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Euromünzen - Rückseite und Ihre Symbole leicht erklärt

Inhaltsverzeichnis

Die Rückseiten der Euromünzen wurden von Künstlern entworfen.
Die Rückseiten der Euromünzen wurden von Künstlern entworfen. © marc_wolf / Pixelio
Jedes Land, das den Euro als Währung führt, hat eine eigene nationale Seite, die unterschiedlich gestaltet ist. Nur die Vorderseite muss gleich mit anderen Ländern sein. Alle Symbole auf der Rückseite der Euromünzen sind umgeben von zwölf Sternen, dies ist das Symbol Europas und hat nichts mit den Mitgliedsstaaten zu tun, wie das bei Amerika der Fall ist. Angezeigt wird ebenfalls bei allen Rückseiten der Euromünzen die Jahreszahl der Prägung, das Zeichen des Münzmeisters, das meist nur mit der Lupe erkennbar ist und oft auch ein Ländererkennungszeichen.

Was Sie benötigen

  • Lupe
  • Euromünzen

Die Euromünzen Deutschlands und seiner nächsten Nachbarn

  • Die Deutsche Euromünzen-Rückseite zeigt bei den 1-, 2- und 5-Cent-Münzen das bekannte Eichenlaub-Symbol. Auf den 10- 20- und 50-Cent-Münzen wird das geschichtsträchtige Brandenburger Tor gezeigt. Es wird auch gerne als Symbol der Trennung und Wiedervereinigung betrachtet. Schön lässt sich auch die europäische Vereinigung daraus ableiten. Die 1- und 2-Euro-Münzen zeigen eines der ältesten Staatssymbole der Welt, den deutschen Bundesadler. Der Adler galt im germanischen Altertum als Sinnbild des Hauptgottes Odin, er versinnbildlicht aber auch Stärke und Mut. Der Bundesadler schaut immer nach rechts. Bereits 1172 wurde er auf einer Münze geprägt.
  • Die französischen Euromünzen zeigen auf der 1-, 2-, und 5-Cent-Münze das Porträt der Marianne. Diese symbolisiert die Freiheit der Franzosen, Marianne ist keine tatsächliche historische Person. Die 10-, 20- und 50-Cent-Münzen zeigen das alte Franc-Symbol der Säerin. Die 1- und 2-Euro-Münzen zeigen einen stilisierten Baum in einem Sechseck (Hexagon), das symbolisch die Form Frankreichs darstellen soll. Umgeben ist dieses Symbol von den Worten „Liberté Egalité Fraternité“.
  • Die niederländischen Euromünzen zeigen das Porträt Ihrer Königin Beatrix. Die Sterne sind nicht gleichmäßig im Kreis verteilt. Alle Münzen haben, je nach Prägejahr unterschiedliche Münzmeisterzeichen, Pfeil und Bogen oder Pfeil und Bogen mit Stern, gefolgt von der Weinranke und der Weinranke mit Stern. Die neuesten Münzen zeigen das Segel eines Dreimastklippers.
  • Bei den Luxemburger Euromünzen wird auf der Rückseite das Porträt des Großherzogs Henri von Luxemburg gezeigt, zudem ist der Name Luxemburgs auf luxemburgisch eingeprägt, „Lëtzebuerg“. Da die Münzen nicht in Luxemburg geprägt wurden, tragen Sie auch nicht eigene Münzmeister-Symbole.
  • Die belgischen Euromünzen zeigen alle auf der Rückseite das Porträt von König Albert dem II. mit seinem Monogramm. Zudem ist das Landeszeichen BE eingeprägt, vor und neben der Jahreszahl steht das Symbol des Münzmeisters und der Prägungsstätte Brüssels, dargestellt mit einer Waage und das Symbol des Erzengels Michael, der Satan tötet.
  • Die Österreicher haben für die 1-, 2-, und 5-Euro-Münzen landestypische Blumen wie den Enzian, das Edelweiß und die Alpen-Schlüsselblume verwendet. Die 10-, 20- und 50-Cent-Münzen zeigen den Stephansdom, Schloss Belvedere und das Secessionsgebäude. Auf der 1-Euro-Münze befindet sich Mozart und die 2-Euro-Münze zeigt Bertha Baronin von Suttner. Das Besondere an diesen Münzen ist auch, dass der Wert jeweils ausgeschrieben auf den Münzen steht.

So gestalteten andere EU-Länder die Rückseite des Geldes

  • Die Griechen haben für jede Ihrer Euromünzen den Wertaufdruck in griechischen Buchstaben aufgeprägt. Die 1-, 2- und 5-Cent-Münzen haben auf der Rückseite eine attische Triere aus dem 5. Jahrhundert vor Christus, eine Corvette und schließlich ein Tanker. Die 10-, 20- und 50-Cent-Münzen sind berühmten Wegbereitern der griechischen Revolution 1821 gewidmet, gezeigt werden: Rigas Velestinlis-Fereos, der Graf Ioannis Kapodistrias (1776-1831) und Eleftherios Venizelos (1864-1936). Von den alten Drachmenmünzen ist das Steinkauzsymbol für die 1-Euro-Münze verwendet worden, der Steinkauz symbolisiert die Göttin Athene. Auf der 2-Euro-Münze wird die Entführung der Europa durch Zeus in Stierform dargestellt, entlehnt aus der Ilias des Homer. Die Griechen haben kein eigenes Münzmeister-Zeichen.
  • Die italienischen Münzen zeigen auf der Rückseite das Landessymbol RI, das ineinander steht. Auf den 1-, 2- und 5Cent-Münzen befinden sich berühmte Gebäude Italiens wie das Castell-del Monte, die Mole Antonelliana und natürlich ist auch das Kolosseum in Rom vertreten. Die 10- und 20-Cent-Münzen zeigen: Botticelli, die Geburt der Venus - zu sehen ist aber nur ein Kopf; von Umberto Boccioni, die Skulptur „Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum“ und Marcus Aurelius in Form einer Reiterstatue. Auf der 1-Euro-Münze wird der vitruvianische Mensch von Leonardo da Vinci und auf den 2-Euro-Münzen das Porträt des Dante Alighieri von Raffael gezeigt.
  • Wesentlich schlichter und mit weniger geschichtsträchtiger Symbolkraft kommt die estnische Münze daher. Alle Münzen zeigen den Umriss Estlands und die Jahreszahl (oben) und dem Wort Eesti sowie die estnische Landesbezeichnung Estlands (unten).
  • Die Finnen haben für die 1- bis 50-Cent-Münzen den finnischen Wappenlöwen verwendet, der auch schon auf der Finnmark war. Das Wappentier Finnlands geht auf das Jahr 1581 zurück und sieht auf den ersten Blick wie ein Drache aus. Ebenfalls ist das Ländererkennungszeichen FI aufgeprägt. Die 1-Euro-Münze zeigt zwei Singschwäne im Flug. Die 2-Euro-Münzen zeigen die Moltebeere, diese Pflanze ist das Wahrzeichen Lapplands (Finnisch-Lappland).
  • Die irischen Euromünzen zeigen die keltische Harfe, das traditionelle Symbol für Irland, da es die enge Verbindung zur keltischen Kultur darstellt und daneben das irische Wort für Irland „Éire“. In Nordirland gilt der Euro nicht als Zahlungsmittel.

Euromünzen nachmalen und schöne Bilder erschaffen

  1. Legen Sie die ausgewählten Münzen mit den Rückseiten nach oben auf die Arbeitsfläche. Breiten Sie ein Blatt Papier darauf aus. Reiben Sie unter leichtem Druck mit einem weichen Stift oder einer Kreide die Oberflächen ab. Auf dem Papier erscheint die jeweilige Abbildung  der Rückseiten der Euromünzen. Je mehr Sie reiben, desto stärker wird die jeweilige Zeichnung. 
  2. Sie können mehrere Münzen in verschiedenen Größen nebeneinander und übereinander abbilden. Diese können unterschiedlich deutlich und stark abgedruckt werden. Wer will, kann mit verschiedenen Farben arbeiten oder in die fertige Frottage hineinmalen. Indem Sie farbiges Papier verwenden, legen Sie den Hintergrund fest.
  3. Für die Weiterentwicklung eines Bildes eignen sich ausgeschnittene Abbildungen der Euromünzen, die man mit abgemalten, kopierten oder ausgeschnittenen Frottagen der Rückseiten kombiniert. Auch Max Ernst hat mit der Kombination von Abreib-Technik und Collage interessante Kunstwerke erschaffen.
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