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Hund richtig streicheln: Das ist zu beachten

Eine Frau mit einem Hund
Eine Frau mit einem Hund © Oleksandr P / www.pexels.com
Streicheln und Nähe zwischen Mensch und Hund ist für beide Seiten ein wichtiges Ritual. Es fördert die Bindung zwischen uns und den Hunden und kann dazu beitragen, bei Menschen Stress und Ängste zu reduzieren. Der Hund ist ein hoch soziales Lebewesen, welches auf den Kontakt zu seinen Menschen angewiesen ist. Dies hat sich im Laufe der Evolution so entwickelt und ist heute nicht mehr wegzudenken. Doch wie gestalten wir diese soziale Interaktion so, dass es für beide Seiten eine gute, erfüllende Erfahrung ist?

So haben Hunde und Menschen etwas davon

Zunächst einmal ist es wichtig zu akzeptieren, dass Hunde eigenständige Individuen mit eigenen Gefühlen sind, genau wie wir auch. Die Achtung und der Respekt vor anderen gebietet es daher, dass wir uns den Hunden rücksichtsvoll und langsam annähern, um in einen positiven Kontakt mit ihnen zu treten. So können Sie vorgehen:

  1. Sollte es sich nicht um Ihren eigenen Hund handeln: Niemals ohne Rücksprache mit der Hundehalterin oder des Hundehalters annähern, sondern erst die Erlaubnis dazu einholen.
  2. Nähern Sie sich dem Hund lieber seitlich als frontal und halten Sie ihm zunächst nur die Hand zum Beschnuppern hin.
  3. Nun kommt es darauf an, welche Reaktion der Hund zeigt: Wenn er Ihre freundliche Kontaktaufnahme erwidert, indem er Ihre Hand beschnüffelt und sich Ihnen zuwendet, können Sie ihn am Hals oder an der Seite streicheln. Berührungen am Kopf oder im Gesicht sollten hingegen vermieden werden, insbesondere bei fremden Hunden.
  4. Zeigt der Hund Ihnen mit seiner Körpersprache, dass er nicht berührt werden möchte, sollte es in diesem Moment auch unterlassen werden. Dreht der Hund sich von Ihnen weg und hat er kein Interesse daran, durch Schnüffeln mit Ihnen in Kontakt zu treten, sollten Sie ihn zumindest für diesen Moment in Ruhe lassen. Es wird sicher einen Grund geben, warum er so reagiert. Zu einem anderen Zeitpunkt oder in einer anderen Situation kann das schon ganz anders aussehen.
  5. Sind Sie mit dem Hund gut vertraut, mögen es die meisten Hunde sehr gerne, wenn sie an den Ohren massiert werden. Nehmen Sie die Ohren vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger und streichen Sie sachte von innen nach außen, von der Ohrmuschel bis zu den Ohrenspitzen.
  6. Achten Sie auf die Intensität Ihrer Berührungen. Ein Hund ist ein fühlendes Lebewesen, als solches möchte er nicht wie ein Stofftier berührt werden.
  7. Wenn der Hund genug hat für diesen Moment und sich abwendet, sollte dies respektiert werden.

Alles in allem ist es für Mensch und Hund erfüllend, wenn Sie sich von der Seite, langsam und rücksichtsvoll annähern. Es ist von Hund zu Hund verschieden, ob und wie viel er gestreichelt werden möchte, was die meisten auch klar verständlich kommunizieren. 

Wie viel Nähe Ihr eigener Vierbeiner braucht, werden Sie im Verlauf der Jahre und des Zusammenlebens sehr genau herausfinden. Viele Hunde suchen von sich aus den Kontakt, wenn sie ihn gerade brauchen.

So stellen Sie den Kontakt her

Möchten Sie von sich aus die Nähe zu Ihrem Hund suchen, nähern Sie sich ihm an, sprechen Sie ihn mit seinem Namen an und schauen Sie, wie er reagiert. Bei einem gesunden, vertrauensvollen Verhältnis reagieren die meisten Hunde positiv und lassen sich gerne berühren.

Sollte Ihnen auffallen, dass Ihr Hund sich aus heiterem Himmel nicht mehr berühren lassen mag, könnte das ein Hinweis auf ein gesundheitliches Problem sein. Zeigt er dieses Verhalten über einen längeren Zeitraum, sollte es tierärztlich abgeklärt werden.

Was sollte unbedingt vermieden werden?

Jeder Hund ist anders, daher kann nicht viel Allgemeingültiges gesagt werden.  Ein paar Punkte gibt es aber dennoch, die es immer zu beachten gilt:

  • Die Annäherung an den Hund sollte immer langsam erfolgen, keine hektischen Bewegungen.
  • Lieber von der Seite, sodass der Hund Sie wahrnehmen kann.
  • Bei fremden Hunden die Halterin oder den Halter fragen, ob und wo der Hund berührt werden darf. Auch wenn Sie das Einverständnis des Menschen haben, sollten die Berührungen vorsichtig und rücksichtsvoll sein.
  • Berührungen am Kopf werden zwar von vielen Hunden geduldet, wirklich gerne haben es aber nicht alle. Genau wie die Annäherung an den Hund, sollten die Berührungen auch eher von der Seite bzw. von unten erfolgen (am Hals).

Nähe und Streicheln bedeuten sowohl für die Hunde als auch für uns Menschen soziale Interaktion, die für beide Seiten gut und wichtig ist - wenn Sie die hier genannten  Punkte beherzigen.

Es gibt zwar Hunde, die aufgrund schlechter Erfahrungen, Alter oder Krankheit keine großen Freunde von Nähe und Berührungen sind, doch auch zu diesen Hunden können Sie mit viel Geduld und kleinen Schritten einen Zugang finden. Es gibt kaum einen Hund, der rein gar nicht berührt werden möchte.

Behalten Sie die Signale der Körpersprache immer im Blick und respektieren Sie diese, dann steht der Harmonie zwischen Ihrem Vierbeiner und Ihnen nichts im Wege.

helpster.de Autor:in
Andrea Herrmann
Andrea HerrmannUrlaub mit Haustieren - darüber könnte die Schriftstellerin Andrea ganze Bücher schreiben. Seit über 20 Jahren lebt sie mit ihren Hunden und anderen Haustieren an der Ostsee. Im Urlaub ist sie gerne mit der Bahn und ihren Tieren in Skandinavien unterwegs.
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