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Hund trimmen: Tipps & Informationen

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Ein langhaariger Hund bei der Fellpflege
Ein langhaariger Hund bei der Fellpflege © Yaroslav Shuraev / www.pexels.com
Genau wie Kämmen und Bürsten ist auch das Trimmen ein Bestandteil der regelmäßigen Fellpflege bei Hunden. In diesem Artikel erfahren Sie, was unter trimmen zu verstehen ist, welche Rassen getrimmt werden müssen und wie Sie Schritt für Schritt vorgehen können, wenn Sie Ihren Vierbeiner selbst trimmen wollen.

Trimmen - was ist das überhaupt?

Unter dem Begriff wird verstanden, dass lose und abgestorbene Haare aus dem Haarkleid des Hundes entfernt werden. Dies geschieht durch Schneiden oder Zupfen mit speziellen Werkzeugen für die Fellpflege, die im Fachgeschäft für Haustierbedarf erhältlich sind. Ob ein Trimmstriegel, ein Trimmmesser oder ein elektronischer Trimmer die bessere Wahl ist, hängt von der individuellen Fellbeschaffenheit Ihres Hundes ab. Ein Stück weit ist es auch Geschmackssache, was Ihnen lieber ist.  Am besten besuchen Sie das Fachgeschäft persönlich und lassen sich vor Ort vom qualifizierten Personal beraten.

Schneiden oder Zupfen – das mag zunächst nach einer für den Hund unangenehmen Prozedur klingen, doch keine Sorge. Wenn es richtig durchgeführt wird, ist es das keineswegs. Viel mehr hat es den Effekt einer Massage, es fördert die Durchblutung und beugt Hautirritationen vor. Verfilzungen werden verhindert oder sanft und effektiv entfernt.

Warum sollte ein Hund getrimmt werden?

Beim Trimmen werden abgestorbene Haare entfernt, sodass neue und gesunde Haare nachwachsen können. Sollte Ihr Hund ganzjährig stark haaren, können Sie dies durch das Trimmen minimieren, was zu deutlich weniger umherfliegender Haare und Fellbüschel in der Wohnung beiträgt. Zudem können Sie beim Trimmen frühzeitig eingreifen, wenn sich zum Beispiel Hautirritationen zeigen oder ein Befall mit Zecken oder Flöhen vorliegt. Sie ersparen Ihrem Hund dadurch viele Unannehmlichkeiten.
Nicht zuletzt ist es auch ein wertvoller Beitrag zur Bindung zwischen Ihrem Hund und Ihnen, wenn er das Trimmen als etwas Angenehmes und Positives erlebt. Diese Eindrücke können Sie verstärken, indem Sie Ihren Hund für seine Geduld loben und mit kleinen Leckereien bei Laune halten, während Sie ihn trimmen.

Welche Hunde werden getrimmt?

Entgegen der häufigen Annahme, dass nur Hunde mit längerem Fell getrimmt werden, macht es auch bei kurzhaarigen Rassen Sinn. Als Beispiele können unter anderem Zwerg-Mittel- und Riesenschnauzer, Airdaleterrier, Rauhaardackel oder Jack Russell Terrier dienen. Sie alle haben ein kurzes, drahtiges Fell, bei dem die Unterhaare zwar absterben, nur um dann in der Haut hängenzubleiben und für ein unangenehmes Gefühl auf der Haut des Hundes sorgen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, das Fell nicht nur zu bürsten, sondern auch zu trimmen.

Bei Hunden mit längeren, seidigen Haaren trägt das Trimmen dazu bei, Verfilzungen zu vermeiden. Typische Kandidaten mit langem, seidigem Fell sind zum Beispiel Gordon Setter, Cocker Spaniel  oder Golden Retriever.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So werden Hunde getrimmt

Wenn Sie es sich zutrauen, können Sie das Trimmen durchaus selbst vornehmen. Alternativ können Sie auch zuvor einen Kurs besuchen, in dem die Grundlagen und Kenntnisse des Trimmens vermittelt werden, viele Hundefrisöre bieten solche Kurse an. Dort können Sie es sich einmal zeigen lassen und, wenn Sie möchten, es in Zukunft zu Hause selbst durchführen. Vor allem für Hunde, die leicht in Stress geraten, ist ein gewohntes Umfeld eine große Hilfe dabei.

So gehen Sie vor

  1. Arbeitsplatz vorbereiten: Zunächst einmal sollte ein Tisch so vorbereitet sein, dass der Hund darauf stehen kann. Ein altes Tischtuch aus Wachs ist ein guter Untergrund: Darauf findet der Hund einen guten Halt und die Haare lassen sich hinterher leicht davon entfernen. Für Sie als Hundehalterin oder Hundehalter empfiehlt sich eine höhenverstellbare Sitzgelegenheit, damit Sie sowohl stehen als auch sitzen können, während Sie Ihren Hund trimmen.
  2. Hilfsmittel vorbereiten: Legen Sie alle benötigen Utensilien für die Fellpflege zurecht: Die gewohnte Haarbürste des Hundes sowie das von Ihnen bevorzugte Trimmgerät. Für längeres Fell ist eine Fellschere sinnvoll.
  3. Fell vorbereiten: Nun geht es an die eigentliche Arbeit: Bevor Sie mit dem Trimmen anfangen, wird der Hund wie gewohnt zuerst gebürstet.
  4. Haare kürzen: Wenn Ihr Hund längeres und seidiges Fell hat, können Sie es mit der Schere vorsichtig etwas kürzer schneiden, um sich das Trimmen zu erleichtern.  Bei drahthaarigen Hunden entfällt dieser Schritt.
  5. Der Trimmvorgang: Führen Sie nun Ihr Trimmwerkzeug vorsichtig und in Wuchsrichtung über das Haarkleid des Hundes. Gehen Sie behutsam vor, um die Haut nicht zu reizen.
  6. Die einzelnen Etappen: Beginnen Sie am Genick des Hundes und arbeiten Sie sich in Abschnitten nach hinten durch.  Gutes Zureden und gelegentliche Belohnungshappen sollten Sie nicht vergessen.
  7. Nachkontrolle und Nacharbeit: Wenn Sie von vorne bis hinten fertig sind mit dem Trimmen, sehen Sie sich das Ergebnis nochmals genau an. Oft ergeben sich noch übersehene Stellen, an denen nochmals nachgebessert werden muss.
  8. Zum Abschluss: Abschließend kämmen Sie Ihren Hund nochmals wie gewohnt durch.

Gibt es auch Stellen am Hundekörper, die nicht getrimmt werden?

Ja, die gibt es auch. Die Innenseiten der Oberschenkel besitzen nicht genügend Fell, um dort mit einem Trimmwerkzeug zu arbeiten. Gleiches gilt für Brust und Bauch bei den meisten Hunden. Sollten sich an diesen Stellen Verfilzungen bilden, ist es ratsam, diese mit einer kleinen Fellschere vorsichtig zu entfernen. Sollten Sie sich mit einer Schere unwohl fühlen, können solche Stellen auch punktuell mit einer kleinen Haarschneidemaschine entfernt werden.

Eine solche Maschine empfiehlt sich übrigens auch für Kopf und Gesicht, sollte eine Haarkürzung dort erforderlich sein.

Trimmen sorgt nicht nur für ein schönes Fell bei Ihrem Hund, sondern es trägt auch einen großen Teil zu seiner Gesundheit und seinem Wohlbefinden bei. Wenn Sie geduldig und rücksichtsvoll dabei vorgehen, stärken Sie außerdem die Bindung und das Vertrauensverhältnis zwischen dem Hund und Ihnen. Für Anfänger kann es ein bisschen Übung bedeuten, den Hund komplett selbst zu trimmen. Im Zweifelsfalle gehen Sie anfangs gerne in einen Hundefrisör-Salon, um sich die Arbeitsschritte in Ruhe ansehen zu können.

Wir wünschen Ihrem Hund und Ihnen viele angenehme und vertrauensvolle Stunden bei der Fellpflege!

helpster.de Autor:in
Andrea Herrmann
Andrea HerrmannUrlaub mit Haustieren - darüber könnte die Schriftstellerin Andrea ganze Bücher schreiben. Seit über 20 Jahren lebt sie mit ihren Hunden und anderen Haustieren an der Ostsee. Im Urlaub ist sie gerne mit der Bahn und ihren Tieren in Skandinavien unterwegs.
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