Was Sie benötigen
- Reflektoren:
- Kleber
- Pappe für Schablone
- Aluminiumblech bis 3 mm Stärke
- Schere
- Stofflösung:
- Nylonschnur bzw Angelschnur
- Stoff
- Nägel oder Schrauben
- Acrylglas-Beleuchtung:
- Acrylglas
- Befestigungsmaterial nach Anforderung
- Stuckleisten-Beleuchtung:
- Stuckleisten
- Spezialkleber
- Säge oder Messer
- Beleuchtungsmittel der Wahl
Indirektes oder direktes Licht?
Falls Sie unter Kopfschmerzen, Ermüdungserscheinungen und müden Augen leiden, ist meist eine falsche Beleuchtung daran schuld. Indirektes Licht kann helfen, entsprechende Probleme zu vermeiden. Eine blendfreie, indirekte Beleuchtung selber zu bauen, ist kein Kunstwerk, geht schnell und ist günstig. Allerdings sollten Sie auch die Nachteile bedenken. Sie brauchen unter Umständen mehrere Lichtquellen für ein stimmiges Beleuchtungskonzept. Außerdem eignen sich nur Leuchtmittel für indirektes Licht, die wenig Wärme entwickeln oder Sie benötigen eine gute Luftzirkulation.
Ein stimmiges Beleuchtungskonzept
Indirekte Beleuchtung können Sie auf zwei Arten realisieren: Zum einen können Sie eine lichtstarke Quelle eine Wand oder Decke anleuchten lassen, zum anderen können Sie mehrere schwächere Lichtquellen einsetzen. Der Effekt der lichtstarken Quelle ist ähnlich einem Deckenfluter und ermöglicht beispielsweise ein ermüdungsarmes Lesen. Der Effekt vieler schwacher Lichtquellen wirkt hingegen wohnlicher und ist individuell anpassbar durch Ab- oder Zuschalten von Leuchten. Beachten Sie hierbei auch, dass das typische Nutzungsprofil eines Raumes unterschiedliche Anforderungen an die Beleuchtung stellt. Räume wie Bad, Küche und Arbeitszimmer eignen sich meist nur bedingt für eine indirekte Beleuchtung. Eine LED-Lichtleiste kann hier jedoch auch als direkte Beleuchtung dienen. In Wohnräumen und dem Schlafzimmer ist indirektes Licht hingegen eine gute Möglichkeit, um die Wohnlichkeit zu erhöhen. Hinter den Fernseher montierte farbige LED-Lichtleisten, können beispielsweise das Fernseherlebnis deutlich aufwerten.
Indirekte Beleuchtung selber bauen
Viele Lampen können leicht umgerüstet werden. Gerade Strahler eignen sich für eine Vielzahl von verschiedenen Möglichkeiten. Aber auch Hängelampen sind geeignet, sofern Sie unmittelbar an die Decke montiert werden können. Folgende Möglichkeiten haben Sie um Lampen umzurüsten:
- Einsatz von Reflektoren: Sie sind effektiv und einfach zu bauen. Allerdings wird das Licht hierdurch nicht weicher, sondern lediglich blendärmer. Diese Methode eignet sich für alle Zimmer, in denen Sie mehr Licht benötigen. Wie Sie einen Reflektor bauen, lesen Sie im folgenden Abschnitt.
- Einsatz von Stoff: Stoff kann ein wundervolles Material sein, um indirekte Beleuchtung zu realisieren. Allerdings muss genügend Abstand zwischen Lichtquelle und Stoff eingehalten werden. Je nach Stoff kann sowohl die Lichtfarbe als auch die Lichtwirkung variiert werden. Die Lichtstärke sinkt.
- Einsatz von Acrylglas: Acrylglas eignet sich überwiegend zur Effektbeleuchtung. Das Material kann sich unter Wärmeeinwirkung verformen. Daher bietet es sich vor allem in Verbindung mit LED-Lichtleisten oder bei genügend Abstand zu einer warmen Lichtquelle an.
- Verdeckung: Diese Technik bietet sich beispielsweise für Stuckleisten an.
Einen Reflektor für die indirekte Beleuchtung bauen
Einen Reflektor zu bauen, ist relativ einfach. Besonders geeignet sind hierfür dünne Aluminiumbleche, die Sie im Baumarkt erhalten. Um einen Reflektor zu bauen, folgen Sie diesen Schritten:
- Überlegen Sie, wie Ihr Reflektor geformt und wie groß er sein soll.
- Fertigen Sie aus einem Blatt Papier oder Karton eine Schnittschablone an. Jede Form, die Sie mit Papier und Karton formen können, können Sie auch mit Aluminium anfertigen.
- Kaufen Sie ein dünnes Aluminiumblech (bis maximal 3 Millimeter Dicke). Je dünner, desto einfacher ist die Formung.
- Legen Sie die Schnittschablone auf das Blech auf und zeichnen Sie sie mittels eines Filzstiftes nach.
- Schneiden Sie mit einer Schere das Blech zu und formen Sie es.
- Kleben oder Klemmen Sie den Reflektor an die Lampe.
Bei Wandlampen eignen sich ebenfalls Dachrinnen sehr gut. Einige gebohrte Löcher und gesägte Schlitze können ein interessantes Lichtspiel an die Wand werfen. Die Lichtausbeute ist dann jedoch eher gering.
Indirekte Beleuchtung durch den Einsatz von Stoffbahnen
Stoff eignet sich besonders für Decken oder hoch hängende Wandleuchten. Elastische Stoffe lassen sich zusätzlich spannen.
- Erwerben Sie ein entsprechend großes Stück Stoff in der gewünschten Farbe. Sofern Sie spezielle Formen wollen, können Sie den Stoff mittels Nylonfäden spannen. Alternativ können Sie auch Abstandshalter an der Wand oder Decke montieren.
- Schneiden Sie den Stoff zu und säumen ihn um, sofern gewünscht.
- Verwenden Sie Nägel oder Schrauben um Haltepunkte für den Stoff an der Wand oder Decke zu schaffen.
- Nähen Sie die Nylonschnur an die gewünschten Stellen am Stoff und verbinden Sie das andere Ende mit den Haltepunkten.
Effektbeleuchtung mit Acrylglas realisieren
Acrylglas eignet sich besonders in Verbindung mit LED-Beleuchtung. Sofern Sie das Acrylglas mittels feinem Schleifpapier behandeln, können Sie eine matte Oberfläche erhalten. Um beispielsweise eine Effektbeleuchtung unter dem Bett zu realisieren, gehen sie wie folgt vor:
- Messen Sie die Größe des benötigten Acrylglases aus.
- Kaufen Sie das Material. Sie können Acrylglas auch zugeschnitten erwerben.
- Verbauen Sie die Beleuchtung unter dem Bett und schließen Sie sie an.
- Verkleben oder verklemmen Sie das Acrylglas mit dem Bett an der entsprechenden Stelle. Sie können hierfür auch kleine Leisten einsetzen, die sie auf beiden Seiten des Acrylglases anbringen.
Tipp: Acrylglas kann sehr schöne Effekte erzielen, wenn Sie LEDs direkt auf die Schnittfläche richten. Gravuren oder sandgestrahlte Muster können hier richtig zur Geltung gebracht werden.
Stuckleisten aus Styropor für indirekte Beleuchtung einsetzen
Auch Stuckleisten aus Styropor eignen sich, um eine indirekte Beleuchtung zu realisieren. Beachten Sie jedoch, dass Sie hier aufgrund der Wärmeentwicklung auf LED-Leuchtmittel zurückgreifen sollten. Egal ob es sich um eine LED-Lichtleiste, LED-Spots oder einen LED-Lichtschlauch handelt, alles ist möglich.
- Erwerben Sie die gewünschte Beleuchtung und die Stuckleisten. Außerdem benötigen Sie noch Kleber und einen kleinen Kabelkanal, um das Kabel zu verstecken.
- Schneiden Sie auf der Rückseite einer der Stuckleisten ein entsprechendes Stück heraus, um den Kabelkanal hindurchführen zu können.
- Verbinden Sie den Kabelkanal mittels Dübel und Schrauben mit der Wand und führen Sie das Kabel des Leuchtmittels hindurch.
- Verkleben Sie nun die Stuckleisten mit dem entsprechenden Kleber mit der Wand. Achten Sie dabei darauf, genügend Platz zwischen Decke und Leiste für die Leuchtmittel zu lassen.
- Nach der Trocknung des Klebers, kleben Sie das Leuchtmittel zwischen Decke und Leiste fest.
Beachten Sie beim Bauen Ihre Sicherheit
Wann immer Sie an vorhandenen Elektroinstallationen arbeiten oder Lampen umbauen, beachten Sie bitte:
- Trennen Sie die Geräte stets vom Strom, beziehungsweise schalten Sie die Sicherung aus.
- Achten Sie immer darauf, keine Kabel zu knicken.
- Sorgen Sie stets für eine ausreichende Luftzirkulation an Wärmequellen, sodass keine Brände entstehen können.
- Lassen Sie im Zweifelsfall Installationen von einem Elektriker abnehmen.
Mit den hier beschriebenen Arten, haben Sie einen guten Grundstock, um individuelle Lösungen zu realisieren. Dadurch können Sie auf einfache Art und Weise auch komplexe Projekte verwirklichen oder spezielle Beleuchtungen anfertigen. Bedenken Sie auch, dass beispielsweise Schränke mit Glasfronten eine eindrucks- und stimmungsvolle Beleuchtungsmöglichkeit bieten, wenn sie mit LED-Lichtleisten kombiniert werden. Nutzen Sie einfach Ihre bereits vorhandenen Möglichkeiten.
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