Gesellschaftsnormen und ihre Bedeutung
- Bei Gesellschaftsnormen handelt es sich um bestimmte Verhaltensweisen, die eine Gesellschaft von ihren Mitgliedern erwartet. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um niedergeschriebenes Recht handeln. Oftmals umfassen soziale Normen ganz bestimmte Bereiche des öffentlichen Lebens, wie etwa spezielle Traditionen oder die Reaktion auf eine ganz konkrete Situation.
- Von einem Mitglied der Gesellschaft wird erwartet, dass es sich an deren Normen hält, selbst wenn diese nicht schriftlich fixiert sind. Erfolgt ein Verhalten, das den Gesellschaftsnormen zuwiderläuft, wird dieses von Außenstehenden zumeist negativ sanktioniert. Letzten Endes handelt es sich bei Gesetzen um nichts anderes als um Normen. Der Unterschied ist, dass hier sowohl die Norm als auch die Sanktionierung festgelegt sind.
- Grundsätzlich sollen Normen dazu dienen, ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen. Sie dienen also weniger der Einschränkung des Einzelnen, als viel mehr der Sicherstellung seiner Freiheit. Natürlich werden Sie auch schon Situationen erlebt haben, in denen das Gegenteil der Fall war. Das liegt daran, dass Normen nicht so flexibel sind, dass sie sich an jede Eventualität anpassen können.
Soziale Normen sind nicht in Stein gemeißelt
- Gesellschaftsnormen unterscheiden sich von Gesellschaft zu Gesellschaft. Während etwa in Japan das lautstarke Essen und Trinken auch bei Geschäftsessen durchaus den dortigen Normen entspricht, wäre das gleiche Verhalten hierzulande ein schwerer Affront.
- Das angesprochene Verhalten bei Tisch macht auch eine andere Eigenschaft von gesellschaftlichen Normen deutlich: Sie unterliegen dem Wandel der Zeit. Auch wenn das berühmte Zitat "Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat es euch nicht geschmacket?" Martin Luther wohl zu unrecht zugesprochen wird, so macht es dennoch deutlich, dass sich Normen wie Benimmregeln auch mal um 180 Grad wandeln können. Man muss ihnen nur Zeit geben.
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