Obedience Training – um diese Fähigkeiten geht es dabei
Der Begriff Obedience hat seinen Ursprung in England und bedeutet soviel wie Gehorsam und Unterordnung. Was auf den ersten Blick nach dem stumpfen Ausführen und Befolgen von Befehlen klingt, ist bei genauer Betrachtung anspruchsvolles Teamwork und Kopfarbeit. Letztes gilt vor allem für den Hund. Das macht Obedience zum optimalen Sport für alle Hunde, die eine Aufgabe brauchen. Aber auch wenn Ihr Hund keiner Arbeitsrasse angehört, ist Obedience eine tolle Beschäftigung.
Um Obedience ausüben zu können, ist es unerlässlich, dass der Hund die Grundkommandos sehr zuverlässig beherrscht. Basierend darauf geht es im Training darum, dass der Hund diese Kenntnisse auch dann abrufen kann, wenn sein Mensch sich von ihm entfernt. Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass Sie Ihrem Hund das Kommando »Platz« oder »Bleib« geben und sich dann einige Meter von ihm entfernen. Steht Ihr Hund ganz am Anfang des Trainings und ist noch unerfahren, ist der Abstand entsprechend gering und wird langsam gesteigert.
Auch die Ausführung der anderen Grundkommandos wie »Komm«, »Sitz« oder das Apportieren verschiedener Gegenstände wird bei Obedience aus der Entfernung geübt. Zudem lernt der Hund, zwischen links, Mitte und rechts zu unterscheiden und mit diesem Wissen zum Beispiel von drei Apportierhanteln die gewünschte zu bringen. Er muss also ganz aktiv seinen Verstand einsetzen und ist somit viel mehr als ein reiner Befehlsempfänger.
Des Weiteren gehört es zu den Aufgaben des Hundes, auf Zuruf oder Handzeichen die Laufrichtung zu verändern. Auch dafür muss er zwischen links und rechts unterscheiden können. Für alle diese Fertigkeiten ist es unerlässlich, dass Sie zu Ihrem Hund eine vertrauensvolle, positive und liebevolle Bindung haben. Mit lauter Stimme und Drill erreichen Sie das nicht. Mit dem Obedience Training sollte erst dann begonnen werden, wenn die wesentlichen Grundkommandos von Ihrem Hund einwandfrei beherrscht und gerne befolgt werden. Welche das sind, erfahren Sie im nächsten Abschnitt in einer Übersicht.
Die benötigten Grundkommandos für Obedience
Für möglichst viele Erfolgserlebnisse für Hund und Mensch beim Obedience sind diese Fertigkeiten unerlässlich:- "Sitz"
- "Platz"
- »Komm« oder »Hier« (Rückruf)
- »Bleib«
- »Aus«
- "Bei Fuß"
Wenn Ihr Hund das alles im Schlaf beherrscht, können Sie mit dem Obedience Training anfangen. Es ist ratsam, dass Sie sich einem Hundeverein oder einer Hundeschule in Ihrer Nähe anschließen, da Sie dort von fachkundigen Trainer*innen angeleitet werden und auch das passende Umfeld für das Training vorfinden. Auch wenn Sie den Ehrgeiz entwickeln, an Obedience Turnieren teilzunehmen, sind Sie in den Strukturen eines Vereins gut aufgehoben.
Da Sie beim Obedience unausweichlich auch anderen Hunden begegnen werden, ist eine hohe Sozialkompetenz bei Ihrem Hund eine wichtige Eigenschaft. Eine Hundehaftpflichtversicherung ist ebenso zu empfehlen wie auch die obligatorischen Impfungen, um Erkrankungsrisiken zu minimieren.
Alles in allem ist Obedience eine tolle Sportart für alle arbeitswilligen Hunde und für Menschen, die ihren Hund sinnvoll und mit Freude beschäftigen möchten. Da der Hund beim Obedience sowohl seinen exzellenten Geruchssinn als auch seinen kognitiven Verstand einsetzen darf, sollte er nach jeder Trainingseinheit zufrieden, ausgelastet und müde sein.
Die Sportart ist also vor allem für Arbeitsrassen perfekt, aber auch für jeden Hund, der nicht zu dieser Gruppierung gehört. Jeder aktive und gesunde Hund möchte gerne beschäftigt sein und Zeit mit seinem Menschen verbringen.
Sollten Sie Ihren Hund und auch sich selbst in den hier genannten Punkten wiederfinden, ist Obedience eine tolle Wahl. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Vierbeiner viele schöne Trainingseinheiten, viel Erfolg und vor allem: Viel Spaß beim Obedience!
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