Welche Maßnahmen wann sinnvoll sind
Kein Gebäude ist identisch mit einem anderen. Das gilt besonders für die energetischen Eigenschaften, die desto verschiedener sind, je älter ein Bauwerk ist. Deshalb ist es wichtig, sich vor jeder derartigen Maßnahme ein genaues Bild darüberzumachen, wo die jeweiligen Schwerpunkte liegen und wie man sie mit den wirtschaftlichsten Mitteln abstellen kann. Bei Fußböden im Erdgeschoss kann geprüft werden, auf welcher Seite eine Dämmung vorteilhafter ist: Dabei gilt: Wenn irgend möglich, an der kalten Seite dämmen. Bei der Kellerdecke, soweit ein Keller vorhanden ist, also im Keller.
Die Dämmung im Keller setzt eine genügend hohe Raumhöhe voraus, auf weitere Kriterien muss man nicht achten. Bei der Dämmung der begehbaren Flächen aber geht auch Raumhöhe verloren und in Altbauten stößt man auf Probleme mit den Türen und Fenstern. Deshalb ist es mitunter sinnvoll, bei der Bauhöhe der Dämmung zu sparen, um größere Umbauten zu vermeiden. Die oberste Geschossdecke dämmen Sie auch am besten im Bodenraum. Soll dieser wirtschaftlich genutzt werden, ist zu überlegen, ob man über die Dämmschicht einen neuen Fußboden verlegen kann.
Das Dämmmaterial richtig wählen
Grundsätzlich sollten Sie dasjenige Dämmmaterial bevorzugen, das den besten Dämmwert aufweist. Dieser wird mit dem Wärmeleitfähigkeitswert angegeben. Die Dämmung ist umso wirksamer, je kleiner dieser Wert ist. Die heute aktuellen Dämmstoffe weisen etwa Werte zwischen 0,03 und 0,05 auf. Je nach den Gegebenheiten muss ein Dämmstoff auch mit dem vorhandenen Baukörper harmonieren. Es kann sein, dass die baulichen Verhältnisse zum Beispiel nur eine Dämmung mit einem losen, faserigen Material zulassen. Auch Teile der technischen Gebäudeausrüstung können dazu zwingen, sich für eine bestimmte Art der Fußbodendämmung zu entscheiden.
Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist der Brandschutz bei jeder solchen Maßnahme, da dieses Thema ein sehr spezielles Wissen voraussetzt, sollte sich jeder Heimwerker Rat und Hilfe bei den Spezialisten der Feuerwehr holen. Auf jeden Fall muss man vermeiden, dass die Brandlast eines Gebäudes steigt, weil eine Wärmedämmung eingebracht wird.
Welche Dämmstoffe kommen infrage?
Im Interesse der Nachhaltigkeit sollten solche Materialien bevorzugt werden, die eine gute Ökobilanz vorweisen können. Dazu gehören Produkte aus Holzfasern, tierischen Rohstoffen und pflanzlichen Fasern. Viele dieser Dämmstoffe werden sowohl als Platten, als auch als lose Wolle, zum Stopfen in Hohlräume, angeboten.
Synthetische Dämmstoffe machen einen großen Teil der verwendeten Materialien aus. Sie können als aufgeschäumte Platten vorliegen, aber auch als Granulat zum Einblasen in Hohlräume. Eine Sonderstellung nimmt Steinwolle ein, die aus natürlichen Grundstoffen besteht und widerstandsfähig gegen Fäulnis, Schimmel und Feuer ist.
So dämmen Sie den Fußboden
Sie müssen entscheiden, ob Sie das Maximum an Wärmeschutz erzielen wollen, oder mit überschaubarem Aufwand eine mehr oder weniger geringe Wirkung haben. Im ersten Fall wird es sich oft notwendig machen, den gesamten alten Fußboden abzureißen. Im Interesse der besseren Raumhöhe liegt diese Variante auf Platz 1. Im anderen Fall kann z.B. eine intakte Dielung einfach überbaut werden. Die Dämmung unter die Dielung einzubauen ist problematisch, da damit jegliche Luftbewegung unterbunden wird und es zu Schwitzwasserbildung kommen kann.
- Legen Sie eine spezielle, diffusionsoffene Sperrfolie aus, die in Form einer Wanne bis an das Niveau der Scheuerleisten an den Wänden anliegt.
- Wenn der Untergrund der Dämmfläche uneben ist, können Sie das Manko mit einer Nivellierschüttung ausgleichen. Bis zu 20 mm hoch ist das trockene Material zu verteilen.
- Jetzt muss die Fußbodenheizung in ihr Bett gelegt werden, soweit das gewollt ist. Andernfalls kommt nun das Dämmmaterial dran. Je dicker es ist, desto besser ist die Wirkung. Wird der Fußboden nicht betreten, können Sie auch eine Steinwolle oder Ähnliches verwenden. Beginnen Sie immer am entlegenen Ende des Raumes, um das Material zu schonen.
- Ist der Raum vollständig ausgelegt mit Dämmung, können Sie einen Trockenestrich mit oder ohne Trittschalldämmung einbauen, oder Sie legen das gewünschte Fußbodenmaterial aus. Das kann Laminat sein, Fliesen oder eine Holzspanplatte, auf der dann die Auslegeware oder der Teppich liegt.
Bei einem Betonfußboden können Sie nicht viel falsch machen, auch wenn Sie in der Branche Laie sind. In Altbauten mit viel Holzkonstruktionen muss man immer auf den berühmten Taupunkt achten, um Bauschäden vorzubeugen. Sollten sich in dieser Hinsicht Fragen ergeben, sind Sie gut beraten, wenn Sie sich einen Fachmann zu Hilfe holen, der Ihnen die Gewissheit gibt, keine Fehler gemacht zu haben.
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