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Heizkörperberechnung mit Formel - so funktioniert's

Heizkörperberechnung mit Formel - so funktioniert's1:31
Video von Laura Klemke1:31

Eine neue Heizung braucht das Haus oder vielleicht sollen auch nur alte Ungetüme von Rippenheizkörpern durch schöne, flache Heizkörper abgelöst werden, auch dadurch sparen Sie schon Energie. Auf jeden Fall wird Ihr Wohnraum um einiges zunehmen, doch leider können Sie auf diesen Tipp hin nicht sofort in den nächsten Baumarkt stürzen und sich neue Heizkörper zulegen, vor der Installation der “Neuen” steht nämlich die Heizkörperberechnung, die nach einer Formel erfolgen sollte.

Sie können zunächst von der Heizleistung der neuen Heizkörper ausgehend den Wärmebedarf nach der gängigen Formel berechnen, manchmal können Sie sich aber auch an der bestehenden Anlage orientieren:

Die Formel für die Heizkörperberechnung

  1. Neue Kompaktheizkörper werden auf jeden Fall die gleiche Wärmeleistung wie Ihr alter Radiator erbringen können, wenn Sie die gleiche Größe haben und mindestens doppellagig sind.
  2. Kompaktheizkörper gibt es aber auch mit drei Lagen, sie bringen im Verhältnis zur Größe die höchste Wärmeausbeute.
  3. Aber auch wenn Sie den gängigsten Typ verwenden, den zweilagigen Heizkörper, können Sie die vielleicht nach der Heizkörperberechnung ein wenig kleiner kaufen als die alten Rippenheizkörper.
  4. Dazu müssen Sie natürlich zunächst wissen, wie Sie die Heizleistung der neuen Heizkörper ermitteln. Denn schon das ist nicht ganz so einfach: Die Angabe der Heizleistung kann aufgrund verschiedener Normen erfolgen, welche Norm zugrunde gelegt wurde, ist zunächst den Angaben zum Heizkörper zu entnehmen.
  5. Die Normen beziehen sich auf die Temperatur des Heizwassers vom Kessel in die Anlage (Vorlauf), die Temperatur beim Rückweg in den Kessel (Rücklauf) und die Raumtemperatur, die Sie gerne bewirken möchten.
  6. Heizkörper, die nach der alten DIN 4707 (Vorlauf 90, Rücklauf 70 und Raum 20 Grad) bezeichnet wurden, sind mit der Kurzbezeichnung 90/70/20 beschrieben, aber diese Kennzeichnung dürfte Ihnen nicht mehr begegnen und wird hier nur zu Informationszwecken genannt.
  7. Die neue DIN 4707 kennzeichnet einen Heizkörper kurz 70/55/20 (Vorlauf 70, Rücklauf 55 und Raum wieder 20 Grad), das werden Sie in Deutschland häufig finden. Es gibt aber auch noch die europäische Norm, die EN 442 mit der Kurzbezeichnung 75/65/20 (Vorlauf 75, Rücklauf 65 und Raum 20 Grad), die Ihnen ebenfalls unterkommen könnte.
  8. Denn es steht dem Hersteller frei, ob er die aktuelle DIN 4707 oder die EN 442 verwendet, um die Heizleistung anzugeben, und damit der Verbraucher es nicht so leicht hat, unterscheiden sich die nach diesen Normen angegebenen Heizleistungen. Die angegebene Heizleistung nach EN 442 ist etwa 1,2-mal so hoch wie die Heizleistung nach DIN 4707.
  9. Sie brauchen aber die Leistung nach DIN 4707, um die folgende Formel zur Heizkörperberechnung durchrechnen zu können. Bei einem Heizkörper, auf dem die Leistung nach EN 442 angegeben ist, müssen Sie diesen Wert zunächst durch 1,2 teilen.
  10. Die benötigte Heizleistung wird nun nach folgender Formel berechnet: Sie können einen Grundwärmebedarf von 100 Watt pro Quadratmeter ansetzen, zu dem ein Zuschlag von 20 Watt gerechnet wird, wenn es keine Isolierglasfenster gibt, ein Zuschlag von weiteren 10 Watt, wenn das Haus freistehend ist und noch einmal 10 Watt, wenn die Decken über 2,60 m hoch sind (immer pro Quadratmeter).
  11. Als Ergebnis erhalten Sie eine bestimmte Wattzahl, z. B. würde sich für einen rund 15 Quadratmeter großen Raum in einem freistehenden Altbau mit hohen Decken und ohne Isolierglasfenster ein Wert von rund 2100 Watt ergeben.
  12. Nun rechnen Sie Kompaktheizkörper zusammen, bis Sie die entsprechende Leistung erreicht haben, Sie können hier Heizkörper mit verschiedenen Maßen in unterschiedlicher Art kombinieren: Manche möchten lieber einen großen Heizkörper, manche lieber mehrere kleine. Es gibt auch gewisse Mindestabstände zwischen Heizkörper und Fensterbank bzw. Boden, die Sie beachten müssen bei der Auswahl.

Es geht vielleicht auch einfacher

  1. Sie könnten die Heizkörperberechnung aber unter Umständen auch etwas einfacher angehen:
  2. Wenn Ihre alten Heizkörper vom Standort eigentlich perfekt waren und auch genau die richtige Wärme produziert haben, errechnen Sie einfach deren Wärmeleistung und richten sich beim Neukauf nach diesen Werten.
  3. Voraussetzung ist natürlich, dass die gegebene Heizanlage mit den gegebenen Vor- und Rücklauftemperaturen nicht verändert wird.
  4. Dazu brauchen Sie eine Tabelle, in der genau aufgeführt ist, welche Leistung welche Rippenheizkörper bringen.
  5. Diese Tabellen sind häufig bei den Prospekten der Heizkörper dabei, vielleicht haben Sie sie zusammen mit den anderen Unterlagen zur Heizung in Ihrer Ablage. Wenn das nicht der Fall sein sollte, hat vielleicht Ihr Heizungsbauer eine solche Tabelle für Sie oder Sie schauen ins Internet.
  6. Aufgeführt sind hier der Nabenabstand in cm, die Tiefe, Höhe und Breite des Heizkörpers in cm und die Wärmeleistung nach den verschiedenen DIN-Normen, meist für jedes einzelne Glied (jede Rippe). Diese Wattleistung multiplizieren Sie nun mit der Anzahl der Rippen und wissen anschließend, was Ihre neuen Heizkörper leisten müssen.

Noch ein Tipp, wenn Sie im Handel die neuen Heizkörper kaufen: Fragen Sie genau nach, wofür der Preis gilt! Manchmal steht er nur für die reinen Heizkörper, manchmal sind alle Zubehörteile im Paket mit dabei, dieser Kleinkram kostet einzeln gekauft eine ganze Menge!