Gichtfinger - Erklärung

Gicht - eine Stoffwechselerkrankung

• Meistens ist die Ursache einer Gicht ein gestörter Purinstoffwechsel. Purine sind organische Verbindungen, die im Essen vorkommen und auch vom Körper selbst gebildet werden.

• Bei der Aufspaltung der Purine entsteht Harnsäure, die normalerweise über die Nieren ausgeschieden wird. Geschieht das nicht oder nicht ausreichend, bildet die Säure Kristalle aus, die sich in den Gelenken ablagern.

• Gicht ist allerdings keine reine Gelenkserkrankung - die Harnsäurekristalle können sich auch im Gewebe einlagern, zum Beispiel unter der Haut oder im Harntrakt inklusive Niere.

• Problematisch ist zudem, dass mit erhöhten Harnsäurespiegeln im Blut das Risiko für tödliche Herzerkrankungen steigt und die Nieren irgendwann versagen. Und natürlich produzieren chronisch erhöhte Harnsäurespiegel auch immer wieder akute Symptome, wie zum Beispiel den Gichtfinger.

• Es gibt allerdings auch Menschen, die trotz erhöhten Harnsäurespiegels lebenslang keine Gicht entwickeln, und welche, die auch ohne diesen Spiegel Gicht bekommen. Das nennt man dann idiopathisch.

Wenn das Gelenk betroffen ist - Gichtfinger

• Gichtanfälle beginnen meist nachts, zeigen sich mit starken Schmerzen im betroffenen Gelenk und sind gelegentlich von Schüttelfrost und leichtem Fieber begleitet. Häufig trifft es immer das gleiche Gelenk - Großzehengrundgelenk, Fingergelenk und Knie sind die häufigsten Vertreter. Daneben sind die Gelenke prall geschwollen und heiß.

• Sind die Anfälle häufig oder die Erkrankungen nicht adäquat behandelt, können die Gelenke irreversibel zerstört werden. Das passiert in der Regel immer bei dem Gelenk, das am meisten betroffen war. Es versteift dabei, meist aber nicht in einer physiologischen Form. So kommt dann der sogenannten Gichtfinger zustande, der von außen erkennbar unförmig ist.