Goldmark - Umrechnung in andere Währungen

Historisches zur Goldmark

Vor der Gründung des Deutschen Reichs im Jahr 1871 hatten die einzelnen Länder sehr unterschiedliche Währungen. Wirtschaftlich hatten sich diese zu einem Zollverein zusammengeschlossen. Im Wiener Münzvertrag wurden einheitliche Münzen, die im gesamten Zollverein gültig waren festgelegt, aber die unterschiedlichen Währungen regional beibehalten. Der Kurs basierte auf dem Silberanteil der verschiedenen Münzen.

• Der Vereinstaler wurde zur einheitlichen Währung im Zollverein und Basis für die Goldmark. Das Wertverhältnis zwischen Gold und Silber lag in dieser Zeit bei 15,5:1. So ergab sich, dass ein 10 Mark Stück 3,5842 g Feingold enthielt. 10 RM hatten also einen Wert von 3,5842 g Gold. Die Währung durch Gold gedeckt.
• Die Golddeckung bedeutet, dass der Staat auch Papiergeld ausgeben kann, aber eine entsprechende Menge Gold eingelagert werden muss. Man hatte Anspruch auf Umtausch des Papiergeldes in Gold.
• Der Name Goldmark entstand nach 1914, als das Reich Papiergeld ausgab, für welches es keine Golddeckung gab. Mit diesem Begriff war die Reichsmark von vor diesem Datum gemeint. Wenn in alten Urkunden von Goldmark die Rede ist, dann bezieht sich die Aussage auf den genannten Goldgehalt.

Die Umrechnung der Währungen

In der damaligen Zeit hatte die meisten Staaten eine Gold gedeckte Währung. Ähnlich wie bei der Reichsmark gab es feste Regeln, wie viel Gramm Gold einer Einheit der jeweiligen Währung entsprachen.

• Die Umrechnung in andere Währungen erfolgte also auf Basis des Feingoldgehalts. Da der Wert eines Dollars dem Wert von 15 g Gold entsprach und die RM dem Wert von 3,5842 g, bedeutete dies, dass der Kurs bei 15,1 : 3,5842= 4,21 lag. Für einen Dollar bekam man also 4,21 RM. Es gab trotzdem aufgrund verschiedener Umstände Kursschwankungen. Der Dollarkurs schwankte im Bereich von 4,1875 - 4,2200 RM.
• Zu einem geringen Teil floss in die Umrechnungen auch das Vertrauen in die jeweiligen Regierungen mit ein. Die Währungen bestimmter Staaten wurden generell mit Abschlägen gehandelt. Das betraf zum Beispiel Spanien, Bulgarien und Russland. Diese Abschläge beruhten auf einem Misstrauen, ob die Staaten tatsächlich ausreichen Gold eingelagert hatten.

Der Wert in Euro

• Bei der vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Umrechnung in Euro geht es nicht um einen Umtausch einer Währung, sondern um einen Kaufkraftvergleich. Die Aussage, dass die Mark der Jahre 1871 bis 1899 einen Wert von 9,86 Euro hat, bedeutet nicht, dass Sie die Währung zu diesem Kurs umtauschen können.
• Mit dieser Aussage wird zum Ausdruck gebracht, dass man damals für 1 RM soviel kaufen konnte wie heute für 1 €. Für diese Berechnungen werden die Preise von gängigen Produkten wie Milch, Eier, Brot und Kleidungsstücken verglichen.
• An den Daten sehen Sie sehr gut die wirtschaftliche Entwicklung der damaligen Zeit. Ein Sinken des Wertes der Reichsmark in Euro zeigt an, dass die Preise gestiegen sind. Der Wert im Vergleich zu anderen Währungen der Zeit blieb konstant.

Dieser Wert hat nichts mit dem Handelswert der Münzen oder Geldscheine zu tun.