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Holzwurm ohne Gift bekämpfen - so geht's

So werden Sie den Holzwurm los.
So werden Sie den Holzwurm los. © sprisi / Pixelio
Wenn Sie kleine Löcher in Hölzern bemerken, können Sie von einem Holzwurmbefall ausgehen. Geraten Sie nicht gleich in Panik, denn meistens gibt es keinen Grund, Gift einzusetzen.

Grundsätzliches zum Holzwurm

  • Das Tier, das üblicherweise als Holzwurm bezeichnet wird, ist die Larve des Gewöhnlichen Nagekäfers (Anobium punctatum). Runde Löcher im Holz beweisen nur eines, nämlich dass in dem Holz mal ein Käfer gelebt hat. Dieser ist ausgeflogen und hat vermutlich Eier im Holz hinterlassen.
  • Aus diesen Eiern entwickeln sich neue Larven. Gefahr für Ihr Holz besteht nur, wenn diese aktiv sind. Bei ungünstigen Bedingungen können die Eier Jahre überdauern, ohne dass daraus Larven schlüpfen. Es kann sogar geschehen, dass die Eier oder die daraus geschlüpften Larven zugrunde gehen.
  • Eine Bekämpfung mit Gift macht nur Sinn, wenn die Larven aktiv sind, als Ei oder als Puppe schadet dieses dem Nachwuchs der Käfer nichts. Damit die Larven sich entwickeln können, muss es zwischen 13 und 23 °C warm sein und das Holz braucht eine Feuchte von mindestens 10 %. Insofern ist es kaum zu erwarten, dass der Holzwurm Holz schaden kann, das in einem geheizten Zimmer steht.
  • Legen Sie dunkles Papier unter das Holz, in dem Sie die Löcher entdecken. Wenn Sie Sägemehl finden, ist der Holzwurm aktiv. Sollten Sie kein Sägemehl finden, stemmen Sie ein wenig Holz aus dem Teil heraus. Wenn Sie darin feines Mehl finden, das die Gänge verstopft und an Talkum erinnert, dann haben Sie vermutlich Splintholzkäfer im Holz. Diese mögen Wärme und auch sehr trockenes Holz.

Achtung: Es gibt auch andere Holzschädlinge, ovale Löcher deuten auf den Hausbock hin, der Holz völlig zerstören kann. Sollten Sie solche Löcher in tragenden Teilen am Haus finden, ziehen Sie einen Fachmann zurate.

Holzschädlinge ohne Gift bekämpfen

  • Sofern es sich um einen Befall vom Gewöhnlichen Nagekäfer handelt, langt es in der Regel, wenn die befallenen Hölzer in einem geheizten Raum stehen. Beobachten Sie einfach, ob Holzmehl aus den Löchern rieselt. Wenn nicht, brauchen Sie auch nichts zu unternehmen.
  • Beim Splintholzkäfer würde das nichts nutzen. In dem Fall müssen Sie mit einer größeren Wärme arbeiten. Das gilt auch für Hölzer, die Sie nicht einfach auf Dauer in einem geheizten Raum unterbringen können. Erhitzen Sie das befallene Holz auf über 70 °C, zum Beispiel, indem Sie es 2 Tage in eine Sauna stellen. Dabei kann das Holz aber rissig werden.
  • Starke Kälte von unter -20 °C bringt auch Erfolg. Wenn es draußen kalt genug ist, können Sie das befallene Holz ins Freie bringen. Vielleicht haben Sie auch die Gelegenheit, einen ungenutzten Kühlraum dafür zu bekommen.
  • Kleine Teile können Sie in die Mikrowelle geben, auskochen oder in der heimischen Kühltruhe ein paar Tage einfrieren.

Als professionelle Methoden bei großen Teilen bieten sich Heißluftbehandlungen an, bei der das Holz auf eine Kerntemperatur von 55 °C gebracht wird. Diese Methode ist die einzige giftfreie, mit der Sie auch sehr große Möbel oder in Gebäuden fest verbautes Holz von den Schädlingen befreien lassen können. Da Sie dafür Spezialmaschinen brauchen, kann diese Methode nur von Profis angewendet werden.

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