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Gitarrengriffe - von offenen zu Barré-Akkorden
- Als Anfänger auf der Gitarre ist man froh, wenn man alle offenen Gitarrengriffe einigermaßen greifen kann. Die ersten Barré-Griffe sind eine Qual für die untrainierten Finger, die noch über wenig Muskeln zum Herunterdrücken aller Saiten verfügen. Denn genau darum geht es bei Barré-Griffen: Ein einzelner Finger muss jeweils alle Saiten gleichzeitig derart niederdrücken, dass auf jeder Saite ein Ton klar erklingt.
- Das Wort Barré kommt aus dem Französischen und lässt sich mit „Balken“ übersetzen. Dies veranschaulicht das Prinzip von Barré-Akkorden: Das Griffbrett wird verkürzt, indem der Finger als ein „Balken“ verwendet wird. Weil bei dem kürzeren Schwingungsweg der Saiten der Ton höher wird, wird somit beispielsweise aus einem E-Dur mit Barré ein F-Dur, indem der ursprüngliche Griff „mit einem Balken davor“ in den ersten Bund verschoben wird.
- Die beiden meist verwendeten Barré-Griffe gehen von den offenen Akkorden E-Dur und A-Dur aus. Aber auch C-Dur, D-Dur und G-Dur lassen sich „Barré-isieren“. Letztere unterliegen allerdings Begrenzungen und sind nicht so populär in der Verwendung. Der Vorteil der E- und A-Dur Akkorde liegt auch in der Orientierung auf dem Griffbrett. Denn neben dem Beherrschen der Technik des Herunterdrückens aller Saiten müssen Sie für die Barré-Gitarrengriffe auch die Töne auf den jeweiligen Saiten bis zum 12. Bund kennen.
Barré-Gitarrengriffe Schritt für Schritt lernen
- Greifen Sie, um Barré-Gitarrengriffe zu konstruieren, zunächst den E-Dur-Griff, ohne dabei den Zeigefinger zu verwenden. Das heißt, Sie sollen den Zeigefinger nicht bloß weglassen, sondern genau das gleiche Griffbild von E-Dur wie sonst auch verwirklichen - nur nicht wie gewohnt mit dem Zeigefinger, sondern mit Mittelfinger, Ringfinger und kleinem Finger. Sie drücken also mit dem Ringfinger im ersten Bund der G-Saite, mit dem kleinen Finger im zweiten Bund der D-Saite und mit dem Ringfinger im zweiten Bund der A-Saite.
- Verschieben Sie nun diesen Griff um einen Bund aufwärts - also weg vom Kopf hin zum Steg der Gitarre. Legen Sie anschließend den Zeigefinger über alle Saiten in den zum Kopf der Gitarre frei gewordenen Bund. Wenn Sie nun die Saiten anschlagen, sollten alle Töne klar erklingen. Es ist allerdings völlig normal, dass dem zunächst nicht so ist und es einige Wochen dauern kann, bis die Töne wirklich sauber klingen. Lassen Sie sich Zeit und gönnen Sie Ihren Fingern zwischendurch eine Pause.
- Analog verfahren Sie mit A-Dur: Sie verwenden zum Greifen wiederum nicht den Zeigefinger, sondern sparen diesen als den „Balken“ auf. Wieder verschieben Sie den mit Mittel-, Ring- und kleinem Finger gehaltenen Griff um einen Bund und legen den Zeigefinger dann auf.
- Der Vorteil von Barré-Akkorden besteht nun darin, dass Sie im Grunde nur die Griffbilder der Ausgangsakkorde kennen müssen. Lernen Sie beispielsweise E7, so lässt sich das Griffbild problemlos auf die Barré-Gitarrengriffe anwenden. Zur Begleitung der meisten Lieder reichen die Moll- und Dur-Akkorde sowie die jeweiligen 7er-Akkorde aus.
- Um die Barré-Gitarrengriffe über das gesamte Griffbrett verschieben zu können, müssen Sie nun noch wissen, wo auf der Gitarre welcher Ton ist auf der tiefen E- und der A-Saite. Hierzu abschließend ein wenig Musiktheorie: Die Töne der Tonleiter sind wie das Alphabet, außer dass im Deutschen das „B“ ein „H“ ist. Also A, H, C, D, E, F, G - danach beginnt die Tonleiter wieder von vorne. Es befinden sich nun zwischen E und F sowie zwischen H und C Halbtonschritte auf der C-Dur-Tonleiter. Das heißt für Sie auf der Gitarre: F-Dur ist im ersten Bund, dann folgt ein Ganztonschritt von zwei Bünden zum nächsten Dur-Barré-Akkord G-Dur. Zur Orientierung ist sehr gut der fünfte Bund geeignet - hier befindet sich auf der E-Saite der Ton A und auf der A-Saite der Ton D. Von hier aus können Sie jeweils die Tonleiter auf und ab zählen, solange Sie noch nicht wissen, wo sich welcher Ton befindet. Sobald Sie dies drin haben, ist das Spielen von Barré-Gitarrengriffen kinderleicht. Viel Spaß!
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