Gaius Julius Caesars politischer Werdegang
Caesar wurde am 13. Juli 100 v. Chr. in Rom geboren und heiratete bereits 84 v. Chr, im Alter von 16 Jahren, Cornelia, die Tochter des amtierenden Konsuls Lucius Cornelius Cinna. Zu dieser Zeit gab es Konflikte zwischen zwei politischen Lagern, den Optimaten und den Popularen. Da Cinna zu den Popularen gehörte, tat sein Schwiegersohn dies nun auch. 82 v. Chr. kam jedoch Lucius Cornelius Sulla Felix an die Macht, der zu den Optimaten gehörte. Sulla errichtete eine Dikatur, zu der Caesar somit in der Opposition stand. Caesar verließ Rom und wurde im Stab des Statthalters der Provinz Asia, Marcus Minucius Thermus, im Alter von 19 Jahren zum Offizier.
Gaius Julius Caesar Ämterlaufbahn
Nachdem Sulla 78 v. Chr. verstorben war, kehrte Caesar zurück nach Rom, wo er nun seine politische Karriere beginnen konnte. Wie für die römische Ämterlaufbahn (cursus honorum) üblich, wurde er zuerst Mitglied der vigintisexviri, die Verwaltungsaufgaben übernahmen und im öffentlichen Bereich tätig waren.
Zwischenzeitlich fand sich Caesar im Konflikt mit Sullas Anhängern, nachdem er bei einem Prozess öffentlich gegen diese geklagt hatte. Er verlor den Fall und verließ ein weiteres Mal Rom, um sich den Anfeindungen zu entziehen.
Nach diesen unplanmäßigen Zwischenfällen konnte Caesar 69/68 v. Chr. endlich das erste Amt des cursus honorum bekleiden und wurde Quästor. 65 v. Chr. und machte sich bei der Bevölkerung beliebt, indem er aufwendige Spiele und Feste organisierte.
62 v. Chr. bekleidete er schließlich das Amt des Prätors und wurde Statthalter in Spanien. Bei Auseinandersetzungen mit den Lusitanern in Portugal, konnte er sich durch seine aggressive Kriegsführung beweisen. Damit hatte er nun alle Voraussetzungen erfüllt, um das letzte und höchste Amt der Ämterlaufbahn zu bekleiden, das Konsulat.
Das Erste Triumvirat
60 v. Chr. verbündete sich der inzwischen politisch sehr einflussreiche Gaius Julius Caesar mit Gnaeus Pompeius Magnus (erfolgreichster Feldherr Roms) und Marcus Licinius Crassus (reichster Mann Roms). Sie hielten dieses Drei-Männer-Bündnis ("Triumvirat") zwar vorerst geheim, doch zeigten sich bereits 59 v. Chr. öffentlich, nachdem Pompeius im Senat verdeutlicht hatte, dass er jeden umbringen würde, der sich gegen Caesars Gesetzesentwürfe stellen sollte. Der enorme Einfluss des Triumvirats sorgte dafür, dass niemand gegen die drei Männer vorgehen konnte, obwohl sie klare Verfassungsbrüche begingen.
Konsulat Gaius Julius Caesar
Im Alter von 40 Jahren ließ sich Caesar zum Konsul wählen, obwohl das Mindestalter für die Magistratur bei 43 lag. Als Konsul nahm er zahlreiche Gesetzesänderungen vor und setzte sich über die Senatoren sowie seinen Amtskollegen, Marcus Calpurnius Bibulus, hinweg. Die rechtlichen Konsequenzen, die Caesar dafür eigentlich drohten, umging er durch die Hilfe seiner beiden Verbündeten, Pompeius und Crassus. Zudem plante er weitreichende Eroberungen in Gallien, die den Senat dazu zwingen sollten, ihm zu verzeihen.
Gaius Julius Caesars Weg zur Alleinherrschaft
Seinen Eroberungszug in Gallien begann Caesar im Jahr 58 v. Chr. und schaffte es, innerhalb von nur zehn Jahren, das weitläufige Gebiet einzunehmen. Caesar hatte so, wie erhofft, deutlichen Machteinfluss gewonnen.
Währenddessen zerfiel das Triumvirat, da Crassus verstorben war und Pompeius und Caesar nun beide nach der alleinigen Macht strebten. Tatsächlich gelang es Pompeius, viele der Senatoren auf seine Seite zu holen, da diese Caesar nicht an der Macht sehen wollten. Daher wiesen sie ihn an, allein nach Rom zurückzukehren – ohne seine Truppen.
Für Caesar war dies keine Option. Er fürchtete nach wie vor eine Verurteilung und wollte auch seine Macht nicht ohne Weiteres abgeben. Aus diesem Grund zog er mit seinem Heer Richtung Rom. 49 v. Chr. soll er beim Überschreiten des Grenzflusses zwischen Italien und Gallien, dem Rubikon, seinen berühmten Satz "Alea iacta est" ("Der Würfel ist geworfen") gesagt haben. Er war sich bewusst, dass diese Grenzüberschreitung schwere Folgen mit sich brachte.
Es brach ein fünfjähriger Bürgerkrieg aus, den Caesar gewillt war, zu gewinnen. Dafür verfolgte er Pompeius bis nach Griechenland, wo er dessen Truppen besiegen konnte. Pompeius selbst floh weiter nach Ägypten, wurde dort jedoch von König Ptolemaius XIII., dem Bruder Kleopatras, umgebracht.
Caesar in Ägypten
Caesars Alleinherrschaft stand, mit dem Tod Pompeius, nun praktisch nichts mehr im Wege. Trotzdem blieb er für eine Weile in Ägypten, wohin er seinen Kontrahenten verfolgt hatte. Denn er ging eine Beziehung mit Kleopatra ein und zeugte einen Sohn mit ihr. Damit er seine Machtposition in Rom einnehmen konnte, musste Caesar allerdings wieder in die Stadt zurückkehren, was er 46 v. Chr. tat.
Caesar wird Diktator
Nach seiner Rückkehr in die Hauptstadt des Römischen Reiches ließ Caesar keine Zeit vergehen und ließ sich, nach der Änderung des Gesetzes, direkt mit Diktator auf zehn Jahre ernennen. Bereits im Februar 44 v. Chr. ließ er sich dann vom Senat zum Diktator auf Lebenszeit (dictator perpetuo) ernennen. Zusätzlich trat er in alter Königstracht auf, wodurch sich die Annahme verbreitete, dass Caesar Rom wieder zu einer Monarchie machen wollte.
Gaius Julius Caesar – Ermordung
All dies bereitete Caesar noch mehr Feinde, als er ohnehin bereits hatte. So kam es, dass sich eine Gruppe Senatoren zur Ermordung des Diktators verschwor. Zu ihnen gehörten Marcus Iunus Brutus (enger Vertrauter Caesars) und Gaius Cassius Longinus (Freund von Brutus und Hauptverschwörer).
Am 15. März 44 v. Chr. (Iden des März) wollte Caesar an einer Senatsbesprechung im Theater des Pompius teilnehmen, doch als er dort ankam, erwartete ihn die Gruppe an Verschwörern bereits. Er wurde mit zahlreichen Dolchstößen umgebracht, wobei er seine letzten Worte an seinen Freund gerichtet haben soll: "Et tu, Brute?" ("Auch du, Brutus?").
Die Mörder Caesars bezeichneten ihre Tat als Tyrannenmord, was in der Antike als legitimer Weg galt, die Bevölkerung von einem Tyrannen zu befreien.
So hatte Gaius Julius Caesars Karriere als Diktator auf Lebenszeit bloß 30 Tage angedauert. Dennoch schaffte er es, als erfolgreicher Feldherr, Diktator sowie Wegbereiter der römischen Kaiserzeit in die Geschichte einzugehen. Wie sein Großneffe und Adoptivsohn Augustus Roms erster Kaiser wurde, erfahren Sie hier.
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