Wieso wirkt geriebener Apfel gegen Durchfall?
Äpfel gehören zu den beliebtesten Obstsorten in Deutschland und gesund sind die Früchte auf jeden Fall, aber warum sind sie bei Durchfall wirkungsvoll? Der Ballaststoff Pektin ist in Äpfeln in großer Menge vorhanden, welcher bei Durchfall seine positive Wirkung zeigt. Das liegt an folgenden Gründen:
- Das Pektin im Apfel quillt auf, wenn es mit Flüssigkeit in Kontakt kommt da es diese absorbiert. Durch diesen Ballaststoff wird das Volumen des Stuhlgangs vergrößert, was zu normalem Stuhlgang führen kann. Zusätzlich bilden die Pektine eine schützende Schicht an der Darmwand. Durch die gelartige Beschaffenheit kann sich das Pektin an die Darmwand heften und kann Gifte, etwa von Bakterien abschirmen.
- Bakterien bilden durch ihre Ausscheidungen Gifte, die den Darm angreifen und schädigen können. Das aufgequollene Pektin ist in der Lage diese Gifte mit seiner gallertartigen Beschaffenheit zu binden und somit unschädlich zu machen. Mit dem Stuhlgang können diese giftigen Stoffe aus dem Darm abtransportiert und ausgeschieden werden.
- Bestimmte Bakterienarten werden zudem vom im Apfel enthaltenen Pektin regelrecht bekämpft. Die Forschung vermutet hier, dass Apfelpektin das Wachstum bestimmter Bakterienarten hemmen kann oder ihre Aktivität bremst, sodass der Darm nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen wird.
Wie bereitet man den geriebenen Apfel zu?
Manch einer fragt sich jetzt sicherlich wieso der Apfel gerieben werden sollte und nicht einfach so verzehrt werden kann. Das liegt daran:
- Durch das Reiben des Apfels wird die Oberfläche vergrößert und das Pektin kann leichter aufgenommen und verdaut werden. Man könnte jedoch auch den Apfel sehr lange klein kauen und hätte fast die gleiche Wirkung. Für Kinder ist das aber oftmals schwierig.
- Entscheidend ist, dass man die Schale unbedingt mit reiben sollte, denn hier ist das meiste Pektin direkt unterhalb im Übergang zum Fruchtfleisch enthalten. Aus dem Grund sollte man beim Kauf darauf achten, dass die Äpfel unbehandelt in Bio Qualität verwendet werden.
- Idealerweise lässt man den Apfel nach dem Reiben 15 bis 20 Minuten stehen, dass er braun wird. In der Zeit haben sich genügend Pektine gebildet. Zum Reiben selbst kann man eine Glasreibe verwenden, die unten ein kleines Auffanggefäß hat.
- Den geriebenen Apfel nimmt man nun löffelweise, langsam über den Tag verteilt, bis zu vier bis fünf Äpfel täglich zu sich.
- Wer die geriebenen Äpfel gegen Durchfall etwas schmackhafter machen möchte, kann ein paar Haferflocken dazu geben, diese quellen im Darm auf und können so auch schädliche Stoffe binden. Zudem bilden diese ebenfalls eine schützende Schicht an der Darmwand.
- Ein Löffel Honig schmeckt gut und wirkt antibakteriell, aber hier muss man beachten, dass das ein Rohprodukt ist, das Kinder unter einem Jahr nicht essen sollten.
In der Regel ist der Durchfall mit geriebenem Apfel schnell Geschichte, wenn jedoch hohes Fieber und andere Symptome dazukommen ist es sinnvoll einen Arzt zu kontaktieren, vor allem bei kleinen Kindern, denn diese dehydrieren schnell.
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