Warum Ihnen vorgeschlagen wird, einen Hilfplan zu (unter-)schreiben
- Ein Hilfeplan ist die Möglichkeit, die Hilfe nicht "ins blaue hinein", sondern zielgerichtet und strukturiert anzubieten. Es ist ein Instrument der Sozialen Arbeit, der sich in der Praxis mehr und mehr durchsetzt.
- Bei einem Hilfeplan sollen Sie Ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen einbringen. Damit sollen alle Beteiligten motiviert werden, auch hinter den Zielen zu stehen, die im Hilfeplan formuliert wurden.
- Hilfepläne werden vor allem in der Jugendhilfe / bei Jugendämtern genutzt, haben aber inzwischen auch in vielen anderen Bereichen der Sozialen Arbeit eine sehr hohe Verbreitung gefunden.
- Häufig wird eine angebotene Hilfe daran geknüpft, dass auch ein dazugehöriger Hilfeplan aufgestellt wird. Dies hat den Sinn, dass damit Helfer und Hilfesuchender "an einem Strang ziehen" sollen -. sie also die gleichen Ziele verfolgen.
- Im SGB IIIV (dem Gesetz des Jugendamtes) ist der Hilfeplan sogar im Gesetz festgeschrieben worden. Damit ist er die Arbeitsgrundlage bei allen Hilfen, die das Jugendamt leistet.
- Ein Hilfeplan soll dazu dienen, die Qualität der Hilfe zu sichern. Daran orientieren sich Hilfeempfänger, Hilfeanbieter und Hilfedienstleister. Werden die definierten Ziele im Hilfeplan nicht erreicht, verbindet sich damit auch immer die Frage, ob der Hilfeanbieter richtig gewählt wurde und ausreichend Hilfsangebote gemacht hat.
Warum Sie bei einem Hilfeplan mitarbeiten sollten
- Wenn Sie sich weigern, an einem Hilfeplan mitzuarbeiten, werden Sie die gewünschte Hilfe nicht bekommen. Weil gefordert ist, dass auch Sie selbst sagen können, was für eine Hilfe Sie konkret haben wollen und auch, was Sie selbst tun werden, um Ihre eigenen Ziele zu erreichen. Darüber sollten Sie sich bereits vor einem Hilfeplangespräch ein paar Gedanken machen.
- Am Ende sollten sich immer alle Beteiligten mit dem Hilfeplan auch anfreunden können. Sie sollten sich nicht scheuen, Ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen bei einem Gespräch über den Hilfeplan mit einzubringen. Alle Beteiligten werden sich bemühen, dies zu berücksichtigen.
- Ein Hilfeplan ist nicht in Stein gemeißelt. Wenn sich heraus stellt, dass er nicht umsetzbar ist oder sich eine neue Situation ergeben hat, auf die der Hilfeplan nicht mehr anwendbar ist, kann man auch immer einen neuen Hilfeplan schreiben.
Anforderungen an einen Hilfeplan
- Allen Beteiligten sollte klar sein, wozu der Hilfeplan da ist. Und was passieren wird, wenn alle Ziele, die in dem Hilfeplan formuliert wurden, umgesetzt worden sind. Ebenfalls sollten Sie wissen, was passieren wird, wenn die Ziele nicht erreicht wurden.
- In einem Hilfeplan werden Teilziele vereinbart. Es sollte auch erkennbar sein, was Sie tun müssen, um diese Ziele zu erreichen. Und woran man am Ende erkennt, dass diese Ziele auch erreicht wurden. Formulieren Sie alles das so konkret wie möglich.
- Der Hilfeplan soll auch eine Orientierungshilfe sein. Es soll daraus ablesbar sein, wer bei der Hilfe welche Aufgaben hat und wer für welchen Problembereich Ihr zuständiger Ansprechpartner ist.
- Ein Hilfeplan soll regelmäßig weiterentwickelt werden - im Normalfall nach 3-6 Monaten. Dann können neue Ziele aufgenommen oder bereits erreichte Ziele gestrichen werden. Oder man muss eben einen völlig neuen Hilfeplan schreiben.
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