Erhaltung der Masse - das Gesetz verstehen
- Das Gesetz von der Massenerhaltung gehört in die Chemie, und zwar sind in den meisten Anwendungsfällen chemische Reaktionen betroffen.
- Der französischen Chemie Lavoisier stellt im 18. Jahrhundert fest, dass bei chemischen Reaktionen, die in geschlossenen Apparaturen (!) durchgeführt werden, keine Veränderungen der an der Reaktion beteiligten Massen zu beobachten sind. Geschlossen müssen diese Apparaturen deswegen sein, damit keine bei der Reaktion evtl. entstehenden Gase entweichen können - auch diese haben ja Masse.
- Konkret heißt dies, dass die Massen der Ausgangsstoffe, wenn man sie addiert, genauso groß sind wie die aufaddierten Massen der Produkte, die bei der chemischen Reaktion entstehen. Nach diesem Massenerhaltungsgesetz geht eben auf chemischem Wege nichts verloren.
Scheinbare Ausnahmen - und ihre Erklärung
Um es gleich vorweg zu sagen: Ausnahmen von dieser Massenerhaltung gibt es nicht, jedenfalls keine direkten chemischen (siehe unten).
- Lässt man eine Kerze auf einer Waage brennen, nimmt die Masse jedoch ständig ab. Hierbei wird jedoch nicht berücksichtigt, dass bei der Verbrennung Gase (u. a. Kohlendioxid) entstehen, die entweichen. Dieses System ist nicht abgeschlossen!
- Wird Eisenwolle auf einer Waage verbrannt, so nimmt die Masse zu. Bei dieser Reaktion wird Sauerstoff aus der Luft gebunden, aus dem Element Eisen entsteht die chemische Verbindung Eisenoxid. Dieser Sauerstoff wird bei der Reaktion zugeführt und wurde dementsprechend vorher nicht mitgewogen.
- Physiker mussten dem Gesetz zur Massenerhaltung allerdings noch eine Ergänzung hinzufügen: Nach der Einstein'schen Masse-Energie-Äquivalenz kann sich Masse sehr wohl "verflüchtigen", nämlich in Kernreaktionen in energierreiche Strahlung. Und reine Energie kann sich materialisieren, beispielsweise in Form von Antimaterie. Für die Chemie gilt die Massenerhaltung jedoch uneingeschränkt.
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