Haus streichen - Vorüberlegungen
Bevor Sie Überlegungen zur Gestaltung der Fassade Ihres Hauses anstellen, klären Sie die Vorschriften ab. Das örtliche Bauamt teilt Ihnen mit, auf was Sie dabei achten müssen. Baudenkmäler sind beispielsweise von der freien Farbauswahl von vornherein ausgeschlossen. Aber auch sonst können Vorschriften über ortsübliche Farbkombinationen bestehen.
Bevor Sie Ihre Hausfassade neu streichen, sollten Sie Schmutzablagerungen wie Moos beseitigen. Verwenden Sie hierfür einen Hochdruckreiniger. Bei Wasserflecken beseitigen Sie zuerst die Ursache und streichen dann mit einem Feuchtblocker vor. Altanstriche und dicke Farbschichten auf großen und groben Flächen entfernt ein Fachbetrieb großflächig durch Sandstrahlen.
Die DIN EN 1062 regelt die Qualität von Fassadenfarben. Wichtige Qualitätsmerkmale sind unter anderem die Wasserdurchlässigkeit und die Wasserdampfdurchlässigkeit. Eine gute Fassadenfarbe nimmt möglichst wenig Wasser auf und lässt auch wenig durch. Eine hochwertige Fassadenfarbe erkennen Sie an der Kennzeichnung W2-W3. Ein Eimer Farbe mit 10 Liter Inhalt ist allerdings nicht günstig und kostet zwischen 70 und 100 Euro.
Die Kosten für die Neugestaltung der Hausfassade beinhalten eventuell auch Arbeiten zur Beseitigung der Risse, von Schmutz und nassen Stellen. Kalkulieren Sie auch die Ausgaben für die Grundierung der Oberfläche mit ein. Für eine vollständige Kostenkalkulation müssen Sie sich einen Überblick über die wichtigsten Faktoren verschaffen.
- Vorschriften beim Bauamt prüfen.
- Streichkosten vorab gemäß der Fassadenfläche berechnen.
- Notwendigkeit eines Gerüstes einkalkulieren.
- Vorhandene Fassadenschäden vor dem Anstrich ausbessern.
- Sehr graue Hausfassaden öfters streichen.
- Eventuell besondere Fassadengestaltung mit Verzierungen auswählen und einkalkulieren.
- Angebote von mehreren Handwerkern einholen und Preise vergleichen.
- Fassadenarbeiten direkt an einem öffentlichen Weg speziell sichern.
Helle Farben für die Hausfassade
Weiß ist ein beliebter Fassadenanstrich. Es wirkt frisch und sauber. Außerdem lässt es sich mit fast allen Arten von Putz sowie Farben bei Fensterrahmen, Haustüren und der Dachkonstruktion gut kombinieren. Damit ist die Farbe gut für einen Hausanstrich geeignet.
Bedenken Sie allerdings, dass weiße Farbe auf der Fassade schnell verschmutzt oder Moos ansetzt. Berücksichtigen Sie dies bei der Farbwahl, wenn Sie in der Stadt oder an einer viel befahrenen Straße wohnen. In diesem Fall eignet sich eher eine schmutzneutrale Farbe wie Grau.
Dunkle Farben für die Oberfläche
Entscheiden Sie sich für dunkle Farbtöne an der Hausfassade, dann berücksichtigen Sie bei der Planung deren speziellen Eigenschaften. Dunkel gestaltete Hausanstriche heizen sich, im Gegensatz zu hellen Fassaden, unter Sonneneinstrahlung oft stark auf. Der Grund dafür liegt im unterschiedlichen Grad der Lichtreflexion.
Diese physikalische Tatsache bei dunklen Hausoberflächen hat man früher im Hinblick auf den Wohnkomfort berücksichtigt. Dunkle Fassaden waren wegen der Aufheizung der Außenwände nicht beliebt. Man wollte die Wärmeabstrahlung ins Innere des Hauses verhindern. Durch Dämmsysteme lässt sich das heute verhindern.
Tipps für Farbkombinationen
Farbkombinationen sind für jede Fassade ein guter Kompromiss. Sie können dabei Ihren eigenen Vorstellungen Raum geben. Empfehlenswert ist es, zumeist den Sockel des Hauses in einem anderen, dunkleren Farbton zu streichen als den oberen Teil der Fassade. Damit erzielen Sie zugleich optisch einen praktischen Spritzwasserschutz.
Die skandinavischen Farbkombinationen sind auch hierzulande immer häufiger zu finden. Die nordischen Rot- oder Grüntöne sind schmutzunempfindlich. Der intensive Farbeindruck, welcher sonst leicht übertrieben wirken kann, wird mit weißer Umrandung der Farbflächen aufgelockert.
Sie streichen hier rund um die Fenster den Bereich, der auch Fasche genannt wird, einfach mit weißer Farbe. Diese Kombination hat den Vorteil, dass Sie dabei die Farbe der Fensterrahmen und Türen besser absetzen können. Sie grenzt nicht sofort an die eigentliche Fassadenfarbe. Ansatzfreie Flächen erzielen Sie durch ein Nass-in-Nass-Streichen.
Dekorative Effekte erzielen Sie durch die Kombination von geometrischen Mustern und unterschiedlichen Farben. Das kann eine große Raute auf einer ansonsten geschlossenen Giebelwand sein oder auch ein weißer Längsbalken. Dieser verbindet die Haustür und ein Fenster darüber zu einer Einheit. Oder Sie setzen dekorative Stuckornamente ein.
Es gibt also einiges zu den Kosten und der individuellen Fassadengestaltung zu überlegen. In jedem Fall sollte eine Verschönerung Ihres Hauses Ziel des neuen Anstrichs sein. Die Kosten dafür sollten in Ihrem Finanzierungsspielraum bleiben.
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