Was Sie benötigen
- Flüssigkeit für mindestens fünf Tage
- Gemüsebrühe ohne Salz
- Honig zum Süßen
- Bittersalz oder Sauerkrautsaft zur täglichen Darmentlastung
- 1 Klistier zur Darmreinigung am ersten Tag aus der Apotheke
- 1 Trockenbürste
- 1 Wärmeflasche und warme Socken
- Zahnbürste, Mundwasser gegen Fastenmundgeruch
- Duschbad bzw. Badezusatz gegen das ständige Schwitzen
- Hautpflege
Mit Heilfasten bewahren Sie sich Ihre Gesundheit
- Zum Heilfasten eignen sich das Frühjahr und der Herbst. Der Winter sollte gemieden werden, da während des Heilfastens die Körpertemperatur absinkt. Die Wintermonate können sich allerdings bei stark Übergewichtigen Menschen eher günstig auswirken, da ausreichend Verbrennungsenergie vorhanden ist.
- Eine Heilfastenkur kann zehn bis zwanzig Tage dauern. Alles darunter ist zum Abnehmen als Nebeneffekt ungeeignet.
- Bevor Sie sich entscheiden eine Heilfastenkur zu beginnen, sollten Sie Ihren Arzt zurate ziehen. Viele Menschen können bedingt durch Grunderkrankungen nur unter ärztlicher Kontrolle fasten. Dies betrifft zum Beispiel Menschen mit Krebserkrankungen, Tuberkulose oder Operationen. Kinder und Jugendliche befinden sich noch im Wachstum und sollten ebenfalls nicht fasten.
- Ist die Entscheidung zum Heilfasten gefallen, sollten die wichtigsten Regeln zwingend eingehalten werden. Fasten Sie nur, wenn Sie auch innerlich dazu bereit sind. Fasten heißt freiwilliger Verzicht auf Nahrung, Stress und Ablenkung von außen. Sie werden beim Heilfasten nicht nur an Gewicht abnehmen, Ihr inneres Gleichgewicht wieder finden, sondern auch lernen diese beiden wertvollen Dinge dauerhaft zu erhalten.
Heilfastenkur auch zum Abnehmen geeignet
- Ungefähr eine Woche vor Fastenbeginn verringern Sie den Fleischkonsum, reduzieren Kaffee, Schwarzen Tee, Alkohol, Nikotin und Süßes. Der Verzicht auf Medikamente geschieht nur nach ärztlicher Absprache. Termine sollten auf die Zeit nach Heilfastenende verlegt werden. Lernen Sie während des Heilfastens bewusst Ihren Körper wahrzunehmen. Das wird Ihnen nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern dauerhaft Ihr Gewicht und Ihr inneres Gleichgewicht zu erhalten. Besorgen Sie sich einige Tage vor Beginn des Heilfastens die notwendigen aufgeführten Utensilien. Für die notwendige Ruhe während des Heilfastens ist es sinnvoll, ein paar Tage Urlaub zu nehmen.
- Der erste Heilfastentag beginnt mit der Körperpflege, der eine gründliche Darmreinigung mit dem Klistier aus der Apotheke folgt. Zusätzlich trinken Sie einen halben Liter warmes Wasser, dem ein Esslöffel Bittersalz und etwas Zitrone zugesetzt wird. Diese Prozedur erfolgt bis zum Tag des Fastenbrechens. Die nächsten Stunden sollten Sie in der Nähe der Toilette bleiben. Also keine Ausflüge in die Natur planen.
- Vom ersten bis zum neunten Heilfastentag löffeln und genießen Sie zum Mittag und Abendessen ein bis zwei Tassen salzarme Gemüsebrühe. Immer dann, wenn sich ein Hungergefühl einstellt, ist es sinnvoll, reichlich Wasser oder Tee langsam und schluckweise zu trinken. Als kleine Belohnung und zur Glucose-Versorgung dürfen Sie täglich einen Teelöffel Honig schlecken.
- Während des Fastens stellt sich der Stoffwechsel des Körpers um und Ihnen wird mitunter kalt werden. Diesem Zustand können Sie mit der Wärmflasche und den Socken abhelfen. Mit ausreichend Bewegung, zum Beispiel durch ausgedehnte Spaziergänge an der frischen Luft und tägliches Wechselduschen, verbunden mit Bürstenmassagen, kurbeln Sie Ihren Kreislauf und Stoffwechsel an.
- Nehmen Sie sich während des Heilfastens ausreichend Zeit für sich und besinnen sich auf sich selbst. Das wird sowohl Ihrem Körper als auch Ihrer Seele gut bekommen. Ruhige Musik, ein gutes Buch, Entspannungsübungen oder ein paar Stunden zusätzlicher Schlaf helfen Ihnen wieder Ihr inneres Gleichgewicht zu finden.
- Am Tag des Fastenbrechens, dem zehnten Tag, ist es wichtig, das Sie Ihrem Körper nur ganz leichte Kost zuführen. Je nach Dauer des Heilfastens benötigt Ihr Körper, dem sie freiwillig Nahrung verweigert haben, ausreichend Zeit, um seinen Stoffwechsel wieder in Gang zu bringen. Dieser Zustand kann bis zu fünf Tage andauern. Das Fastenbrechen beginnen Sie mit einem bis zwei Äpfeln. Essen Sie langsam und mit Genuss.
- Die tägliche Trinkmenge besteht während der ganzen Heilfastenkur aus mindestens zwei bis drei Litern Flüssigkeit. Sie können stilles Mineralwasser, ungesüßten Tee oder Gemüsesaft trinken. Im Prinzip sind alle Getränke ohne Nährwert erlaubt. Also auch Kaffee. Dieser jedoch ohne Milch und Zucker.
- Damit Sie Ihr Wunschgewicht dauerhaft halten können, ist es wichtig, sich an eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise zu halten.
Heilfasten ist ernährungsmedizinisch höchst umstritten
Da Fastenärzte und Fastenklinken sich ausschließlich auf Erfahrungsberichte stützen und keine gesicherten Studienergebnisse vorliegen, gilt das Heilfasten aus ernährungsmedizinischer Sicht als eine überholte Methode. Zudem werden Begriffe wie "Entschlackung" und "Entgiftung" missbräuchlich benutzt, denn im Körper fallen weder Schlacken an und noch kommt es unter physiologischen Bedingungen zu einer Anhäufung toxischer Stoffwechsel-Produkte.
- Unter dem Heilfasten werden Sie nach wenigen Tagen einen intensiven Mund- und Körpergeruch entwickeln. Ursächlich ist der körpereigene Fettabbau, bei dem Ketonkörper verbrannt werden, damit das Gehirn weiter mit Energie versorgt werden kann.
- Die Ausscheidung von Harnsäure über Ihre Nieren wird abnehmen, wodurch es zu einem Anstieg der Harnsäure im Blut kommt. Sie können u. U. während des Heilfastens einen Gichtanfall erleiden.
- Zu Beginn des Fastens wird Ihr Körper verstärkt Eiweiß aus der Skelett- und Herzmuskulatur abbauen (ca. 75 Gramm pro Tag), um aus den Aminosäuren Glukose zu bilden, die zur Aufrechterhaltung des Energiehaushaltes benötigt wird.
- Wenn Sie mit Heilfasten schnell abnehmen, kann es durch den vorgenannten Mechanismus zu einem bedenklichen Eiweißverlust des Herzmuskels kommen.
- Heilfasten ist nicht geeignet, wenn Sie unter einer der folgenden Erkrankungen leiden: Gicht, Typ-1-Diabetes, Herzkrankheiten, Leber- und Nierenfunktionsstörungen. Ebenso nicht geeinigt ist es für Schwangere und Stillende.
Weiterer Autor: Edith Leisten
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