Die Illuminaten - ein verbotener Geheimbund
Der Geheimbund der Illuminaten wurde am 1. Mai 1776 von Adam Weishaupt in Ingolstadt gegründet. Doch bereits 1785 verbot der bayerische Kurfürst Karl Theodor diesen wieder. Das Verbot der Illuminaten rechtfertigte er durch den Vorwurf landesverräterischer und religionsfeindlicher Machenschaften. Berühmte Anhänger des Illuminatenordens waren Adolph Freiherr von Knigge und Johann Wolfgang von Goethe.
Tatsächlich war das erklärte Ziel der Illuminati einerseits der Kampf gegen die Freimaurer. Andererseits setzten sie sich für die Abschaffung der Herrschaft einzelner über andere, im Sinne der beginnenden Aufklärung, ein. Der Kampf gegen die Freimaurer wurde hauptsächlich durch Unterwanderung der Logen und Abwerbung von Mitgliedern geführt. Politisch versuchten die Illuminati möglichst viele Regierungsämter mit einem Mitglied zu besetzen, und so ihre Ziele umzusetzen.
Zentrales Symbol des Ordens war nicht etwa das allsehende Auge, das sich auf dem Abschlussstein der Pyramide der amerikanischen Ein-Dollar-Note befindet. Die Illuminaten schmückten sich mit der Eule der Minerva, der römischen Göttin der Weisheit. Mittels Aufklärung und einer besonderen Sittlichkeit wollten Sie die Welt verbessern.
Organisiert waren die Illuminaten ähnlich wie die Freimaurer in unterschiedlichen Logen beziehungsweise Graden. Diese hießen aufsteigend Novize, Minerval, erleuchteter Minerval und Areopag. Ihre Mitglieder waren zumeist Adelige und Akademiker. Die Standesunterschiede der Mitglieder sollten mithilfe von Geheimnamen berühmter Namenspatrone aufgeweicht werden.
Die 23 - eine besondere Zahl
Die Zahl 23 ist eine Primzahl und sonst ist eigentlich nichts Besonderes an ihr, oder? Das sehen zahlreiche Liebhaber von Verschwörungstheorien anders. Alles begann unter anderem mit dem Buch "23 Skidoo" von William S. Burroughs. In den geschilderten Kurzgeschichten kommt der Zahl 23 eine magische und schicksalsentscheidende Bedeutung zu.
Dies nahmen viele Menschen zum Anlass, nach der Zahl 23 und ihrer Quersumme 5 (Pentagramm) überall in der Umwelt zu suchen. Durch selektive Wahrnehmung, Fantasie und einer sich entwickelnden Manie für die 23, tauchte diese auf einmal überall auf. Je abstruser der Rechenweg desto mehr Fälle, in denen die 23 erscheint. Alternative Rechenmethoden, die nicht zum gewünschten Ergebnis führen, werden dabei schlicht und einfach links liegen gelassen.
Hier einige berühmte Beispiele:
- Am 22.11.63 wurde John F. Kennedy ermordet. Sein mutmaßlicher Mörder, Lee Harvey Oswalt, wurde bereits am 24.11.63 erschossen. Dazwischen liegt der 23. Und es kommt noch besser: Oswalts Mörder, Jack Ruby, starb 1967; 1 plus 9 plus 6 plus 7 ergibt 23.
- 23 Männer überlebten die Explosion auf der russischen Kursk im Jahr 2000. 23 Nazis wurden im Zuge der Nürnberger Prozesse angeklagt. 23 Messerstiche töteten Julius Caesar. Der Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo erfolgte am 7.1.15; 7 plus 1 plus 15 ergibt 23.
Und wird es Ihnen schon unheimlich? Doch keine Sorge, die oben genannte Reihe ließe sich noch beliebig fortführen, und das auch mit jeder anderen Zahl.
Verschwörungstheorien - die Illuminaten und die 23
Eine der bekanntesten Verschwörungstheorien besagt, dass die Illuminaten noch existieren. Doch das ist sehr unwahrscheinlich. Angeblich arbeiten sie aus dem Untergrund weiter und wollen die Weltherrschaft an sich reißen. Nebenbei werden Sie auch für die Französische Revolution und die Entstehung der Vereinigten Staaten verantwortlich gemacht.
Eine weitere Theorie besagt, dass der Illuminatengründer unmerklich den damaligen US-Präsidenten George Washington ersetzt haben soll. Daher stehe der Schlussstein der Pyramide auf der Ein-Dollar-Note für die erleuchteten Oberhäupter der Illuminaten. Die unten aufgeführte römische Ziffer "MDCCLXXVI" bezeichnet das Gründungsjahr des Illuminatenbundes. Der lateinische Ausspruch "Novus Ordo seclorum" beschreibt die neue Weltordnung, die der Geheimbund fordert.
Romane, wie Ecos "Das Foucaultsche Pendel", Browns "Illuminati" und allen voran die Reihe "Illuminatus" von Wilson und Shea, nähren die Verschwörungstheorien weiter. Um die Sache spannender zu machen, dichten die Autoren den Illuminaten verschiedene Geheimcodes und Erkennungszeichen an. Und eins davon ist, wer hätte das gedacht, die Zahl 23. Auch der eine oder andere Buchstabe und das Gesetz der 5 (Quersumme von 23) finden bei ihnen Verwendung.
Das Gesetz der 5 besagt, dass alle Dinge im Universum auf der Zahl 5 beruhen. Doch dies ist aller Wahrscheinlichkeit nach einem anderen Geheimbund entsprungen, dem Diskordianismus. Faktisch haben die Illuminaten nichts mit der Zahl 23 zu tun.
Lassen Sie sich von den Verschwörungstheorien um die Illuminati und die 23 mitreißen? Oder bleiben Sie weiterhin skeptisch? Wenig davon lässt sich beweisen und nur eins ist sicher: Manchmal heißt verboten auch verboten und manchmal ist eine Zahl einfach nur eine Zahl. Wenn auch eine sehr spannende.
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