Geldanlagen für Senioren

Sie verfügen über einen größeren Geldbetrag beispielsweise wegen einer fällig gewordenen Lebensversicherung, einer Abfindung oder einer Erbschaft? Den können Sie für Ihre Wünsche ausgeben oder für später anlegen. Dabei gilt es einige Dinge zu beachten.

Eine echte Geldanlage ist besser als Versicherungsprodukte

Sie haben viele Jahre für Ihre Altersvorsorge gespart. Um Ihren 60. Geburtstag herum bekommen Sie wie Hunderttausende Deutsche dann viel Geld aus einer fällig gewordenen Lebensversicherung.

• Im Durchschnitt finden sich nach der Auszahlung dann mehr als 85.000 Euro auf Ihrem Konto. Nach einer regelmäßigen Einzahlung über drei Jahrzehnte, stellt sich Ihnen die Frage: Was tun mit dem Geld?  
• Die Angebote für vermögende Senioren sind, was Sie kaum verwundern dürfte, sehr zahlreich. Durch die Insolvenz der Investmentbank Lehman-Brothers haben viele Ältere Ihr Erspartes verloren.
• Das hat  dazu geführt, dass Senioren sich von Sparprodukten abwenden und sich auf Anraten der Anbieter den Versicherungen zuwenden. In vielen Fällen ist das auch keine gute Wahl. Ein sehr häufig offeriertes Produkt ist die Sofortrente.

Was ist eine Sofortrente?

Damit möchten Versicherer erreichen, dass Sie einen größeren Geldbetrag beispielsweise aus einer Lebensversicherung umgehend in eine Rentenversicherung investieren.

• Sie erhalten dafür eine sofort beginnende Monatsrente, garantiert bis zum Lebensende. Hinzu kommen etwaige Überschüsse.
• Für 100.000 Euro können das rund 400 Euro im Monat sein. Die Sache hat allerdings einen Haken. Bis Sie das eingezahlte Kapital mit einer Sofortrente beispielsweise als Mann wieder zurück haben, müssen Sie um die 90 Jahre werden. Denn Versicherer kalkulieren mit hohen Lebenserwartungen von um die 85 Jahre und mehr.
• Wenn der Anleger früh stirbt, ist das restliche Kapital verloren. Hinterbliebene bekommen nichts davon.
• Ihre Angehörigen können Sie für den Todesfall zwar absichern. Doch kostet Sie die Rentengarantie monatliche Abschläge von mindestens zehn Prozent.
• Sollten Sie sich dennoch für eine Sofortrente entscheiden: Unbedingt die Angebote vergleichen! Ihre monatliche Rente kann bei gleicher Einzahlungssumme 50 oder gar 100 Euro geringer ausfallen.

Alternativen – Bankenentnahmeplan und Fondsauszahlplan

Wenn Sie an etwaige Erben denken, müssen Sie Geld am Kapitalmarkt und nicht in einer Versicherung anlegen. Geeignet ist hierbei ein Bankenentnahmeplan. Das bietet sich an, wenn Sie keine garantierten Auszahlungen bis zum Lebensende benötigen.

• Bei einem Bankauszahlplan legen Sie einen größeren Geldbetrag zum festen Zinssatz für bis zu 20 Jahre an. Von der Bank erhalten Sie regelmäßige Raten bis zum Laufzeitende. Dann ist das Geld aufgebraucht. Bankenauszahlungen können Sie so konzipieren, dass Ihr Kapital dauerhaft erhalten bleibt. Für die Erben bleibt dann mehr. Sie müssen sich weniger Ertrag begnügen.
• Im Gegensatz zum Bankentnahmeplan gehen Sie bei einem Fondsauszahlplan finanzielle Risiken ein. Fachleute sehen Indexfonds als geeignete Wahl. Denn hier sind  Gewinnchancen überdurchschnittlich hoch. Auszahlungsbeträge und Intervalle können Sie selbst festlegen. Abhängig ist das sehr von der jeweiligen Börsenentwicklung. Nach einem Kursrutsch sieht es nicht günstig für Auszahlungen aus.

Schließlich können Sie Ihr Geld auf eigene Faust anlegen. Den Auszahlplan stellen Sie selbst zusammen. Möglich wäre eine Dreiteilung, beispielsweise die Geldanlage auf einem ein gut verzinsten Festgeld- oder Tagesgeldkonto, ein Top-Bankentnahmeplan und ein Fonds. Hiermit ließen sich Risiken am besten begegnen und Chancen nutzen.