmelpilzsporen.
  • Käfer sind im Allgemeinen eher stille Zeitgenossen. Aber einige Käfer, wie das Lilienhähnchen, kann zirpende Töne von sich geben, indem es die Hinterränder des Hinterleibs aneinander reibt. Auch viele Bockkäfer und Blattkäfer sind dazu in der Lage. Andere, wie die Mistkäfer, reiben dazu die Deckflügel an den Hinterleib.
  • Der gescheckte Nagekäfer, auch Totenuhr genannt, schlägt seinen Kopf auf Holz, um Weibchen anzulocken. Diese Käfer werden bis zu sieben Millimeter lang. Die Art gehört zu den Annobien, die alle Trockenholz befallen und deshalb Holzwürmer genannt werden.
  • Einige Sandlaufkäfer und Riesenkäfer haben besondere Tympanalorgane, mit denen sie in der Lage sind, die Ultraschallortungslaute von Fledermäusen, wahrzunehmen. So können sie flüchten, bevor sie zur nächsten Fledermausmahlzeit werden.
  • Leuchtkäfer, auch Glühwürmchen genannt, haben die Fähigkeit, Lichtsignale einzusetzen. Entweder machen die Weibchen so auf sich aufmerksam, oder aber die Männchen fliegen leuchtend umher.
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