Feuerlöscher selber bauen - so gelingt ein einfacher Chemieversuch

Feuerlöscherexperimente für den Alltag

Nichts kann brennen, wenn kein Sauerstoff vorhanden ist. Auf dem Prinzip bauen Feuerlöscher auf. Chemisch gesehen ist Feuer eine Redoxreaktion, die Licht und Wärme abgibt, also exotherm verläuft.

• Eine einfache Demonstration, wie ein Feuer gelöscht werden kann, ist ein Teelicht zu entzünden und dieses mit einem Glas abzudecken. So kann einfach und schnell gezeigt werden, wie Feuerlöschen funktioniert: Man schließt den Brandherd von der Luftzufuhr ab. Ist leicht selber auszuprobieren.
• Kohlesäurefeuerlöscher funktionieren nach dem Prinzip, das Kohlendioxid schwerer als Luft ist und sich zumindest kurzfristig über einen Brandherd legt. Wenn nichts nachglimmt, ist das Feuer aus. Lösungsmittelbrände können so gelöscht werden, Holzfeuer nicht, da das Holz nachglimmt und sich wieder entzündet, sobald sich das Kohlendioxid verflüchtet. Sie können ein Alkoholfeuer mit Kohlendioxid aus einer Gasflasche löschen. Das Experiment ist aber nicht ungefährlich, weil Sie dabei brennende Flüssigkeit verspritzen könnten und das austretende Gas sehr kalt ist.
• Ein ähnliches Experiment können Sie gefahrlos mit einer Blumenspritze, in der Wasser ist, vorführen. Das fein vernebelte Wasser verdampft, entzieht der Brandquelle Wärme und hindert den Luftsauerstoff, die Verbrennung zu unterhalten. Mit der Methode können Sie zum Beispiel brennende Kerzen löschen. Wenn Sie dem Wasser zu gleichen Teilen Mono-, Diammoniumphosphat und Borax beimengen, verstärken Sie die Wirkung, weil so zusätzlich zum Wasserdampf Stickoxide die Verbrennung unterbinden. Das wäre schon ein echter Feuerlöscher zum Selberbauen.

So bauen Sie eine Versuchanordnung selber

Um keinen Brand zu riskieren, führen Sie das Experiment im Freien bei Windstille durch oder in einem geeigneten Raum, zum Beispiel dem Chemiesaal der Schule. Achten Sie darauf, dass die Zuschauer nicht von brennendem Material getroffen werden können. Einen Feuerlöscher werden sie vermutlich nicht brauchen, er schadet aber nicht. Sicher ist sicher, auch wenn Sie einen Feuerlöscher selber bauen.

1. Füllen Sie eine Blumenspritze mit Wasser und geben die Chemikalien zu, auf einen Liter Wasser 100 g von jeder Chemikalie. Prüfen Sie, dass die Blumenspritze einen feinen Sprühnebel auslöst. Zur Not geht es auch nur mit Wasser. Nehmen Sie nie Diammonium alleine, das stinkt höllisch und nützt nichts, weil es zerfällt, bevor Sie das Experiment starten können.
2. Stellen Sie auf eine nicht brennbare Unterlage verschiedene Teller, auf denen sich brennbares Material befindet. Papier, Pappe, Stoffe aus verschiedenem Material, wie Baumwolle, Wolle, Synthetik, Holzspäne, Alkohol, eine Kerze, einen trockenen Tannenzweig, aber kein Öl!
3. Zünden Sie nun die Proben an und löschen Sie nach kurzer Zeit, indem Sie einen feinen Nebel darüber sprühen. Verblüffend, wie leicht das Feuer zu löschen ist. So können sie die Wirkungsweise eines Feuerlöschers gut demonstrieren.
4. Als weiterführendes Experiment tauchen Sie einen Baumwollstreifen in die Salzlösung und lassen ihn trocknen. Er wird sich nicht mehr entzünden lassen, da die Wärme, die beim Anzünden zugefügt wird, die Stickoxide aus den Salzen löst und diese verhindern, dass Sauerstoff an die Baumwolle gelangt.

Alles interessante Experimente, die Sie selber machen können, ohne viel zu bauen. Diese Experimente sind kein Kinderspiel und sollten grundsätzlich nur durchgeführt werden, wenn eine erwachsene Person die Aufsicht führt und darauf achtet, dass die Probefeuer sich nicht ausbreiten können.