In der Politik essentiell: ein dickes Fell
Wenn Sie planen, sich in der Politik zu engagieren, sollten Sie sich von Anfang an darauf einstellen, von allen Seiten Gegenwind zu bekommen.
- Die Politik ist niemals ein leichtes, immer aber ein diskursives Geschäft. Wenn Sie eine Meinung haben, gibt es irgendwo Menschen, die genau das Gegenteil vertreten.
- Betrachten Sie sich also eher als zartbesaitetes Wesen oder als jemanden, der schnell entmutigt ist, sollten Sie sich die Sache mit der Politik nochmal überlegen.
- Lieben Sie aber Diskussionen, lassen Beleidigungen an sich abgleiten und sind ehrgeizig, haben Sie gute Chancen in der Politik. Auch ein kleiner Stiernacken kann nicht schaden.
- Berufliche Voraussetzungen gibt es grundsätzlich keine, manche Fähigkeiten sind aber natürlich praktisch. Haben Sie zum Beispiel Erfahrung mit Verwaltung, Kommunikation, Organisation oder Public Relations finden Sie in der Politik viel schneller eine zu Ihnen passende Stelle.
Eine passende Partei finden
Der nächste Schritt besteht in den allermeisten Fällen darin, eine Partei zu finden, die die eigenen Interessen am besten vertritt.
- Denken Sie daran: Keine Partei wird mit Ihren Interessen zu 100% übereinstimmen. Politik ist immer ein Kompromiss-Geschäft. Jedenfalls in der Demokratie.
- Informieren Sie sich auf jeden Fall eingehend auf den jeweiligen Webseiten der Parteien über deren Ansichten und Ziele. Lesen Sie viel Zeitung oder Berichte und noch viel besser: Besuchen Sie Stammtische und lernen Sie die Leute aus Ihrem Orts- oder Bezirksverband näher kennen. Mit ihnen werden Sie am Anfang wahrscheinlich viel zu tun haben.
- Haben Sie eine Partei gefunden, zu der Sie gut passen, laden Sie den Mitgliedsantrag auf der jeweiligen Webseite herunter, füllen ihn aus und schicken ihn ab. Jetzt noch die Antwort abwarten, den Mitgliedsbeitrag bezahlen und Sie haben den ersten wichtigen Schritt geschafft.
Sich politisch in der Partei engagieren
Die meisten Parteien haben in so gut wie jeder größeren Gemeinde regelmäßige Versammlungen, die sogenannten Stammtische. Entgegen vielen Vermutungen wird auf diesen Stammtischen nur sehr wenig gegessen und getrunken, dafür viel mehr diskutiert und geplant.
- Ihr erster Schritt sollte sein, Ihren örtlichen Stammtisch aufzusuchen und sich mit den Aufgaben bekannt zu machen, die offen sind. Und keine Sorge: Es gibt stets für jeden genug zu tun.
- Weiterhin können Sie auch auf Facebook, Twitter und anderen Netzwerken den jeweiligen Organisationen Ihrer Partei beitreten. Hier erfahren Sie schnell Neues und bleiben informiert.
Politische Ämter einnehmen
Wollen Sie in der Politik aufsteigen, gibt es dafür generell nur zwei Wege: Harte Arbeit und das Gewähltwerden. Beide Wege müssen stets zusammen gegangen werden.
- Melden Sie sich für Aufgaben! Werden Sie Schriftführer, Kassenwart, Beisitzer oder PR-Zuständiger in Ihrem Ortsverband. Das ist so gut wie immer der erste Schritt auf der Leiter nach oben.
- Sie können nun entweder auf die nächsten Kommunal-, oder wenn Sie hehre Ziele anstreben, Land- oder Bundestagswahlen warten und sich für ein Amt aufstellen lassen oder Sie beschreiten den Weg der Verwaltung. Bewerben Sie sich für freie Posten in der Partei, die außerhalb Ihres Ortsverbands liegen. Möglicherweise in der Fraktion.
- Sie sollten versuchen, möglichst viele Bekanntschaften zu machen, stets freundlich auftreten und so wenigen Leuten wie möglich auf die Füße treten.
- Außerdem sollten Sie sich keine Illusionen machen: In diesem Stadium haben Sie aller Voraussicht nach so gut wie keine Freizeit mehr. Politik wird hier sehr, sehr anstrengend. Oft ist auch eine gehörige Portion Glück von Nöten.
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