Hangbefestigung im Garten

Sinn der Hangbefestigung

Der Begriff Hangsicherung oder -befestigung ist missverständlich. Es geht um die Abgrenzung von Bereichen mit unterschiedlichem Bodenniveau. Ein Vorgarten, dessen Erdreich über dem Niveau der Straße liegt oder ein Hochbeet, bedarf dieser Abstützung.

• Zwischen dem oberen Niveau und dem unteren befindet sich ein relativ steil abfallender Bereich. Wird dieser nicht befestigt, drückt das Erdreich aus dem oberen Niveau in das untere.
• Der Druck ist umso stärker, je größer der Niveauunterschied ist. Bedingt durch das Gewicht der Erdmasse, bewegen sich die unteren Erdschichten auseinander. Sie können dieses Phänomen beobachten, wenn Sie ein Loch in den Boden graben. Ab einer gewissen Tiefe fallen die Wände in das Loch.
• Dieser Effekt verstärkt sich durch Wasser. Regenwasser, das den Abhang hinab fließt, reißt Erdreich mit. Bei starken Regen kann die Erde eines unbefestigten Hangs mit einem Schlag abrutschen.

Eine Befestigung ist also immer nötig, selbst wenn der Niveauunterschied nur gering ist.

Möglichkeiten Hänge im Garten zu befestigen

Sie haben verschiedene Möglichkeiten einen Hang zu sichern:

• Sie können eine stabile feste Mauer bauen. Diese muss deutlich schwerer und breiter als eine herkömmliche Gartenmauer sein.
• Statt der Mauer mit Mörtel ist eine Trockenmauer möglich. Diese besteht aus Bruchsteinen, die zum Teil in den Hang greifen.
• Eine weitere Alternative sind mit Steinen gefüllte Drahtkörbe, die als Gabionen bezeichnet werden. Diese großen und schweren Körbe stehen direkt vor dem Hang.
• Eine einfache Möglichkeit ist, vor dem oder schräg in den Hang Pflanzringe ins Erdreich einzulassen. 

Befestigung mit stabilen Mauern

Eine stabile Gartenmauer, auch Schwergewichtsmauer genannt, eignen sich besonders für große Höhenunterschiede.

• Die Mauern benötigen ein breites Fundament, das etwa ein Drittel der Mauerhöhe beträgt. Sie müssen es in einen Graben von einem Meter Tiefe bauen. Der Bau des Fundaments ist also aufwendig und erfordert große Sorgfalt.
• Ein Quadratmeter Mauerwerk kostet zwischen 100 und 120 Euro, wenn eine Fachfirma die Arbeiten erledigt. Ohne Fachmann sollten Sie das Projekt nicht angehen.

Die Mauern sind wuchtig und nur schwer optisch in einen Garten zu integrieren. Der Bau ist teuer. Für große Höhenunterschiede kommt oft nur diese Absicherung infrage.

Trockenmauern sind ein optischer Gewinn für Gärten

Bis zu einem Niveauunterschied von 1,20 Metern bietet sich als Hangbefestigung eine Trockenmauer an.

• Ihr Fundament muss nur 40 Zentimeter tief ins verdichtete Erdreich ragen. Außerdem genügt eine Breite von 50 Zentimetern. Die Anlage ist einem Heimwerker möglich.
• Sie sind eine gute Lösung und einfacher zu bauen als Schwergewichtsmauern. Fachfirmen bauen einen Quadratmeter Trockenmauer für etwa 150 Euro. Kleinere Mauern können Sie selber bauen. Rechnen Sie mit etwa 90 Euro pro Quadratmeter.

Die ohne Mörtel aufgeschichteten Mauern haben viele Spalten. Eine Trockenmauer können Sie in die Gartengestaltung einbinden und bepflanzen. Der Bau ist zeitaufwendig, da die Steine sorgfältig ausgewählt und aufgeschichtet werden müssen.

Gabionen sind eine teure Alternative

Sie haben eine ähnliche Optik wie Trockenmauern aber die Hangsicherung mit den Körben ist einfacher.

• Der Boden muss nicht verdichtet werden, ein herkömmliches Fundament ist nicht nötig. Es sollte aber eine Schicht Kies als Drainage aufgebracht werden.
• Stellen Sie die leeren Körbe darauf und füllen Sie Natursteine hinein. Mit Gabionen lassen sich sogar große Niveauunterschiede absichern, da sie sich stapeln lassen. Setzen Sie auf den befüllten Korb schräg zum Hang hin versetzt weitere Körbe.
• Ein Korb, mit dem Sie einen halben Quadratmeter befestigen können, kostet etwa 70 Euro, die Füllung je nach Gesteinsart 30 bis 40 Euro.

Der Zeitaufwand ist im Vergleich zu einer Trockenmauer gering. Bei der Gartengestaltung eröffnen sich neue Möglichkeiten. Die Gabionen bieten sich als Steingarten an, den Sie nach eigenen Ideen bepflanzen können. Sie sind aber teuer. Außerdem bieten die Steine alleine keinen Halt,  wenn das Drahtgeflecht bricht. Laut Hersteller halten die Geflechte 20 Jahre.

Pflanzringe, die günstige Alternative

Hinter Pflanzringen stecken andere Ideen der Gartengestaltung. Sie sehen nicht natürlich aus, lassen sich aber beliebig bepflanzen.

• Die Ringe benötigen ein ähnliches Fundament wie Trockenmauern. Die Anlage ist also für Heimwerker kein Problem.
• Das Mauern mit den Ringen ist einfach, da Sie mit jedem Ring eine Breite von etwa 30 Zentimetern und eine Höhe von 40 Zentimetern absichern. Sie mauern mit den Ringen also schneller als mit dem Bruchstein, aus dem Sie eine Trockenmauer bauen.
• Mit Pflanzringen errichten Sie schnell und ohne Hilfe eine sichere Befestigung. Ein Ring kostet circa zwei Euro. Für einen Quadratmeter Hang brauchen Sie neun Ringe. Diese Befestigung kostet Sie also nur 18 Euro je Quadratmeter. 
• Die preisgünstige Hangbefestigung macht den kompletten Hang zu einem zusätzlichen Beet. Trotzdem wirkt die Absicherung unnatürlich.

Eine Trockenmauer sieht natürlich aus. Der Bau ist aufwendiger, aber preisgünstiger als eine Mauer aus Gabionen. Die günstigste Befestigung sind Pflanzringe, bei denen Sie aber im Hinblick auf die Natürlichkeit Abstriche machen müssen. Die genannten Preise sind Mittelwerte aus dem Jahr 2014. Je nach Ort und gewünschten Steinen können die Preise deutlich niedriger oder höher liegen.