Fliesen auf Holzboden verlegen - so geht's

Wenn Sie Fliesen verlegen wollen

Grundsätzlich können Sie auf einem Holzboden aus Dielen oder Spanplatten Fliesen verlegen, sofern dieser eben, trocken und tragfest ist. Der Untergrund ist jedoch für das Fliesen etwas problematisch: Da ein Holzboden sehr schwingungsreich ist, besteht die Gefahr, dass die Fugen zwischen den Fliesen beim Begehen des Bodens brechen oder sich einzelne Fliesen lösen.

• Daher ist die professionelle Vorbereitung des Untergrundes besonders wichtig, wenn Sie Ihre neuen Fliesen auf einem Holzboden verlegen möchten. Hier gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, die Schwingung des Bodens zu dämpfen, sodass ein professionelles und haltbares Verlegen von Fliesen auf diesem Untergrund möglich wird.
• Bevor Sie sich jedoch daran machen, einen Schwingungsdämpfer zu verlegen, sollten Sie den alten Boden eingehend prüfen. Die Unterkonstruktion sowie der aufliegende Holzboden müssen vorher genau auf Tragfestigkeit und Ebenheit hin getestet werden. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, muss der alte Boden herausgerissen werden und ein neuer Untergrund mit Estrich geschaffen werden, bevor Sie den Bodenbelag auftragen können.
• Bei hoher Feuchtigkeit des Bodens empfiehlt es sich nicht, einfach einen Schwingungsdämpfer aufzulegen. Sowohl die Bodendielen als auch die Unterkonstruktion aus Balken und Latten verrotten mit der Zeit unter Einwirkung von Feuchtigkeit, sodass Sie nicht lange Freude an Ihrem neuen Fliesenboden haben würden.

Schwingungsdämpfer für den Holzboden

• Lässt das Niveau Ihres Bodens es zu, können Sie auf den alten Holzdielen oder auch auf einem Boden aus Spanplatten Estrichplatten schwimmend verlegen, um den Untergrund für das spätere Fliesen zu optimieren. Die Estrichplatten nehmen hierbei einen Großteil der Schwingungen des Untergrundes auf, sodass diese nicht direkt auf den Bodenbelag übertragen werden. Das Risiko des Reißens und Brechens von Fliesen und Fugen wird hierdurch minimiert. Die Stärke der Estrichplatten samt Kleberschicht machen hier jedoch schnell 5 bis 7 Zentimeter aus. Es ist daher wichtig, vorher die Raumhöhe auf diese Möglichkeit zu überprüfen - und natürlich auch bereits montierte Türen und andere Bauteile dabei zu berücksichtigen.
• Wer weniger Spielraum beim Bodenniveau hat, kann auch zu einer anderen, ebenso guten Möglichkeit greifen, um den Holzboden schwingungsärmer zu machen. Hierfür finden Sie im Baufachhandel schwingungsdämpfende Matten mit wesentlich weniger Stärke, sodass das Bodenniveau weitaus weniger beeinflusst wird. Diese sind zwar etwas teurer, jedoch auch leichter zu verarbeiten.
• Lassen sich beide Möglichkeiten die Schwingungen des Bodens zu dämpfen bei Ihrem Bauvorhaben nicht verwirklichen, bleibt Ihnen nur noch eine letzte, jedoch nicht ganz so professionelle Möglichkeit, doch noch Fliesen auf Ihrem Holzboden zu verlegen. Hierbei spielt der Kleber dann die entscheidende Rolle. Wählen Sie in diesem Fall einen hochflexiblen Fliesenkleber mit Kunstharzanteilen und achten Sie bei der Wahl des Fugmaterials auf einen entsprechenden Zusatz, der die Fuge flexibler macht.
• Wer letztere Möglichkeit wählt, muss jedoch auch beim Verarbeiten von Kleber und Fugmaterial besonders sorgfältig vorgehen. Kleberüberschüsse sollten Sie bereits beim Verlegen immer wieder gründlich entfernen, da sich diese nach dem Antrocknen nur noch äußerst mühselig abnehmen lassen. Auch beim Verfugen sollten Sie unbedingt die Herstellerhinweise beherzigen, damit das Ergebnis später optimal wird.

Weitere Ratschläge zum Fliesenlegen allgemein und eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Verlegen, lassen sich im Internet finden.

Viel Freude an Ihrem neuen Fliesenboden!