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Friseurausbildung - Fachwissen zu den Haarfarben

Inhaltsverzeichnis

Fachwissen über Haarfarben ist sehr wichtig.
Fachwissen über Haarfarben ist sehr wichtig.
Sie absolvieren derzeit eine Friseurausbildung, stehen kurz davor oder wollen Ihr Fachwissen etwas auffrischen? Gerade die Hintergründe, Wirkungsweise und das Nummernsystem der Haarfarben ist sehr komplex und vielschichtig. Um eine fachgerechte Haarfärbung vorzunehmen, ist daher fachliche Kompetenz unbedingt notwendig.

In der Friseurausbildung ist die Farbenlehre und die Wirkungsweise der Haarfarben ein sehr wichtiges Kapitel. Das Wissen über die fachlich korrekte Anwendung der Farben ist von großer Bedeutung für angehende Friseure, da das Färben der Haare ein großer Teil Ihrer zukünftigen Arbeit sein wird.

Unterschiede zwischen den Färbeprodukten

  • Zunächst ist es wichtig, die gängigen Produkte in Ihrer Beschaffenheit zu unterscheiden. Denn nicht jede Haarfarbe darf sich genaugenommen eine Haarfarbe nennen. Hier wird unterschieden zwischen Tönung, Intensivtönung und der Haarfarbe. Beide vorher genannten Produkte vermögen auf das Haar nicht so zu wirken wie eine echte Haarfarbe. Daher ist es wichtig, die drei Färbetypen voneinander zu unterscheiden.
  • In der Friseurausbildung werden Ihnen auch die Bezeichnungen Oxidationsfarbe, Färbung und Coloration begegnen. Diese bezeichnen alle die Haarfarben.
  • Der wesentlichste Unterschied zwischen den Tönungen und Intensivtönungen zur Farbe liegt in der Färbekraft. Tönungen und Intensivtönungen vermögen das Haar nicht aufzuhellen und sind auch nicht geeignet, einen Weißanteil von mehr als 10% abzudecken.
  • Haarfarben hingegen decken 100% Weißanteil ab und können sowohl bereits gefärbte begrenzt und Naturhaare um mehrere Töne aufzuhellen. Haarfarben können Haare in den beliebtesten Tönen dunkler färben.

Die 3-Stufen-Haarfarbe und der Oxidant

Haarfarben werden je nach Aufhellungswunsch mit verschiedenem starken Wasserstoffperoxid angemischt. Der Anteil an Wasserstoffperoxid ist entscheidend für das Farbergebnis.

  • Aufgrund der Möglichkeit eine Haarfarbe mit 3%, 6% und 9% Wasserstoffperoxid anzumischen, wird die Farbe auch 3-Stufen-Haarfarbe genannt. Haarfarben werden im Unterschied zu Intensivtönungen immer mit Wasserstoffperoxid über 3% angemischt.
  • Um Haare aufzuhellen mit einer Haarfarbe muss das Haar mindestens mit 6% oder 9% gefärbt werden. 
  • Mit 6% Wasserstoffperoxid können Sie eine Aufhellung von etwa 1,5 Töne erreichen. Bis zu drei Töne können Sie durch die Verwendung von 9% Wasserstoffperoxid heller färben. Größere Aufhellungen erreichen Sie nur mit speziellen Hellerfärbungen oder mit einer Blondierung.

Das Farbkoordinaten-System der Farbkarten 

Auf den ersten Blick sind die Farbkarten in Ihrem Salon sicherlich ein Buch mit sieben Siegeln für Sie. Aber mit dem nötigen Fachwissen können Sie die Karten nach einiger Zeit gut verstehen.

  • Die meisten Farbkarten sind eingeteilt nach Farbtiefe und Farbrichtung. Jeder Haarfarbe ist eine Ziffer zugeordnet. Die Ziffer vor dem Komma oder Schrägstrich beschreibt die Farbtiefe. Die Ziffer nach dem Komma oder Schrägstrich die Farbrichtung.
  • Die Farbtiefe beschreibt die Naturfarben in der Reihenfolge von Schwarz mit der niedrigsten Ziffer bis Lichtblond oder Extra Lichtblond mit der höchsten Ziffer.
  • Die Farbrichtung ist die Nuancierung der Haarfarben. Hierbei wird unterschieden zwischen mehreren Nuancen. Dies sind die Nuancen asch, gold, kupfer, mahagoni, rot, violett. 
  • Die Nuancen können je nach Hersteller der Farben variieren.

Zur Geschichte der Farben

  • Haare zu colorieren ist nicht eine Modeerscheinung der modernen Zeit. Schon vor etwa 3000 Jahren wurden Haare mit Henna, Rastik und Indigo gefärbt. 
  • Metallsalzfarben waren bis in die 50er Jahre das Mittel, um Haare zu färben. Allerdings führten diese Färbungen zu Hautreizungen und waren demnach recht schädlich. Heute werden Metallsalzfarben nicht mehr im Handel verwendet.
  • Nachdem der Oxidationsstoff Paraphenylendiamin aufgrund der Schädlichkeit für die Haut um die Jahrhundertwende auf dem Markt verboten wurde, stellte die Industrie Färbemittel mit dem Oxiadant Wasserstoffperoxid her. Dieser ist bis heute der wesentlichste Teil der Farben.
  • Haarfarben sind heute wie auch damals aufgrund der chemischen Stoffe nicht optimal für das Haar. Doch aufgrund der immerwährenden Forschung gibt es mittlerweile Haarfarben ohne Ammoniak und mit vielen pflegenden Stoffen. Diese sorgen dafür, dass das Haar trotz der chemischen Behandlung möglichst wenig angegriffen wird.

Um Kundenwünsche in Bezug auf die Haarfarbe zufriedenstellend zu erfüllen, sollten Sie zum einen die Wirkungsweise der Haarfarben genaustens kennen. Zum anderen sollten Ihnen die Farbkarten und die Kennungen der einzelnen Farben vertraut sein. Zudem ist es wichtig, dem Kunden die richtige Pflege der gefärbten Haare nahezubringen.

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