Alle Kategorien
Suche

Imperativ - so bilden Sie ihn

Inhaltsverzeichnis

Ein aufmerksamer Schüler im Unterricht.
Ein aufmerksamer Schüler im Unterricht. © Ernesto Eslava / pixabay.com
Der Imperativ ist ein Teil der Sprache, die sehr oft im deutschsprachigen Raum verwendet wird. Wir alle bekommen den Imperativ häufig zu hören. Wie Sie den Imperativ bilden, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was ist der Imperativ?

Der Imperativ ist die Aufforderungs- oder Befehlsform. Ob Sie einzelne oder mehrere Personen ansprechen und zu etwas auffordern: Der Imperativ ist das Mittel der Wahl dafür.  Es ist bei der Verwendung des Imperativs aufgrund der Befehlsform eine Frage der Höflichkeit, das Wort „bitte“ in den Satz zu integrieren. Da der Imperativ vor allem im deutschsprachigen Raum angewandt wird, könnte er vor allem auf Menschen mit einem anderen kulturellen und sprachlichen Hintergrund irritierend und unhöflich wirken.

So bilden Sie den Imperativ

Um den Imperativ zu bilden, nutzt man einfach die Präsensstammform eines Verbs. Das klingt zunächst einmal sehr trocken, daher folgen nun einige Beispielsätze zur Veranschaulichung.

  • Geh bitte zur Seite! (Geh von gehen).
  • Lies bitte den Absatz nochmal (Lies von lesen).
  • Sei etwas leiser, bitte! (Sei kommt von sein).
  • Räum bitte dein Zimmer auf! (Räum von räumen).
  • Iss bitte dein Gemüse auf (Iss von essen).

In der Du-Form des Imperativs wird in der Regel das Endungs-e weggelassen, wie die Beispielsätze zeigen.

Die "Sie-Form" des Imperativs

Die vorherigen Beispiele beziehen sich allesamt auf die „Du-Form" des Imperativs. Da im deutschsprachigen Raum bei weitem nicht alle Menschen geduzt werden, wie das im skandinavischen Sprachgebrauch sehr verbreitet ist, benötigen Sie für die Bildung des Imperativs auch eine siezende Variante. Auch dabei verwenden Sie einfach die Grundform des Verbs, wie die folgenden Beispielsätze zeigen.

  • Gehen Sie bitte voraus (Gehen von geh).
  • Seien Sie bitte pünktlich (Seien von sein).
  • Beachten Sie bitte den Dresscode (beachten von beachten).
  • Hören Sie auf zu lügen! (Hör von hören).
  • Hinterlassen Sie den Arbeitsplatz bitte ordentlich (Hinterlassen ist hier bereits die Stammform des Verbs).

Der Imperativ in der "Wir-/Ihr-Form"

Natürlich kann der Imperativ auch an mehrere Personen gleichzeitig gerichtet werden.

Bei der "Wir-Variante" bleibt es meist bei der Stammform des Verbs, in der Ihr-Variante wird an die Stammform des Verbs ein T angehängt (lernt von lernen, lest von lesen).

Zur besseren Veranschaulichung folgen nun zuerst Beispielsätze.

  • Lasst uns gemeinsam eine Lösung finden! (Lasst von lassen).
  • Helfen wir einander! (Helfen von helfen).
  • Lernt eure Texte bitte! (Lernt von lernen).
  • Bitte folgen Sie mir (folgen von folgen).
  • Lesen Sie das Kapitel bis zum nächsten Mal! (Lesen von lesen).
  • Sprechen Sie bitte deutlicher (Sprechen von sprechen).

Imperativ mit I

Von dieser Regel haben Sie möglicherweise in der Schule schon gehört. Er gilt vor allem in der Du-Form, wie bei lies (lesen), gib (geben) und hilf (helfen). 

„Iss, trink, schlaf, leb!“ Dieser Spruch ist eine Stütze, um sich die Imperativformen der Verben "essen, trinken, schlafen, leben" besser merken zu können.

Nun haben Sie die Möglichkeiten zur Bildung des Imperativs in der "Du, Wir und Sie-Form" kennengelernt. Was auf den ersten Blick kompliziert und fachsprachlich klingt, muss es gar nicht unbedingt sein. Ich wünsche Ihnen viel Freude und viel Erfolg bei der Anwendung Ihrer neu gewonnenen Erkenntnisse!

helpster.de Autor:in
Andrea Herrmann
Andrea HerrmannUrlaub mit Haustieren - darüber könnte die Schriftstellerin Andrea ganze Bücher schreiben. Seit über 20 Jahren lebt sie mit ihren Hunden und anderen Haustieren an der Ostsee. Im Urlaub ist sie gerne mit der Bahn und ihren Tieren in Skandinavien unterwegs.
Teilen: