Wie der Befall mit Holzwürmern entsteht
Die Larven des Gemeinen Nagekäfers werden als Holzwurm bezeichnet. Der Hausbock, der in der Regel nur Splintholz von Nadelbäumen befällt, ist ein anderer Holzschädling.
Die Weibchen der flugfähigen Käfer des Holzwurms legen nach der Begattung ihre Eier in Ritzen von totem Holz ab. Die Käfer befallen in der Regel kein Holz im Wald und sind im Freien selten anzutreffen. Aus den Eiern schlüpften Larven, die sich in das Holz fressen. Dabei entstehen ein bis zwei Millimeter große Löcher im Holz, die erste Zeichen für einen Befall sind.
Die nagenden Larven scheiden als Verdauungsprodukt Sägemehl aus. Dieses rieselt aus den Bohrlöchern. Legen Sie dunkles Papier auf den Boden unter die Löcher. Wenn sich dort über Wochen kein Holzmehl ansammelt, haben die Löchlein eine andere Ursache als einen Holzwurmbefall.
Die Tiere nagen oft über Jahre unbemerkt. Sofern nur wenige Holzwürmer im Holz sind, entsteht kaum Schaden. Je nach Holzart, Temperatur und Luftfeuchtigkeit, entwickelt sich nach mehreren Verpuppungen in ein bis acht Jahren eine neue Generation von Käfern.
Die jungen Käfer verlassen das Holz durch das Bohrloch, paaren sich und legen die Eier meist in vorhandene Löcher. Jedes Weibchen legt zwischen 20 und 50 Eier, aus einer kleinen Kolonie von zehn Holzwürmern entsteht eine Siedlung, in der 200 bis 500 Tiere nagen. Da nun wesentlich mehr Larven im Holz leben, entstehen größere Schäden.
Die Larven mit Hausmitteln bekämpfen
Die Larven brauchen kühle Temperaturen und feuchtes Holz. Sie entwickeln sich bei einer Raumluftfeuchte von mehr als 55 Prozent und einer Holzfeuchte von über 12 Prozent.
Experten raten Ihnen dazu, keine chemischen Mittel einzusetzen, sondern zum Holzschutz befallene Möbel in einen gut gelüfteten Raum zu stellen, der regelmäßig beheizt wird. Es genügt meist, das Holz auf diese Art sanft auszutrocknen. Aber Achtung: In Möbelfüßen kann durch Putzwasser die nötige Holzfeuchte auch in warmen trockenen Räumen entstehen.
Wenn diese Maßnahme nichts nutzt, ist eine thermische Behandlung sinnvoll. Die Larven vertragen keine Temperaturen von über 60 Grad und keinen Frost.
Sie können die Holzschädlinge somit auch abtöten, in dem Sie das Holz in der Mikrowelle erwärmen oder es in einem Backofen, alternativ Sauna, aufheizen. Wichtig ist, dass Sie es komplett durchwärmen lassen. Eine weitere Möglichkeit der Bekämpfung bietet das Einfrieren in der Tiefkühltruhe oder ein Aufenthalt im Freien über Winter.
Bei großen Möbelstücken oder fest verbauten Bauteilen bietet es sich an, die Holzwürmer mit Eicheln auf einer Schale anzulocken. Die Larven verlassen das Holz, um an die Früchte zu gelangen. Entsorgen Sie die Würmer, die sich in der Schale ansammeln, ebenso wie Eicheln mit Löchern im Hausmüll. Diese Methode funktioniert allerdings nicht bei allen Hölzern.
Fachleute raten davon ab, es mit Zwiebelsaft, Essig oder Alkohol zu versuchen. Die Methode, diese Substanzen mit einer Spritze in die Bohrlöcher zu injizieren, ist mühsam und führt oft zu Holzschäden.
Hier muss der Fachmann ran
Über Kälte oder Wärme werden Sie Holzwürmer immer abtöten können. Allerdings sind diese Methoden bei wertvollen Möbeln nicht angebracht. Das Holz trocknet zu stark aus, ganz abgesehen davon, dass die Praktikabilität bei großen Möbeln nicht gegeben ist. Wenn bei einem kostbaren Stück die Holzwurmbekämpfung mit Eicheln oder der Aufenthalt in einem beheizten Raum nicht ausreicht, muss der Fachmann ran.
Er arbeitet in der Regel mit Wärme, setzt aber eine Klimakammer ein. Er achtete darauf, dass das Holz nicht plötzlich austrocknet und Risse bekommt.
Sehr schonend für das Holz ist der Einsatz von Inertgasen, also Gase, die Sauerstoff abhalten. Der Experte verpackt die Möbel gasdicht und füllt Kohlendioxid oder Stickstoff ein. Die Larven ersticken innerhalb einiger Wochen.
Je nach Holzart ist ein Begasen mit Methyl-Bromiden, Phosphinen, Sulfuryl oder anderen giftigen Gasen möglich. Die Methoden gehören in die Hand eines Fachmannes, da die Gase gefährlich sind und außerdem das Holz verfärben können.
Bei einem starken Befall ist die Injektion von Fraßgiften in die Bohrlöcher sinnvoll und ein anschließendes Verfüllen mit verfestigenden Wachsen. Dies gibt dem Holz wieder Stabilität.
Verfahren |
Maßnahme |
Anmerkung |
---|---|---|
Geheizter Raum |
Möbel in einem geheizten Raum aufstellen. |
Sehr schonen und oft ausreichend. |
Erwärmen |
Das Holz in der Mikrowelle, dem Backofen oder der Sauna auf über 60° erhitzen. |
Auf entstehende Schwelbrände achten, Holz kann Schaden nehmen. |
Gefrieren |
Das Holz in die Tiefkühltruhe oder bei Minusgraden ins Freien stellen. |
Nur geringe Gefahr von Holzschäden. |
Eicheln |
Die Früchte in der Nähe des befallenen Holzes in Schalen auslegen Larven aus der Schale im Hausmüll entsorgen Eicheln mit Löchern ebenfalls dort entsorgen |
Funktioniert nicht bei allen Hölzern und ist bei starkem Befall nicht ausreichend. |
Klimakammer beim Fachmann |
Der Experte erwärmt das Holz unter kontrollierten Bedingungen. |
Geringe Gefahr von Holzschäden |
Inertgase beim Fachmann |
Gasdicht verpackte Möbel werden mit Kohlendioxid oder Stickstoff begast. |
Sehr schonend für das Holz, aber lange Anwendung nötig. |
Giftgase beim Fachmann |
Einsatz giftiger Gase in einer Kammer. |
Kann zu Verfärbungen des Holzes führen. Einsatz gefährlicher Gifte. |
Fraßgifte beim Fachmann |
Fachmann injiziert Gift in die Bohrlöcher und verfüllt diese anschließend. |
Gift bleibt im Holz. Stabilisierung stark zerstörter Hölzer ist möglich. |
Dem Schädlingsbefall vorbeugen
Holzwürmer mögen kein trockenes Holz und keine warmen Räume. Schaffen Sie Bedingungen, die den Schädlingen nicht zusagen:
- Geheizten Raum als Standort wählen.
- Platzierung vor Außenwand vermeiden.
- Zehn Zentimeter Abstand zur Wand einhalten.
- Möbel auf Klötze aus Kunststoff, Metall oder imprägniertem Holz stellen, um sie vor Putzwasser zu schützen.
- Holz mit Zedernöl behandeln.
- Zur Kontrolle Eicheln und Klebefallen auslegen.
Machen Sie sich keine zu großen Sorgen. Zum Bekämpfen von Holzwürmern reichen die genannten vorbeugenden Maßnahmen meist aus. Sie werden nur in Ausnahmefällen stärkere Methoden der Bekämpfung anwenden müssen.
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