Die Textform Drama ist mit einem Drehbuch zu vergleichen: Ursprünglich ist ein Drama für die Aufführung auf einer Bühne gedacht. Das Drama unterscheidet sich von epischen Textformen, wie dem Roman, hauptsächlich dadurch, dass es keinen Erzähler gibt. Die Handlung wird ausschließlich durch die Figurenrede getragen. Trotz dieser gravierenden Unterschiede in der Darstellung erfolgt die Wiedergabe des Inhalts nach den gleichen Regeln: Die Handlung wird knapp und ohne überflüssige Details wiedergegeben. Die Inhaltsangabe soll die 5 W-Fragen (wer, was, wo, wann, warum) beantworten.
Die Arbeitsschritte beim Schreiben von Inhaltsangaben
- Der erste und wichtigste Schritt ist, dass Sie das Drama sorgfältig lesen. Sie können nur eine treffende Inhaltsangabe schreiben, wenn Sie selbst den Inhalt richtig verstanden haben. Planen Sie daher ein gutes Drittel der Bearbeitungszeit für das gründliche Lesen des Dramas ein. Schreiben Sie beim Lesen erste Stichworte auf und markieren Sie die Stellen, die Sie am wichtigsten finden.
- Am Anfang der Inhaltsangabe steht eine kurze Einleitung, in der Sie gebündelt die wichtigsten Informationen wiedergeben. Dazu gehört der Titel des Dramas, der Name des Autors (mit den Lebensdaten in Klammern dahinter), das Erscheinungsjahr und in knapper Form die Antworten auf die W-Fragen. Die Einleitung sollte aus maximal drei Sätzen bestehen.
- Der Hauptteil der Inhaltsangabe gibt die Handlung chronologisch wieder. Folgen Sie der Handlung und beschränken Sie sich auf die wichtigsten Geschehnisse. Führen Sie Details nur an, wenn sie für die Handlung von entscheidender Bedeutung sind. Ansonsten verzichten Sie auf alles, was Ihre Inhaltsangabe unnötig aufbläht. Die Zusammenfassung sollte nicht mehr als ein Drittel des ursprünglichen Textes ausmachen.
- Optional können Sie Ihre Inhaltsangabe mit einem Schlusssatz abschließen. Hier können Sie auf stilistische Besonderheiten eingehen oder kurz Ihre eigene Interpretation oder Wertung des Dramas anführen. Der Schlusssatz kann ebenfalls eine Überleitung zu einer längeren Analyse oder Interpretation darstellen.
Die wichtigsten Merkmale von Zusammenfassungen
- Der häufigste Fehler bei Zusammenfassungen ist die falsche Wahl der Zeitform: Inhaltsangaben stehen immer in der Gegenwartsform. Achten Sie daher beim Schreiben darauf, dass Sie nicht unbewusst in die Vergangenheit abrutschen.
- Schreiben Sie so neutral wie möglich. Ziel der Inhaltsangabe ist es, die Handlung zusammenzufassen; nicht, sie zu bewerten.
- Fassen Sie das Drama in Ihren eigenen Worten zusammen. Zitate gehören ebenfalls nicht in eine Inhaltsangabe. Benutzen Sie also nicht die Worte des Autors, sondern suchen Sie nach sinnverwandten Ausdrücken. Wenn Ihnen nichts Passendes einfällt, können Sie auf Synonym-Wörterbücher zurückgreifen. Eine einfache Möglichkeit, ihren Wortschatz zu erweitern, ist jedoch: Lesen, lesen, lesen! Je mehr Sie lesen, um so einfacher wird es Ihnen fallen, Texte umzuformulieren. Achten Sie auch darauf, nicht einfach nur die Worte auszutauschen, sondern auch die Satzstellung zu verändern.
- Und da es nicht oft genug gesagt werden kann: Verzichten Sie auf unnötige Details und geben Sie nur die Informationen wieder, die Sie wirklich wichtig finden.
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