Was Sie benötigen
- ärztliche Diagnose bei unbekannter Ursache
- Bewegung
- Krankengymnastik
- schmerzstillende Salbe
- Eispack (optional)
- Wärmebehandlung (optional)
Schmerzen am Gesäßknochen haben unterschiedliche Ursachen. Genauso unterschiedlich können die Orte am Gesäß sein, wo die Schmerzen auftreten. So können die Schmerzen die beiden Sitzbeine (Os ischii) betreffen, die die knöcherige Basis des Gesäßes bilden, oder das Kreuzbein (Os Sacrum), dem sich das Steißbein (Os coccygis) anschließt. Dazwischen befinden sich noch einige Muskeln, die Gesäßmuskeln (Muskulus gluteus maximus, medius und minimus), die nach unseren Kaumuskeln die zweitstärksten Muskeln sind. Diese sind umgeben von dicken Fettpolstern (Po) und verbinden das Kreuzbein und die Darmbeinschaufel mit dem Oberschenkel. Ohne diese Muskeln könnten wir nicht stehen oder gehen und unser Becken würde immer unkontrolliert nach vorne kippen.
Ursachen für Gesäßknochen-Schmerzen
- In erster Linie denkt man bei Gesäßknochen-Schmerzen an einen Sturz auf das Gesäß. Sie sind beispielsweise Rollerskates gefahren und auf das Gesäß gestürzt oder ein paar spielende Hunde haben Sie von hinten angesprungen, was Sie zu Fall brachte. Eine sehr unspektakuläre, daher fast nie beachtete Ursache dagegen ist ein neuer, bisher nicht eingefahrener Fahrradsattel, der es aber ganz schön in sich hat. Manche haben davon bis zu sechs Wochen lang starke Gesäßknochen-Schmerzen.
- Als weitere Ursache für Gesäßknochen-Schmerzen kommt die Hüftgelenksarthrose infrage oder eine Entzündung oder Blockierung des Kreuz-Darmbein-Gelenkes (Iliosakralgelenk). Auch eine Fibromyalgie kann hinter den Schmerzen an den Gesäßknochen stecken.
- Des Weiteren kommen auch oft Verformungen der Wirbelsäule (Baastrup-Syndrom) oder das Wirbelgleiten infrage für Schmerzen am Gesäßknochen.
- Daneben sind es noch die Frakturen (Knochenbrüche), die einem das Leben schwer machen, oder Muskelzerrungen, Muskelkater, Abszesse, Fisteln, Einblutungen in den Gesäßmuskeln und Ischias, die starke Schmerzen im Gesäß verursachen können.
Bei vielen der Ursachen denkt man fälschlicherweise, dass der Gesäßknochen betroffen ist. Dies ist nicht immer richtig, da manche der Erkrankungen auf den Knochen lediglich ausstrahlen, dieser aber nicht betroffen ist. Und natürlich gibt es noch weitere Ursachen für Schmerzen am Gesäßknochen, die aber alle zu beschreiben hier den Rahmen sprengen würde.
Beschwerden an den unteren Wirbeln ursachenorientiert lindern
Bei den meisten Fällen gilt: Auch wenn es wehtut: Bewegung, Bewegung, Bewegung. Gerade bei Muskelverspannungen, Muskelzerrungen oder Muskelkater ist Bewegung unverzichtbar. Man muss ja nicht gleich wieder übertreiben, aber dem eigenen Fitnessstand angepasste, langsame Bewegung muss sein.
- Abszesse werden vom Arzt behandelt ebenso Frakturen. Er verschreibt Ihnen gegebenenfalls noch eine Antibiotikatherapie beim Abszess und bei Bedarf ein Korsett bei einer Fraktur.
- Bei vielen anderen Ursachen kommt Krankengymnastik infrage, die spezielle Dehnungsübungen umfasst. Aber auch Elektrotherapie und Ultraschall werden angewendet. Im Einzelfall entscheidet immer der Arzt, welche Maßnahme getroffen wird. Eine genaue Diagnosestellung bei Ihren Schmerzen im Gesäßknochen durch einen Arzt ist daher stets unerlässlich.
- Stellen sich lang anhaltende Beschwerden am Gesäßknochen aufgrund großer psychischer Belastungen ein, wird gegebenenfalls eine Psychotherapie verordnet - ganz einfach aus dem Grund, damit man den "eingebrannten" Schmerz wieder aus seinem Gedächtnis verbannen kann.
- Sie selbst können versuchen, sich in die für Sie bequemste Lage zu bringen. Vermeiden Sie das Radfahren im Wald- und Wiesengelände, wo jeder Stoß auf den Gesäßknochen geht. Machen Sie, wenn es Ihnen guttut, warme Bäder. Manche Menschen können sich bei Gesäßknochen-Schmerzen nicht in die Badewanne legen, setzen Sie sich daher in die Badewanne und entlasten Sie Ihr Gesäß gelegentlich, indem Sie die Handflächen in Nähe des Pos unter die Oberschenkel legen.
- Wenn Sie wissen, dass keine schlimmeren Ursachen vorliegen, können Sie auch eine schmerzstillende Salbe auf das Gesäß auftragen, beispielsweise Voltaren, die Sie vom Arzt verschrieben bekommen.
- Anderen wiederum tut Kälte sehr gut. Nehmen Sie daher ein Eispack aus dem Gefrierschrank und umwickeln Sie es mit einem Geschirrtuch, um Erfrierungen zu vermeiden. Legen Sie sich seitlich in eine für Sie bequeme Position und lehnen Sie das Eispack an Ihr Gesäß. Lassen Sie das Eispack für längstens 20 Minuten an Ihrem Gesäß aufliegen. Entfernen Sie es sofort, wenn es Ihnen unangenehm wird.
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