Was Sie benötigen
- Mini-Bagger
- Bodendecker
- Humus
- Stabilisierungselemente wie Gabionen oder Palisaden
- Beton und Bewehrungskörbe für Fundamente
- Stufenelemente
- Kies
- Natursteine
- Teichfolie
- Pflanzen
Lawinengefahr - Ausschachtung und Befestigung verhindert Erdrutsche
Hanggrundstücke stellen Hobbygärtner vor eine große Herausforderung. Um sie tatsächlich als Garten und Aufenthaltsfläche zu nutzen, fallen von Befestigung bis Terrassierung viele Arbeitsschritte an. Ein fertiger Hanggarten versprüht dafür einzigartigen Charme. Bei cleverer Gartengestaltung bietet er Ihnen vielseitige Schönheit zu relativ geringem Pflegeaufwand. Die Hangsicherung ist erster Schritt dazu.
- Palisaden, Stützmauern aus dem Trockenbau oder Gabionen befestigen den Fuß des Berges. Bei geringer Hanglage kann eine mit Bodendeckern bekleidete Humusschicht zur Befestigung ausreichen.
- Weist Ihr Grundstück ein mittleres Gefälle auf, sorgen Ausschachtungsarbeiten dafür, dass die Erde mit der Zeit nicht lawinenartig vom Hang rutscht. Bei Gefälle über sieben Prozent sind Betonfestigungen empfehlenswert.
- Wie aufwändig die Befestigungsarbeiten sind, hängt von vielen Faktoren ab. Ein Landschaftsgärtner kann diese Faktoren am ehesten einschätzen. Besprechen Sie die Sicherungsarbeiten daher immer mit einem Profi. Dafür können durchaus 1000 Euro anfallen. Noch höhere Investitionskosten fallen aber an, wenn Sie einen Hanggarten anlegen, der sich später wieder verabschiedet.
Ein Tipp am Rande: Die Umsetzung von Ausschachtungen und anderen Befestigungsmaßnahmen kann äußerst arbeitsaufwendig ausfallen. Ohne Mini-Bagger sind die Arbeiten oft nicht realisierbar. Daher sollte der Profi im Idealfall die Einschätzung inklusive der Realisierung übernehmen. Sobald der Hang befestigt ist, fällen Sie die Entscheidung für eine Gartenform.
Clevere Gartenplanung - die richtige Gartenform und ihre Begehbarkeit
Hanggärten sind Gartenkonzepte auf verschiedenen Niveaus, die entweder fließende oder klare Übergänge aufweisen. Diese beiden Formen entsprechen Böschungskonzept und Terrassierung.
- Die Einarbeitung von Böschungen eignet sich ideal für einen Naturgarten mit fließenden Übergängen. Terrassierungen trennen die verschiedenen Niveaus des Gartens dagegen klar voneinander ab und passen so eher zu Gartenplänen im Landhausstil.
- Beide Gartenvarianten erhalten durch integrierte Treppenelemente optimale Begehbarkeit. Das ist wichtig, denn es erleichtert die Pflege des Gartens. Hanggärten sind bei weitem nicht so pflegeaufwendig, wie oft vermutet, solange der Grundstückseigentümer die Niveaus und ihre Erreichbarkeit clever plant.
- Der Stufenaufbau erfolgt dezentral, da schematisch angeordnete Stufen unangenehm steif wirken können. Einzelstufen erhöhen wiederum das Stolperrisiko. Ausgleichsstufen in dezentraler Anordnung sind demgegenüber funktionale Gestaltungselemente. Bei einem stimmigen Verhältnis von Stufenhöhe zu Stufentiefe und Steigungsmaß lassen sie sich bequem überwinden.
- Das ideale Verhältnis ist zwei mal Stufenhöhe plus Stufentiefe ergibt 63 Zentimeter. Dasselbe gilt für das Verhältnis Stufentiefe minus Stufenhöhe ergibt zwölf Zentimeter. Planen Sie einen Gartenweg mit solchen Stufenelementen, der sich entlang der Ebenen nach unten schlängelt. Das hilft der Erreichbarkeit jeden Niveaus.
Außerdem nehmen solcherlei Konzepte Ihnen bei der späteren Gartenpflege das Bücken ab. Sie erreichen jedes Beet von der darunter liegenden Ebene so fortan bequem im Stehen. Wenn Sie jetzt noch smart bepflanzen, kann Ihr Hanggarten sogar weniger Pflegeaufwand verursachen, als ein ebenerdiges Grundstück.
Smart gestalten - Bepflanzung zu geringem Pflegeaufwand
Letztlich können in Hanggärten viele Gartenformen unterkommen, ohne dass ein chaotisches Bild entsteht. Das gilt sowohl für die terrassierte Form, als auch für die Böschungsvariante.
- Eine Ebene kann zum Beispiel mediterran eingerichtet sein, während die zweite asiatisch anmutet. Die Niveau-Unterschiede sorgen dafür, dass das Bild trotzdem stimmig wirkt. Wie Sie die Ebenen bepflanzen hat Auswirkungen auf den Pflegeaufwand.
- Unerreichbare Ecken legen Sie zum Beispiel als Steingärten an, weil in solchen weniger Arbeiten anfallen. Arbeitsintensive Ecken, wie Gemüsebeete, legen Sie dagegen in Terrassennähe an, wo sie gut erreichbar sind.
- Hausnah ordnen Sie außerdem kälte- und windempfindliche Gewächse an, weil sie hier am meisten Schutz erfahren. Auch für Schattengewächse herrschen hier bessere Bedingungen, da das Haus seinen Schatten auf die oberen Ebenen wirft.
- Neben smarter Elementanordnung und bequemer Stufen für ideale Erreichbarkeit der Ebenen, kann ein Bauchlauf zur Minimierung des Pflegeaufwands beitragen. Integrieren Sie einen solchen so in den Hang, dass er auf der obersten Ebene in Terrassennähe entspringt und unten angekommen in einen Teich mündet.
- So kommen Sie auf jeder Ebene problemlos an Gießwasser. Sie müssen keinen stolpergefährlichen Gartenschlauch mitzerren oder sich beim Eimerschleppen verausgaben. Optisch sorgt ein Teich auf der unteren Etage außerdem für atemberaubende Effekte. Das Wasser spiegelt alle Pflanzen des Gartens zurück.
- Auch Bäume machen sich auf der unteren Ebene besser, als weiter oben. Oben versperren sie Ihnen eventuell die Sicht. Außerdem ist Rückschnitt, sowie Ernte dort erschwert, da die Nutzung einer Leiter gefährlich sein kann.
Sie haben mit diesen Informationen und Ideen das Handwerkszeug, das Sie zur Gartengestaltung benötigen. Jetzt geht es an die Umsetzung Ihres neu erworbenen Wissens.
Anleitung - so legen Sie einen Hanggarten an
Um Ihre eigene Wohlfühloase zu gestalten, sollten Sie viel Zeit mitbringen. Je nachdem, wie viel Sie selbst erledigen wollen, kann die Gestaltung zwischen Tagen und Monaten dauern. Unterschätzen Sie auch den Geldaufwand nicht: Mit 1000 Euro sollten Sie inklusive Befestigungsarbeiten und Bepflanzung mindestens rechnen.
- Ausschachtungsarbeiten finden als erstes statt. Die übernimmt der Profi. Sie legen aber fest, wie viele Ebenen entstehen sollen und wo wie viel Erde abgetragen werden muss. Falls die Hanglage auch am unteren Teil Ihres Grundstücks noch besteht, lassen Sie hier das Gefälle abtragen. Das Grundstück sollte mit einer Ebene enden.
- Wenn Sie ein Bachlaufkonzept geplant haben, lassen Sie durch alle Ebenen hindurch eine Rinne abtragen. Auch die Teichfläche sollte in Zuge dessen bereits angelegt werden. Ebenso müssen Vertiefungen für geplante Gartenwege geschaffen werden. Wo Treppenelemente eingesetzt werden, gilt dasselbe.
- Legen Sie für Treppenelemente und Gartenhauskonstruktionen ein Fundament aus Beton an. Hierzu in achtzig Zentimetern Tiefe einen Bewehrungskorb einsetzen und bis auf das Nieveau der Ebene ausbetonieren.
- Befestigen Sie alle Ebenen des Grundstücks. Sie legen dazu Mauern aus wetterbeständigen Trockenbaumaterialien, Natursteinen oder Palisaden an. Mit Palisaden aus dem Baumarkt funktioniert es am leichtesten. Hierzu graben Sie an jedem Übergang der Ebenen eine Rinne, in die Sie die Palisaden einsetzen.
- Schütten Sie auf die Ebenen eine Humusschicht auf. Böschungen befestigen Sie, indem Sie Bodendecker anpflanzen. Wo Rasen wachsen soll, säen Sie Grassamen aus. Auch Blumen lassen sich jetzt aussäen, Jungpflanzen einsetzen und Bäume eingraben. Beachten Sie das weiter oben beschriebene Verteilungsmuster.
- Bringen Sie für Bachlauf und Teich eine Folie ein, die Sie zu den Rändern mit schweren Steinen befestigen.
- Danach legen Sie die Steingartenbereiche und Kieseinlage für Bachlauf und Teich an. Auch geplante Grillplätze erhalten ein Kiesbett.
- Im letzten Schritt fügen Sie Deko-Elemente; wie Torbögen oder Sitzbänkchen in den Garten ein.
Diese Schritte sind absichtlich allgemein gehalten, denn Ihnen sollen sie lediglich als Orientierungshilfe dienen. Wie Sie den Hanggarten genau gestalten, hängt von Ihrem Geldbeutel, Ihrem Geschmack und Ihrer Kreativität ab. Toben Sie sich aus und verwirklichen Sie Ihren Traum von der Grünoase am Hang.
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