Überprüfen Sie die Elektrik und Anbauteile des Motorrads
- Eines der Hauptaugenmerke wird bei der Hauptuntersuchung auf die Funktionstüchtigkeit aller elektrischen Bauteile gelegt. Überprüfen Sie daher, ob alle Kontrollleuchten funktionieren. Das gleiche gilt für Bremslichter (Hand- und Fußbremse), Fahrlicht (hinten und vorne) sowie Fernlicht. Zudem sollten keine Kabel oder Schläuche lose oder verrutscht sein.
- Achten Sie immer auf den festen Sitz und die Unversehrtheit von Anbauteilen. Tauschen Sie notfalls entsprechende Teile noch vor der TÜV-Prüfung aus. Auch der Sattel, die Handgriffe sowie Fußrasten, Auspuffanlage und Nummernschild müssen fest montiert sein und dürfen nicht wackeln. Die Spiegel sollten außerdem richtig eingestellt sein und Seiten- wie Hauptständer müssen einen festen Stand sichern.
Vor der Hauptuntersuchung müssen Bremsen und Bremssystem intakt sein
- Bei der Hauptuntersuchung achten die Prüfer ganz speziell auf die Bremsen. Kein TÜV ohne Testfahrt. Sehen Sie also nach, ob ausreichend Bremsflüssigkeit vorhanden ist und die Belege, Scheiben bzw. Bremstrommeln noch in Ordnung sind. Außerdem sollte die Bremsanlage entlüftet sein und Bremshebel und -pedal nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Spiel haben.
- Prüfen Sie auf jeden Fall noch einmal Ihre Reifen. Das Profil fährt sich manchmal schneller ab als gedacht. Messen Sie deshalb die Profiltiefe an mehreren Stellen der Reifen (achten Sie auf ungleichmäßige Abriebstellen). Außerdem muss die vorgeschriebene Laufrichtung der Reifen stimmen und natürlich die Reifengröße für Ihr Motorrad zugelassen sein. Und vergessen Sie nicht den Luftdruck zu überprüfen.
Spiel von Kette und Lenkung, einwandfreie Funktion von Motor und Getriebe
- Sorgen Sie dafür, dass die Kette ausreichend geschmiert und richtig gespannt ist. Ritzel und Kettenrad sollten ebenfalls in gutem Zustand sein, wenn Sie die TÜV-Plakette bekommen wollen. Da es sich dabei um Verschleißteile handelt, sind die Prüfer hier besonders aufmerksam.
- Das gleiche gilt für die Lenkung. Sie darf keine Rastpunkte haben und muss frei und leichtgängig sein. Testen Sie hier auch gleich die Stoßdämpfer. Sind diese falsch eingestellt oder defekt, sinkt die Gabel beim Bremsen zu weit ein und das Fahrverhalten wird schwammig.
- Motor- und Getriebeschäden bedeuten meist das Aus für die TÜV-Plakette. Wichtig ist, dass keine Ölflecken unter der Maschine zu finden sind, wenn sie länger an einer Stelle steht. Außerdem sollte der Motor rund laufen und die Gänge sollten flüssig durchzuschalten sein. Achten Sie bei einer Testfahrt auch auf Lautstärke und Motorgeräusch. Überprüfen Sie vor dem TÜV-Termin unbedingt Ölkonsistenz und Füllstand. Achten Sie im Übrigen auf vorschriftsmäßige Zündkerzen und Zündkerzenstecker.
- Denken Sie auch an die einfachen Funktionen des Motorrads. Darunter fallen die intakte Hupe und ein funktionierendes Lenkradschloss. Dazu werden Anzeigeninstrumente wie Tacho und Drehzahlmesser geprüft und das automatische Abschalten des Motors beim Gangeinlegen mit ausgeklapptem Seitenständer getestet.
Wichtige Unterlagen für den TÜV
- Vergessen Sie keinesfalls den Fahrzeugschein. Immer dabei haben sollten Sie auch Ihren Personalausweis und Führerschein – auch wenn beides meist nicht vorgezeigt werden muss. (Bau-)technische Veränderungen an Ihrem Fahrzeug müssen eingetragen sein und Sie benötigen dafür eine Betriebserlaubnis. Denken Sie auch an die Reifenfreigabe, falls Sie eine andere Bereifung als vorgeschrieben haben. Nützlich ist es auch, die Rechnung der letzten Reparatur oder die Terminbestätigung Ihrer Werkstatt dabei zu haben. So zeigen Sie Ihren guten Willen.
- Das Auftreten ist bei der TÜV-Prüfung oft mit entscheidend. Ein sauberes Motorrad, ohne Insektenreste, Staub und Dreck macht einen gepflegten Eindruck. Außerdem erkennen Sie selbst frühzeitig undichte oder rostige Stellen und können diese noch ausbessern. Auch Ihr eigenes Auftreten spielt eine große Rolle. Bemühen Sie sich um ordentliche Schutzkleidung und Protektoren, das zeigt Verantwortungsbewusstsein und sollte ohnehin Standard sein.
Checkliste als Hilfe für die Hauptuntersuchung Ihres Motorrads
Wenn Sie ein bis zwei Wochen vor der Hauptuntersuchung alle Punkte durchgehen und gegebenenfalls Mängel beheben, sollte der TÜV-Plakette nichts mehr im Wege stehen. Eine Checkliste zum Ausdrucken und Abhaken finden Sie auch direkt hier auf der Homepage des TÜV-Süd. Falls Sie trotz aller Bemühungen nicht durch den TÜV kommen, ärgern Sie sich nicht. Besser der TÜV deckt Mängel auf, als später die Polizei bei der Untersuchung der Unfallursache... gute Fahrt!
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