Fiktiv - Herkunft und Bedeutung
- Fiktiv ist ein Adjektiv und wird vor allem bildungssprachlich angewendet (also weniger im alltagssprachlichen Gebrauch).
- Das Fremdwort ist als Ableitung des Begriffs Fiktion im 20. Jahrhundert entstanden, seine Bedeutung ist gleichzusetzen mit „erdichtet, nur angenommen“.
- Fiktion wurde bereits im siebzehnten Jahrhundert aus dem Lateinischen entlehnt. Das dort zugrunde liegende Wort "fictio" heißt übersetzt sowohl Einbildung als auch Annahme, Unterstellung.
- Die Bedeutungen des dazugehörigen Verbs "fingere" sind bilden, formen und ersinnen sowie erheucheln.
Gebrauch und Verwandtschaft von fiktiv
- Mit der Ausbreitung der Wortfamilie um fiktiv sind auch Verwandte wie beispielsweise fiktional (auf einer Fiktion beruhend) und fiktionalisieren (als Fiktion darstellen) in den deutschen Sprachraum eingegangen.
- Eine fiktive Annahme zu erörtern ist in der Philosophie übrigens als Methode gebräuchlich, mit deren Hilfe Lösungen für Probleme gefunden werden können.
- Synonyme (bedeutungsähnliche Wörter) zu fiktiv sind u.a. hypothetisch, nicht wirklich, ausgedacht.
- Beispiele für Satzbildungen mit fiktiv sind: Es stellte sich heraus, dass es sich bei seiner Darstellung der Ereignisse um rein fiktive Begebenheiten handelte. Die Freunde, von denen er erzählt, sind fiktive Gefährten; er hat sie allesamt erfunden.
- Bekannt ist fiktiv auch im literaturwissenschaftlichen Zusammenhang. Das Adjektiv dient dazu, Werke zu umschreiben, deren Inhalte einem Abgleich mit den Bedingungen der Wirklichkeit nicht standhalten. Die Abgrenzung zu anderen Formen schöngeistiger Literatur ist bislang allerdings nicht durch eindeutige Kriterien festgelegt und wird in unterschiedlichen Theorien erörtert.
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