Das erwartet Sie bei einer Festanstellung
- Bei einer Festanstellung werden Sie Teil einer Firma und meist in ein Team integriert. Sie werden sich an Anweisungen halten müssen und oft in Ihrer Kreativität eingeschränkt werden.
- Obwohl es gleitende Arbeitszeit gibt, werden Sie sich meist an bestimmte Zeiten halten müssen, zu denen Sie anwesend sein müssen. Sie können selten spontan entscheiden, mal einen Tag nicht zu arbeiten, und müssen sich bei der Planung von Urlauben nach anderen richten.
- Sie bekommen in der Regel ein festes Gehalt. Ihr Einkommen ist nicht unbedingt davon abhängig, wie viel Sie leisten. Auch spielt die Auftragslage meist keine Rolle. Sie haben weitgehend Sicherheit, was Ihre Einkünfte betrifft. Sie sind nur in Ausnahmefällen von der Gewinnsituation des Unternehmens abhängig, z. B. wenn Ihnen aufgrund von lang andauerndem Arbeitsmangel gekündigt wird.
- Sie werden Teil eines sozialen Netzes, das Ihnen Sicherheit bezüglich Alter, Krankheit und Arbeitslosigkeit bietet. Wobei Sie in dem Fall nur die Sicherheit haben, dass Ihnen ein gewisses Grundeinkommen bleibt.
So sieht das Leben als Freiberufler aus
- In erste Linie haben Sie keine Sicherheiten, Sie werden sich in einen Existenzkampf stürzen müssen. Für die Beschaffung Ihrer Arbeit sind Sie ganz alleine zuständig.
- Dabei wird sich schnell zeigen, dass Sie auch als Freiberufler oft nicht so arbeiten können, wie Sie wollen. Sie müssen sich dem Willen des Kunden beugen oder auf den Auftrag verzichten. Allerdings werden Sie, da Sie nicht nur für einen Kunden tätig werden, sicher auch Aufträge bekommen, bei denen Sie sich frei entfalten können.
- Was die Arbeitszeiten betrifft, wird sich schnell zeigen, ob Sie da viel Freiheit haben. In der Praxis arbeiten Freiberufler meist länger als Arbeitnehmer in Festanstellung. Auch bezüglich spontaner Abwesenheiten oder im Hinblick auf die Urlaubsplanung werden Sie sich nach Ihren Kunden richten müssen. Die meisten Freiberufler machen weniger Urlaub als Festangestellte.
- Was die Absicherung betrifft, ist es so, dass viele Freiberufler eine erschreckend geringe soziale Absicherung haben, die meisten leisten sich nur eine Krankenversicherung ohne Krankengeld. Das Problem ist, dass Sie ein ausreichendes Einkommen haben müssen, um etwas für die Vorsorge im Alter oder im Fall von Krankheit aufbringen zu können. Eine Absicherung für den Fall, dass Sie keine Aufträge bekommen, die einer Arbeitslosigkeit gleichkommt, gibt es nicht.
Das Für und Wider der Beschäftigungsformen
- Falls Sie großen Wert auf Sicherheit legen, wenn es sich abzeichnet, dass Sie als Freiberufler nur so viel verdienen, dass Sie gerade leben können, dann ist eine Festanstellung sicher der einzig richtige Weg. Wer mit Risiken leben kann und davon ausgehen kann, in absehbarer Zeit genug Einnahmen zu haben, dass er sich absichern kann, der wird sicher auch als Freiberufler glücklich werden.
- Langzeitarbeitslose haben meist große Probleme, eine Festanstellung zu finden. Meist sind sie ohnehin schon recht tief unten im sozialen Netz gelandet. In dem Fall kann eine freiberufliche Tätigkeit helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Wenn Sie Aufträge bekommen, werden Sie damit meist mehr Einkommen haben als durch ALG II. Außerdem können Sie auf diese Art Ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Das könnte der Weg in eine neue Festanstellung werden.
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