XY macht glücklich!?
Sie wünschen sich etwas. Hätten Sie es, dann wären Sie sicher, glücklich zu sein. Moment - wieso eigentlich darauf warten? Wäre es nicht schöner, einfach so Glück empfinden zu können?
- Wer sein Glück von außen abhängig macht, wird nie wahrhaftig glücklich sein. Für die östlichen Lehren und Philosophien ist tatsächliches Glück unabhängig von der Welt dort draußen. Es kann lediglich im Inneren erfahren werden, wobei eine aktive Loslösung von Erwartungen und Wünschen seine Erfahrbarkeit ausmacht.
- Sie haben keine Kontrolle über die äußere Welt. Ihre innere Welt dagegen ist zu 100 % durch Sie kontrollierbar. Ebenso steht es um Ihr persönliches Glück. Denn wer sich nicht von außen abhängig macht, der kann immer glücklich sein - einfach so.
- Dieser Zustand ist auch als grundloses Glück bekannt. Für den Buddhismus ist er ein unersetzliches Ideal, das lediglich den Bescheidenen zugänglich ist. Wünsche und Erwartungen nämlich machen unglücklich.
- Ganz grundlos ist auch das "grundlose Glück" des Bescheidenen aber nicht. Betreten Sie den Weg der Bescheidenheit, sehen Sie lediglich mehr, das Ihnen Grund zur Freude sein kann.
Der Bescheidene nämlich sieht die innerste Schönheit des Lebens.
"Grundloses Glück" im Buddhismus
Ziel so gut wie jeder Philosophie ist es, dem Anhänger die Weltschönheit erfahrbar zu machen.
- Im Buddhismus und den ihm verwandten Philosophien geschieht das nicht zuletzt über das Bescheidenheitsprinzip. Wer nämlich die Normalität als größte Schönheit empfinden und die Besonderheiten eines gewöhnlichen Moments erkennen kann, der erreicht laut östlichen Philosophien eine Art himmlischen Zustand - auf Erden!
- Der Weg zum persönlichen Himmel auf Erden kann dementsprechend nur durch Bescheidenheit geebnet werden, denn lediglich der Bescheidene wird die Schönheit von Welt und Leben in einem Wassertropfen erkennen können. Für alle anderen bleibt der Tropfen alltägliche Normalität.
- Gewöhnlichkeit ist etwas Ungewöhnliches - so sagt es ein Sprichwort. Der Bescheidene, der eben das erkennen kann, ist nicht nur befreit und glücklich. Er wird zu einem Gewinn für die Welt. Seine Handlungen sind rein positive, denn er wird nie wieder Negativaffekten erliegen.
Das wiederum hat Auswirkungen auf das buddhistische Karma.
Gutes Karma durch Bescheidenheit
Die Karma-Lehre übernimmt im Buddhismus eine übergeordnete Rolle.
- Oberstes Ziel der Lehre ist ein Karma-Gleichgewicht. Der Moment, in dem der Karma-Kreislauf endet, ist der Augenblick der Erfüllung und damit des höchsten Ideals.
- Negatives Karma entsteht laut Buddhismus vorwiegend durch drei Attribute: durch Anhaften, Zorn und Unwissenheit. Durch das Bescheidenheitsprinzip kann Negativ-Karma dementsprechend verhindert werden, denn der Hang zu Zorn und Anhaften wird korrigiert.
- Anhaften meint hier die Abhängigkeit von Glück und äußerer Welt. Zorn ist ein Negativeffekt, der für den nicht existiert, der bescheiden die Weltschönheit sieht. Bescheidenheit, Güte und Einsicht seien der Weg zu Positivkarma und schließlich sogar zur Versöhnung des Karma-Kreislaufs.
- Güte und Einsicht wiederum entstehen automatisch aus Bescheidenheit, denn die Handlungen des wahrhaftig Bescheidenen sind immer gütig. Die Weltwahrnehmung des wahrhaftig Bescheidenen wiederum ist automatisch von Einsicht geprägt.
Das klingt viel zu einfach? Ja, das ist es auch! Immer schön bescheiden bleiben!
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